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Alt 21.07.2008, 22:38
Freiheitstauben
Gast
 
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Standard Nicht böse sein Alfred...

... aber in deinem Tip benutzt du ja ein Produkt dessen Wirkstoff Dichlorphos ist. Die Substanz und dein abgewandeltes Verfahren wirkt definitv!

Doch (und nun komme ich Besserwisser von Chemiker daher) Dichlorphos ist nicht ohne! Es ist Lebertoxisch, kann Nervenschäden hervorrufen und akute Vergiftungen auch bei Warmblütern, wozu ja die Tauben eindeutig zu zählen sind! Zudem hydrolisiert ein Teil des Wirkstoffes auf der Haut und bildet dort Phosphorsäure (also ein mindestens ein Juckreiz oder eine Hautreaktion bei den Tauben wird riskiert). Es ist als Wirkstoff für diesen Zweck meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß!


Beispielsweise die heute (nicht ohne Grund) so poulären Nackentropfen enthalten mit Ivermectin bzw. Moxidectin Substanzen, die bei Milben, Würmern, Insekten und anderem Krabbelgetier einen Tötungsmechanismus nutzen, der bei Warmblütern nicht stattfinden kann. Daher ist der Wirkstoff für diese Parasiten spezifisch giftig, und zwar schon in sehr geringen Dosen, wohingegen derselbe Wirkstoff bei Vögeln und Säugetieren selbst in sehr viel höheren Dosen immer noch keinen Schaden anrichtet (Ausnahme sind wohl wenige Hunde mit einem bestimmten Erbdefekt, den es bei Tauben aber nicht gibt).

Sprich diese "modernen" Mittel sind voll wirksam bei den Parasiten, aber das Risiko für die Tauben ist sehr gering (im deutlichen Gegensatz zur Anwendung von Dichlorphos, auch wenn es bei dir Alfred sicher bisher nie Zwischenfälle gab, sonst würdest du es ja nicht mehr so machen!)

@0891:
"Chemie" ist objektiv betrachtet nichts schlimmes, denn alles Stoffliche besteht aus "Chemie"! (aber was soll ich als Chemiker auch sonst sagen) Und z.B. Anti-Insekten-Mittel auf Pyretrum-Basis benutzen einen Wirkstoff aus der Natur (der natürlich auch "Chemie" ist) und können dennoch bei empfindlichen Menschen zu schweren Erkrankungen führen!

Grüße
Meinolf
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