Thema: Taubenmeldung
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Alt 30.06.2022, 22:58
Benutzerbild von Alfred Weber
Alfred Weber Alfred Weber ist offline
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Standard sinnlose Vorgaben

Grüß Gott Sportfreunde,

ich denke das der Beitrag von Werner sehr aufschlußreich in Sachen Verluste bei den Wettflügen ist.
Den Punkt Greifvögel möchte ich gar nicht mehr aufgreifen...den was ich da in den letzten Tagen und Wochen wieder für verletzte Tauben durch diesen Räuber hatte...läßt mir den Kamm anschwillen.
Die armen Tiere werden von diesen Räubern gnadenlos gejagt und können sie trotzdem entkommen...so sind die Tauben oftmals so schwer verletzt...das man mit tränenden Augen diese Tiere von ihren Qualen erlösen muß.
Zu den vielen Verlusten allgemein bei der Reise...hat ja mittlerweile auch unsere Verandsspitze in der BT 24 vom 18.Juni 2022 Stellung genommen...und dabei festgestellt, das einige Ansichtspunkte zum Taubenauflaß in den letzten Jahren rückgängig gemacht werden sollten.
Ich persönlich kann den ganzen Metrologenschmarrn schon lange nicht mehr lesen und für voll nehmen.
Was da an Wetteranalysen täglich über Funk und Fernsehen verbreitet wird...hat dann oftmals mit der Wirklichkeit nur noch wenig zu tun...und verführt unsere Flugleiter immer wieder mal risikoreiche Starts hinzulegen.
Wenn ich die ganzen Vorgaben lese die ein Flugleiter heut zu Tage in seinen Auflaß einzubeziehen hat...dann hat das oft sehr wenig mit Wissen und Vernunft zu tun.
Auf der einen Seite sollten die Flugleiter einen Auflaß erst 2 Stunden nach Sonnenaufgang starten, was absoluter Blödsinn ist, auf der anderen Seite aber schreiben unsere Allwissenden wie in der BT 24 – Bild Seite 4, das ein perfekter Flugverlauf von vielen Komponenten abhängig ist...wozu auch ein Start zum richtigen Zeitpunkt erforderlich ist.
Ja was nun?
Wer ein wenig Ahnung vom Taubensport hat, der weiß...das die weiten Flüge über 400-500-600 km in der Regel in den sehr warmen Monaten Juni und Juli gestartet werden.
Wenn ich dann Auflaßzeiten um 7.30 bis 8 Uhr und noch später bei hochsommerlichen Temperaturen im Teletext lesen muß...obwohl vom Atlantik bis in die Tschechei nur leicht bewölkter Himmel ist ...dann verstehe ich… der seit mehr als 60 Jahren aktiv am Taubensport teilnimmt die Welt nicht mehr.
Wie kann man den Tauben so spät starten?...das hat ja zur Folge, das die ersten Tauben erst um die Mittagszeit und später in den Heimatschlägen eintreffen, das erste drittel der Tauben noch relativ normal eintrifft...die anderen aber in der Nachmittagshitze braten wie Tauben auf dem Kohlegrill und was da dann passiert das brauche ich hier wirklich nicht auflisten, den das sollte jeder selber wissen.
Leider muß man das immer totschweigen…sonst bekommt man aus den eigenen Reihen noch zusätzlich seine Probleme.
Erst kürzlich wurde mir eine Taube am nächsten Tag tot gemeldet und das 30 km vor der Heimat und das ist sicherlich kein Einzelfall wie jeder Züchter wissen sollte.
Bei Aufläßen bzw. deren Vorgaben von Verbandsseite wird die Natur dieser Vögel seit Jahren völlig außer acht gelassen.
Eine alte Bauernweisheit die auch heute sicherlich genau so gültig ist wie vor 50 Jahren "der frühe Vogel fängt den Wurm" wird total in den Wind geschlagen...seit ein paar Schlaumeier in den neunziger Jahren eine neue Weisheit entdeckten...die auch heute noch in den Köpfen unserer Verbandsobern herum schwirren und in die Köpfe der Flugleiter suggestiert wird...wenn dieser Schmarrn nicht schon in deren Köpfen ist.
Plötzlich wird wieder die alte Kamelle…die Flugstrecke ab zu telefonieren hervor geholt, weil man selber unseren Wetterfröschen nicht mehr so richtig glauben kann…wie sich immer und immer wieder leider heraus stellt.
Die Tauben müßen später losgelassen werden bzw. erst...wenn sich Inversions Wetterlagen aufgelöst haben. Deshalb auch die 2 Stunden Vorgabe als früheste Startzeit nach Sonnenaufgang.
Dazu meine Meinung...in den 50iger bis in die späten 60iger Jahre waren unsere Sommer-Auflaßorte entlang der Rheins. Mainz 350 km, Koblenz 420 km, Bonn 480 km, Köln 500 km...was aber auch der Bahnlinie früher geschuldet war.
Also genau in der Sommerhitze in den Monaten Juni, Juli haben diese Flüge statt gefunden…wie heute auch.
Wie es halt in den Sommermonaten so ist...Gewitter oder Regen am Tag vorher...zum anderen ist es an Flußläufen generell bei Nacht kühler...dadurch Inversions Wetterlage bevorzugt an den Flüßen...Aufläße deshalb später...Tauben kommen in die Mittags und Nachmittagshitze...und das Ende vom Lied haben wir heute noch....man braucht sich nur den großen Abfall in den Preislisten ansehen.
Speziell unsere Macher aus dem Ruhrgebiet, Hessen usw., die Ihre Tauben in den Sommermonaten die weiten Flüge in vielen Flußniederungen entlang der Donau in Regensburg, Straubing, Vilshofen, Passau usw. starten…sollte das einmal klar werden.
Ich habe mir schon vielfach solche Aufläße angeschaut und es war für mich oft zum Haareraufen, wenn ich gesehen habe welch gutes Flugwetter abseits der Donau vorgeherrscht hat und wenn man dann zum Auflaßplatz gekommen ist…hat man nur noch Nebel und Dunst vorgefunden...und diese "Siemgscheitn" reagieren bis heute nicht darauf….sondern erfinden die schuldigen Inversions Wetterlagen.
Wir aus dem Bayerwald haben als wir mit einem Kabi mobil geworden sind dies schnell erkannt und die früheren Auflaßorte entlang des Rheins aus dem Reiseplan genommen und Auflaßplätze mit ca. 20-40 km Abstand zu den Flußläufen Abstand angefahren.
Leiter hat man auch hierzulande dies mittlerweile wieder vergessen wie so vieles andere auch.
Zum Beispiel wäre für mich das allerwichtigste die Fahrerschulung bzw. es müßte bei den heutigen RegVerbandsflügen immer "ein aktiver Taubenzüchter" der auch die Zeichen der Tauben erkennt…bei den Taubenaufläßen mit dabei sein.
Jeder eingermaßen geschulte Züchter bzw. auch Fahrer müßte zum Beispiel erkennen wie sich die Tauben in den Kabinen verhalten wenn die Tauben aus dem Kabi wollen…oder eben nicht..
Wenn der Fahrer erwacht...dann muß seine ganze Aufmerksamkeit den Tauben hinter sich in den Boxen gelten…um frühzeitig zu erkennen welch Konzert die Tauben am frühen Morgen spielen???
Das wären schon die ersten untrüglichen Anzeichen für den Fahrer bzw. für einen frühen Start oder auch nicht.
Die Tauben vor dem Start ganz einfach beobachten wie die sich verhalten...um dem Flugleiter genau diese sehr wichtigen Daten weiter zu geben.
Wer aber hat seine Fahrer so geschult? bzw. welches Interesse haben die Fahrer überhaupt auf so etwas zu achten...und deshalb mein Hinweis...bei RegVerbandsaufläßen müßte unbedingt ein aktiver, guter Taubenzüchter mit dabei sein, um die Zeichen der Tauben und das Auflaßwetter bestens zu beobachten.
Wenn jetzt einer kommt und mir sagen will Sie haben Superfahrer...die wissen ganz genau was Sache ist...dem lache ich freiweg ins Gesicht...den meine Erfahrung als RV Vorstand, Fahrer, Auflaßentscheider sagt mir ganz was anderes...wobei ich aber nicht behaupten will, das es nicht auch gute und sehr gute Fahrer gibt die für die Tauben alles bestens machen...aber das sind meiner Meinung nach die aller wenigsten…wie ich es leider bei meinen Fahrten selber erleben mußte.
Zum Auspruch "der frühe Vogel fängt den Wurm" möchte ich anfügen...das auch ich als 1.RV-Vorstand die Auflaßentscheidungen des damaligen Flugleiters aus meinem Verein mitgetragen habe und unser beider Leitspruch war eben immer "der frühe Vogel fängt den Wurm" und in den 2 Jahren unseres wirkens hat es nicht einen einzigen auch nur annähernd einen schlechten Flug gegeben...und wir waren immer bei den ersten Startern mit dabei.
Wir hatten in den 60iger Jahren einen sehr guten Taubenzüchter als 1.Vorstand und auch Flugleiter in unserer RV und ich kann mich noch sehr gut erinnern was sein Leitspruch an die Fahrer war...wenn die Sonne aufgeht...die Tauben im Kabi lebhaft sind...dann ab mit den Tauben...da braucht Ihr auch gar nicht auf meinen Anruf warten.
Einen Flug hat er gestartet in Mainz um 4.05 Uhr !!! und es war ein Bombenflug !!!
Was diese späten Auflaßzeiten unserer Tauben aus meiner Sicht für Folgen hat..möchte ich hier in ein paar Zeilen anfügen.
Warum hat man in den 90iger Jahren plötzlich mit diesen späten Auflässen angefangen?
Weil ein paar ganz schlaue festgestellt haben, das die Tauben oftmals nicht gleich abgezogen oder nur zum Teil abgezogen sind und das dafür das frühe Auflassen der Tauben schuld hat.
So hat sich dieses Übel langsam immer mehr in unserem Sport ausgebreitet...und das Ergebnis haben wir heute auf unseren Schlägen.
Wir haben zum größten Teil nur noch Dummköpfe bzw. Anhängertauben auf unseren Schlägen, den die Tauben wurden auch bei heißen Tagen nicht mehr in den frühen Morgenstunden gestartet…sondern es wurde auf Thermik gewartet, damit die Tauben geschloßen abgezogen sind.
Das hatte natürlich zur Folge…die orientierungsstarken Tauben bestimmen am Anfang und den größten Teil der langen Flugstrecke…viele Anhänger die oft sehr athletisch sind gingen mit den Orientierungsstarken über die Antenne und somit wurden die wirklich guten immer mehr verwässert mit diesen Anhängertauben.
Diese Anhängertauben wurden mit den immer später erfolgten Aufläßen immer mehr in den Reihen unserer Tauben und dadurch hat die Qualität unserer Tauben in den letzten 30 Jahren immer mehr abgenommen und deshalb haben wir nach meiner Meinung auch so viele Verluste in unseren Reihen.
Der absolute Clou des Verbandes ist dann die neueste Richtlinie unseres Flugleiterwesens.
Da die Schulungen der Flugleiter immer teurer wurden, konnten vom Verband die anfallenden Kosten nicht mehr getragen werden und so ist es einigen Oberschlauen eingefallen…das neue Flugleiter mit einem Flugleiter mit zertifiziertem Flugleiterschein als Mentor für 2 Jahre die Flugleiterlizenz machen können.
Das solche „Praktikanten“ sich natürlich an der Flugleiter-Vorgaben des Verbandes so weit vertretbar halten, ist natürlich selbstverständlich.
Somit muß man bei weitern Flügen über 400-500+600 km Flügen große

Teil 2 folgt im Anschluß

Geändert von Alfred Weber (01.07.2022 um 08:41 Uhr)
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