Zitat:
Zitat von WernerW
Ich bin nach wie vor der Auffassung jeder kann so viel Tauben setzen wie er für nötig hält um Meister zu werden bzw. wie er sich leisten kann.
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Hallo zusammen,
dieser Satz spiegelt für mich genau die Inkonsequenz wieder, die Meinolf angesprochen hat:
Auf der einen Seite wird die Qualität der Tauben als einer der Problempunkte angeführt und die Meisterschaften dafür mit verantwortlich gemacht. Auf der anderen Seite wird eisern an einer Meisterschaft festgehalten, die große Taubenzahlen und damit die Vermehrung schlechter Tauben fördert.
Derjenige, der unter 100 gesetzten Tauben 5 Gute hat ist in den gängigen RV-Meisterschaften und nach Meinung vieler hier im Forum in seiner Leistung genauso gut einzuschätzen, wie der Züchter, der 5 Gute von 20 gesetzen Tauben hat.
Obwohl der eine 95 schlechtere Tauben schickt, der andere nur 15 !!!
Eine einfache Maßnahme, nämlich die Kopplung der Zähler an die Zahl der insgesamt in einer Saison geschickten Tauben (z.B. bis 30 Tauben = 5 Zähler, je 6 zusätzlich gesetzte Tauben 1 Zähler mehr), würde den Anreiz schaffen, nicht mehr so viele Tauben zu vermehren, wie man braucht, um darunter 5 gute zu haben, sondern so viele zu züchten und zu halten, wie man
möchte und/oder mit denen man einen
möglichsten hohen Anteil guter Tauben erreichen kann.
Alleine diese Maßnahme wäre schon ein Schritt in Richtung einer besseren Qualität unserer Brieftauben !!
Es wird immer wieder geschrieben, die Züchter sollen sich realistischere Ziele setzen, um zufriedener zu sein. Da ist sicherlich einiges dran - aber wie Meinolf schon sagte schwer zu ändern. Nur irgendwie scheint sich dieser Apell immer nur auf den "kleinen" Züchter zu beziehen, der akzeptieren soll, dass er mit seinen weniger Tauben in den üblichen RV-Meisterschaften weniger (nicht keine !) Chancen hat.
Wenn man dagegen an dem Vorteil der "großen" Züchter auch nur kratzt, geht das Geschrei los, man dürfe diesen Leuten nicht den Spaß am Taubensport nehmen. Es geht dabei ja überhaupt nicht darum, sie zu benachteiligen oder ihnen vorzuschreiben, wie viele Tauben sie zu schicken haben, sondern nur darum, dass sie auf ihren seit Jahrzehnten bestehenden
Vorteil verzichten müssten. Tauben könnten sie trotzdem weiter halten und schicken so viele sie wollen. Trotzdem redet kein Mensch davon, dass auch diese Züchter einfach Freude daran haben sollen, sich mit ihren vielen Tauben zu beschäftigen und sie vom Flug heimkehren zu sehen, ohne dadurch zusätzlich noch Vorteile in der Meisterschaft zu haben.
Ich kann mich Meinolf nur anschließen, die Meisterschaften sind weder alleine für den Rückgang des Taubensports verantwortlich, noch wird ihre Veränderung alleine den Taubensport retten. Aber sie können ein Baustein sein, also sollten wir sie auch diskutieren !
Gruß,
Dennis