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Alt 19.01.2022, 14:40
WernerW WernerW ist offline
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Standard Teil I

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Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
Hallo Werner,

es ist doch prima, wenn dir die Zusammenhänge rund um die JTK schon vor 20 Jahren klar waren, während wir anderen erst vor wenigen Jahren überhaupt begonnen haben, diese Krankheit zu verstehen.
Aber immerhin sind wir ja inzwischen ein wenig weiter gekommen, so dass ich deine obige Aussage so ganz sicher nicht mehr stehen lassen würde. Auch wenn noch reichlich Fragen offen sind, haben wir ja inzwischen Optionen, gezielt gegen die Ursache der klassischen JTK vorzubeugen. (Man muss sie nur auch nutzen wollen.)

Ganz im Ernst, es wäre wirklich extrem hilfreich, wenn du die Zitate aus deinem Archiv mit vernünftigen Quellenangaben versehen würdest, also zumindest WER und WANN es geschrieben hat. Das würde bei der richtigen Einordnung der Informationen sehr helfen. Der von dir zitierte Beitrag scheint in vielen Teilen inzwischen doch ziemlich überholt zu sein. Auch wenn ich einzelnen Aussagen durchaus zustimme. Beispielsweise dass es unerlässlich ist, eine gezielte Diagnostik zu betreiben, und dass dafür geeignetes Untersuchungsmaterial benötigt wird, kann man auch für die heutige Situation absolut unterschreiben.

Viele Grüße
Dennis
Hallo Dennis
es ist gut zu wissen, welches Wissen man im Taubensport braucht, wie man sich bestimmtes Wissen aneignet und was man dann damit tut – das ist die Herausforderung, ich denke mal dazu braucht keinen Uni - Abschluss". Was man weis, hat man einerseits auch von jemand anders, oder aus einem Fach Buch/Zeitung, einem Video, und aus eigener Erfahrung, wie man weis gibt es auch Anleitungen in Hülle und Fülle, man muss nur die richtigen anwenden um was lernen zu können.

Es gibt aber viele Anleitungen, gute und schlechte wie man mit kranken Tauben umgehen soll in Hülle und Fülle, aber auch kann man nicht alles wissen, deshalb ist man auf andere Personen (wie z.B. TÄ.- Ärzte - Sportsfreunde mit großen Wissen ) angewiesen. Jemanden mit genügend Wissen und Erfahrung zu finden ist schon schwierig noch dazu muss dieser Jemand bereit sein Wissen mit einem zu teilen.
Aber Lebenserfahrung ist meiner Meinung nach viel wichtiger im Taubensport, und man braucht auch dazu einen guten Mentor, TA und andere erfahren Taubenzüchter um sich das nötige Wissen anzueignen! Nur deshalb habe ich es geschafft meine Tauben Jahrzehntelang mit einfachen Mitteln (wie Tee und Vitamin) vor den vielen Krankheiten wie z.B. die JTK zu bewahren.
Soviel zu deinen Satz: es ist doch prima, wenn dir die Zusammenhänge rund um die JTK schon vor 20 Jahren klar waren, während wir anderen erst vor wenigen Jahren überhaupt begonnen haben, diese Krankheit zu verstehen.

.........nun zum Thema JTK,
aus der Literatur weis man z.B. das die "alten" Erscheinungsformen der so genannten Jungtauben- Krankheit vor ca. 40 Jahren begannen - man nannte sie die Moos- bzw. Adeno - Krankheit ab den 90 ger Jahren sprach man dann von der so genannten "Jungtierkrankheit" in ganz Europa. Im Jahre 2002 beschrieb man in Kanada die JTK als "Jungvogelkrankheit" in einen Brieftauben Forum, im Verlauf der Jahre wurde meine Erkenntnisse immer wieder mit den Besitzer des Forums ausgetauscht bzw. ergänzt.
Bei Tauben wurde Rotavirus in Deutschland zum ersten Mal im Jahre 1988 nachgewiesen, doch bis vor kurzem wurden sie nicht mit einer ernsthaften Erkrankung dieser Vögel assoziiert. Dementsprechend sind in der Literatur nur wenige Informationen über die Verbreitung dieser Viren bei Tauben zu finden.
Erst seit dem Jahr 2016 werden vermehrt Rotavirus-Durchfälle bei Brief- und Rassetauben auf dem australischen Kontinent registriert. Australische Forscher haben nämlich das Rotavirus der dortigen Taubenbestände schon 2016 intensiv untersucht und dabei herausgefunden, dass die erkrankten Tauben allesamt das fast unbekannte Rotavirus vom Typ Rotavirus A (RVA) Genotyp G18P(17) in sich getragen haben und es kam 2016 zu massiven Tierverlusten. Entwicklung einer Vakzine in Australien, soll dort auch gut funktioniert haben (recht schnell) ich habe das über 30 Seiten geschrieben Protokoll dazu gelesen, war das im Verband 2016 nicht bekannt ??

Seit 2017 sind schwere Krankheitsverläufe in der ganzen Welt in sehr vielen Taubenbeständen zu beobachten. Die Tauben sind alle fast gleichzeitig erkrankt, wobei der Krankheitsverlauf unterschiedlich verlaufen kann. Dass die Kommunikation zwischen den Ländern weltweit ein Segen sein kann, wurde schnell deutlich. Aufbauend auf diesen Vorarbeiten ist es nun Dr. Lydia Mohr (Klinik für Geflügel der TiHo Hannover) und Dr. Dennis Rubbenstroth gemeinsam mit weiteren Kollegen im In- und Ausland gelungen, den „Taubentyp“ des Rotavirus A (RVA) als primären Erreger der „klassischen“ JTK zu identifizieren

Nun noch folgendes , für mich war bei meinen Tauben immer wichtig die Gesundheit an erster Stelle zu stand, deshalb wurden meine seit 1960 regelmäßig tierärztlich betreut, und das mit dem großen Erfolg, und ich habe bis zum Schluss keine Medikamente mehr geben müssen (es lag wohl an den Tauben ,welche seinerzeit aus verschiedenen Schlägen stammten), wie ich das vor 1960 immer "auf Verdacht" gehandhabt habe. Es ist nach meiner Meinung billiger alle 4-6 Wochen bei den Tauben einen Rachen- und Kotabstrich bzw. Kotproben zu machen als immer was ins Wasser zu schütten.
Manche Tauben(Stämme) sind anfälliger für Infekte als andere. Das liegt meist an einem schwachen Immunsystem , Immunzellen sind das Abwehrmechanismus gegen alles Körperfremde. Ein gutes Immunsystem erkennt Viren und Bakterien und macht diese Krankheitserreger unschädlich denn die Gedächtniszellen in der Lage, blitzschnell die Bildung von passenden Antikörpern zu veranlassen. Dadurch können die Erreger, die der Körper bereits kennt, sofort unschädlich gemacht werden.

Der Begriff „Jungtaubenkrankheit“ ist auch meiner Meinung nach nicht die richtige Bezeichnung . Das Problem ist so schreibt auch Dr. Colin Walker und viele andere dass es eine ganze Reihe von Krankheiten, die ähnliche Symptome verursachen, in einer einzigen Kategorie zu gruppieren. Da die Art und Weise, wie diese Krankheiten erkannt, übertragen und tatsächlich behandelt werden, unterschiedlich sind, müssen sie differenziert werden. Züchter laufen Gefahr, jede Jungtaube mit diesen Symptomen zu sehen und sie einfach auf die „Jungtaubenkrankheit“ zurückzuführen.
Da es eine Vielzahl verschiedenen Fakten bzw. Arten von Erregern gibt welche als Auslöser der JTK gefunden wurden erspare ich mir die Aufzählung .
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ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner

Geändert von WernerW (20.01.2022 um 07:31 Uhr)
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