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Alt 14.06.2021, 19:46
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Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Jungtiere vorbereiten…
Es ist jetzt Mitte Juni, die Jungen ziehen, die frühen haben bereits gut gemausert, vielerorts wird demnächst die Verdunklung aufgehoben und belichtet. Die „normale“ erste Brut hat jetzt 4/5 Federn geworfen und die Deck- bzw. Kopfmauser steht bevor. Selbst die zweite Zucht hat jetzt 2/3 Federn gemausert und beginnt zu ziehen.
Die Impfungen sind hoffentlich erfolgt und einem Start in die Jungtiersaison steht nichts!? mehr im Wege. Doch halt, wie steht es um einen Gesundheitscheck mit Kotproben, Abstrichen und einem Test auf Chlamydien? Habe ich die Fütterung und rundum Versorgung im Griff, sind die Nasen weiß, die Kehlen sauber? Habe ich den Bestand noch einmal gesichtet, die Telefonnummer oder auch schon den Tipesring vorbereitet, evtl. auch schon zuordnen lassen? All diese Fragen sollte sich ein Züchter stellen bevor er mit dem Anlernen und evtl. ersten Trainingsflügen beginnt. Sollte bzgl. der Untersuchungen noch eine Behandlung nötig sein, jetzt ist noch ausreichend Zeit diese ohne Stress durchzuführen. Sind die Jungtiere „startbereit“ dann beginnt die Phase der persönlichen Vorbereitung, erstmal in die Körbe setzen und nach einiger Zeit im Nahbereich des Schlages auflassen. Eine Tränke am Korb nicht vergessen! Am Anfang die Jungtiere allein im Umkreis von 5/10/15 km auflassen, später das ganze mit befreundeten Züchtern gemeinsam organisieren und die Entfernung bis 50/70 km steigern, hier auch ein gezieltes „Windrosentraining“ ins Auge fassen kann nicht schaden! Selbst ein Auflass zum Abend kann sich positiv auf spätere Aufgaben auswirken wenn schon einmal übernachtet werden muss! Hier keine zu großen Entfernung wählen und die Wetterlage beachten.
Bedenke, die Jungtiere sind die Basis für eine erfolgreiche Zukunft und nicht für eine kurzlebige Jungmeisterschaft!
Nun wünsche ich allen gutes Gelingen auf dass im Herbst eine gut vorbereitete Truppe für das kommende Jahr als Jährige an den Start gehen kann.
LG
PS. Eine frühe Zuordnung macht es möglich schon zu Anfang auf Training die ersten Kandidaten zu erkennen die evtl. nicht für eine Saison geeignet sind, anders
kann man „besondere“ früh erkennen.
Hallo Sportfreund Lessing,

du schreibst, selbst ein Auflass zum Abend kann sich positiv ........auswirken.
Ich persönlich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Damit will ich nicht sagen, dass die Idee grundsächlich falsch ist.
Vor Jahren habe ich in dem Heft "Erfolgreich reisen mit Alt- und Jungtauben" von Dr. Lindemann von dieser Art der Vorbereitung gelesen. Als Grund schreibt der Autor, die Jungen fliegen sich nicht bis zur totalen Erschöpfung kaputt, sondern sie suchen sich für die Nacht ein Plätzchen weil es dunkel wird, und fliegen am anderen Morgen ausgeruht weiter. Ich habe dann noch für mich dabei gedacht, wunderbar, da sie ja wohl nicht alle auf einem Dach nebeneinander übernachten, ist das gleichzeitig ein gutes Einzeltraining.

Meine schlechte Erfahrung war folgende. Die Jungen sind in der Mehrheit tatsächlich bis etwa 11.00 Uhr am anderen Morgen einzeln eingetroffen, aber 7 Tauben waren so schwer verletzt, dass ich 4 von ihnen erlösen musste. Ich vermute, sie haben sich auf der Übernachtungssuche diese Verletzungen zugezogen. Deshalb meine Bedenken.
Muss nicht so sein, aber kann. Ich denke mir, die ersten Korbaufenthalte bringen für die "Junge Bande" schon Stress genug mit sich. Wenn dann noch ein eingebauter Nachtaufenthalt hinzu kommt, sind sie total überfordert!?
Und dann kann das gewaltig "in die Hose gehen".

Gruß
Wilfried
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