Hallo,
ihr habt natürlich recht. Meine Ausführungen waren deutlich zu langatmig, nicht auf den Punkt. 'tschuldigung dafür
.
Mich hat dieser Auflass, als jemand, der selber schon einmal Auflassleiter war und dabei ebenfalls leider auch schon einmal Fehlentscheidungen getroffen hat, sehr bewegt. Denn gerade weil die Auflasssituation hier so eindeutig schlecht war, wird hier besonders deutlich, dass der "Faktor Mensch" eine ganz entscheidende Rolle bei einer Auflassentscheidung spielen kann.
Und ich bin daher anderer Meinung als Sascha. Ich glaube nicht, dass dieser "Faktor Mensch" eine Folge von Charakterschwächen wie z.B. Hybris ist, und man da halt nichts machen kann und so etwas "immer mal" geschehen wird.
Ich denke der "Faktor Mensch" ist generell im Spiel, wenn ein Mensch entscheidet, weil er damit zusammenhängt, wie Menschen Entscheidungen treffen (das ist wissenschaftlich ganz gut untersucht und raubt einem ziemlich schnell den Glauben an auf Ratio basierten Entscheidungen von Menschen unter Stress).
Daraus könnte man natürlich schlussfolgern: Weil der Mensch eben schonmal zu solchen Fehlern neigt, müssen wir leider akzeptieren, dass solche Dinge wie dieser Auflass schon mal passieren.
Aber auch da bin ich anderer Ansicht, und ich finde, wir sind es den Tauben schuldig, hier auch mal einen Schritt weiter zu gehen, als das, was wir schon immer gemacht haben:
In vielen Bereichen, in denen Menschen Entscheidungen mit bedeutsamen Auswirkungen zu treffen haben, werden bessere Entscheidungen (bzw. weniger häufig schlechte Entscheidungen) getroffen, wenn bestimmte Mindeststandards gesichert sind, wenn eine Entscheidung reflektiert wird, wenn man genötigt ist, diese zu dokumentieren und wenn es für kritische Situationen klare Entscheidungshilfen gibt. Dafür gibt es wirklich -zig Beispiele, ich hatte nur eines genannt. Es reduziert eben nachweislich diesen "Faktor Mensch", wenn man den Menschen hier etwas die "Freiheit" (in diesem Fall die Freiheit ihren Entscheidungsalgorithmus komplett frei zu gestalten) nimmt, sondern ihn etwas an die Hand nimmt.
Wir denken leider zu oft: Im Taubensport treffen die Erkenntnisse dieser Welt nicht zu. Doch, tun sie!
Grüße
Meinolf