Interview Günter Prange
Lässt du bewährte Paare zusammen?
Bewährte Paare lasse ich auf jeden Fall zusammen. Doch nach der Aufzucht eines Geleges und nach der Ablage der Eier des zweiten Geleges, trenne ich das Paar und lasse die Täubin pausieren. Der Vogel allerdings erhält in der Zwischenzeit ein anderes Weibchen, mit dem er ein Gelege aufzieht, bevor er sein altes ausgeruhtes Weibchen zurückbekommt.
Beachtest du bei der Zuchtauswahl noch andere als die oben erwähnten körperlichen Eigenschaften ?
Ich bevorzuge einen eher etwas kleineren Taubentyp, grosse Tauben mag ich nicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass grosse Tauben nicht gut sein können. Ich hatte mal eine arg grosse Taube zum schlachten beiseite gesetzt. Einem Besucher gefiel das Tier. Er nahm es mit und es entpuppte sich bei ihm als Superzuchttaube. Die Augen interessieren mich nicht sehr, ich verwende auch keine Lupe. Ich sehe gerne ein gut pigmentiertes nicht zu blasses Auge. Ich weiss nicht wie viele meiner Tauben Farbaugen und wie viele Glasaugen haben, aber ich möchte schon, dass nicht eine Augenfarbe die Ueberhand bekommt. Wie jeder Züchter habe ich lieber Tauben die Augen mit kleinen Pupillen haben. Glotzäugige Tauben behalte ich nicht. Ich bemühe mich immer darum, Tauben aneinander zu bringen, die sich vom Typ her ähneln, was für mich nicht besonders schwierig ist, weil ich heute einen ziemlich homogenen Taubentyp besitze. Daher sind Ausgleichspaarugen für mich kein Thema.
Du reist nicht mit Weibchen. Wie wählst du deine Zuchtweibchen aus?
Ich nehme meine Weibchen als Junge hart ran. Sie nehmen an möglichst vielen und möglichst weiten Flügen teil. Im Uebrigen wähle ich sie anhand ihrer Abstammung und der Leistung ihrer Brüder aus. Ich bevorzuge die, die mich an gute Vorfahren erinnern, die in etwa deren Ebenbild sind.
Gruss Pesche
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