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Alt 19.01.2022, 14:44
WernerW WernerW ist offline
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Standard Teil II

Unter anderen schrieb Dr. Ludger Kamphausen schon z.B. in der ("Die Brieftaube", 22.06.2002) und sieht JTK als eine multifaktorielle Erkrankung, was bedeutet, dass viele verschiedene Mikroben gemeinsam diese Beschwerden verursachen. Er impliziert Trichomonas, Hexamita, Adenovirus, ,Circovirus, Herpesvirus , verschiedene coliforme Bakterien und viele andere.
Also die Jungtaubenkrankheit gibt es so nicht, zumindest nicht in der Form, was die Züchter darunter verstehen. Laut der Fachleute ist es ein Faktorenproblem, in welches viele Dinge hineinreichen. Ansonsten wird suggeriert, dass eine Behandlung oder ein Mittelchen bei allen Fällen helfen soll, dem ist nicht dergleichen! Viele Produkte füllen nur den Geldbeutel der Verkäufer !!und verlängern nur das Elend.

Nur mit gesunden Menschenverstand erreicht man mir Hilfe eines Tierarztes schon einiges an guten Ergebnissen.
Darum ist nach meiner Meinung ein Umdenken der Züchter und des Verbandes notwendig um die Tauben Gesund zu halten.
Auch hier stellte sich die Frage warum sind einige Junge Tauben von der JTK betroffen andere wieder nicht ???
Warum sind es meistens immer die selben Schläge welche von der JTK heimgesucht werden. Die Fachleute vermuten das die Antwort im Immunsystem liegt, weil das Immunsystem bei den Jungtauben noch relativ "unterentwickelt" ist und sie sich mit den vielen Keimen mit denen die Alttauben konfrontiert sind nicht genügend Antikörper entwickeln können.
Ich denke, das der Weg über spezielle Behandlungs- Methoden die Immunität der Taube fördert, wird einer der richtigen sein, wie wissenschaftlichen Versuche gezeigt haben. Eine bessere Immunität der Taube wird sicherlich auch zu einer Linderung unseres Jungtaubenkrankheitsproblem beitragen.
deshalb sollten die Taubenzüchter dazu anregen, über Immunität einmal nachzudenken.

Nun bei Tauben wurde der Rotavirus in Deutschland zum ersten Mal schon im Jahre 1988 nachgewiesen, doch bis vor kurzem wurden er nicht mit einer ernsthaften Erkrankung dieser Vögel assoziiert. Dementsprechend sind in dieser Zeit in der Literatur nur wenige Informationen über die Verbreitung dieser Viren bei Tauben zu finden.
Erst seit dem Jahr 2016 werden vermehrt Rotavirus-Durchfälle bei Brief- und Rassetauben auf dem australischen Kontinent registriert. Australische Forscher haben nämlich das Rotavirus der dortigen Taubenbestände schon 2016 intensiv untersucht und dabei herausgefunden, dass die erkrankten Tauben allesamt das fast unbekannte Rotavirus vom Typ Rotavirus A (RVA) Genotyp G18P(17) in sich getragen haben und es kam 2016 zu massiven Tierverlusten. Entwicklung einer Vakzine in Australien, soll dort auch gut funktioniert haben (recht schnell).Ich habe das über 30 Seiten geschrieben Protokoll dazu gelesen, und Frage mich warum übernimmt der Verband die dort gemachten Erfahrungen von 2016 nicht??

Seit 2017 sind schwere Krankheitsverläufe durch den Rotavirus in der ganzen Welt in sehr vielen Taubenbeständen zu beobachten. Die Tauben sind alle fast gleichzeitig erkrankt, wobei der Krankheitsverlauf unterschiedlich verlaufen kann. Dass die Kommunikation zwischen den Ländern weltweit ein Segen sein kann, wurde schnell deutlich. Aufbauend auf diesen Vorarbeiten ist es nun Dr. Lydia Mohr (Klinik für Geflügel der TiHo Hannover) und Dr. Dennis Rubbenstroth gemeinsam mit weiteren Kollegen im In- und Ausland gelungen, den „Taubentyp“ des Rotavirus A (RVA) als primären Erreger der „klassischen“ JTK zu identifizieren

Nun noch folgendes , für mich war bei meinen Tauben immer wichtig die Gesundheit an erster Stelle zu stand, deshalb wurden meine seit 1960 regelmäßig tierärztlich betreut, und das mit dem großen Erfolg, und ich habe bis zum Schluss keine Medikamente mehr geben müssen, wie ich das vor 1960 immer "auf Verdacht" gehandhabt habe. Es ist nach meiner Meinung billiger alle 4-6 Wochen bei den Tauben einen Rachen- und Kotabstrich zu machen als immer was ins Wasser zu schütten.
Manche Tauben(Stämme) sind anfälliger für Infekte als andere. Das liegt meist an einem schwachen Immunsystem , Immunzellen sind das Abwehrmechanismus gegen alles Körperfremde. Ein gutes Immunsystem erkennt Viren und Bakterien und macht diese Krankheitserreger unschädlich denn die Gedächtniszellen in der Lage, blitzschnell die Bildung von passenden Antikörpern zu veranlassen. Dadurch können die Erreger, die der Körper bereits kennt, sofort unschädlich gemacht werden.

Nun ich denke mal man sollte sich beim Verband dafür einsetzen das ein jeder Züchter nur gesunde Tauben hat und damit Reisen kann (Siehe wie der Verband in Australien gehandelt hat.). Da könnte der Verband auch mal was für die Züchter machen, auch ist bekannt das der Verband auch die Wissenschaftlichen Untersuchungen (JTK) mit Geldern unterstützt.

Es es dürfte auch bekannte sein das es leicht ist die Krankheit mit einem einzigen Blutstropfen diagnostizieren. In Australien wurden dazu Test Kits vom Verband an die Züchter verschickt, alles was der Züchter laut tun muss ist in die Zehe der Taube direkt über der Klaue zu stechen. Wenn ein Blutstropfen auf die Haut sickert, wird dieser mit einem dünnen Streifen des mitgelieferten Löschpapiers abgewischt und in ein kleines Plastikröhrchen mit Clipverschluss gegeben. Diese wird dann zur Untersuchung an den Tierarzt mit viel Tauben Erfahrung geschickt welche die verfügbaren diagnostischen Tests die genaue Diagnosestellen.
Die sollte doch auch in Deutschland möglich sein !!

Einmal gesammelt, ist die Probe wochenlang haltbar. Es ist also kein Problem, wenn die Probe ein paar Tage dauert, bis sie ihr Ziel erreicht. Der Test wird als PCR bezeichnet und überprüft das Blut der Vögel auf Circo-Virus-DNA. Es ist sehr genau und kostet in Australien umgerechnet 25 Pfund oder 50 US-Dollar. Interessanterweise kann auch eine Chlamydien-Infektion anhand derselben Probe überprüft werden.
Wie schon erwähnt ist und allgemein bekannt sein sollte, ist die Jungtaubenkrankheit eine so genannte Faktorenkrankheit, d.h. mehrere Faktoren sind für das klinische Bild der Krankheit verantwortlich. Die Circoviren sind zuerst da und lähmen die Funktion des Immunsystems. Dadurch kommt es im Darm zu einer starken Vermehrung von Colibakterien (ansonsten normale Darmbakterien), Schimmelpilzen, Hefen und Parasiten, die sich im ganzen Körper ausdehnen und den Tod der Taube verursachen. In diesem letzten Stadium helfen evt. nur noch Antibiotika.

Ein weiteres Problem sind Virusinfektionen z.B. die Rotaviren, welche in den letzten Jahren ebenfalls zu einem neuen Erscheinungsbild der Jungtierkrankheit gehören, und auslösend oder draufgesetzt nach Meinung der Fachleute verschlimmernd wirken. Diese Infektionen können nicht direkt angegangen werden, da Viren sich um Antibiotika gaben nicht scheren. Es werden nur begleitende Bakterien (auch die wichtigen guten körpereigenen) abgetötet. Den Rest muss das Körperabwehrsystem selber schaffen, auch stehen uns nur wenige Impfstoffe zur Verfügung, deshalb sollte man seine Tauben mit einen zugelassenen Impfstoff Impfen lassen, nachdem die Tauben zuvor von einen Tierarzt untersucht wurden!
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Literatur: Vet Schroeder + Tollisan Valerij Akimkin (CVUAS), Andreas Hänel (CVUAS), Alexandra Kley-Sonntag (STUA AU-DZ), Anja Spadinger (STUAAU-DZ), Ernst Großmann (STUAAU-DZ) Dr. Colin Walker. Tierarzt Maik Löffler, Mitwitz, Wilhelm Bauer, khfrank, Pigeon vet center, Dr. Lydia Mohr (Klinik für Geflügel der TiHo Hannover) und Dr. Dennis Rubbenstroth gemeinsam mit weiteren Kollegen im In- und Ausland , Dr. Matthias Warzecha

Mit freundlichen Grüssen
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ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner

Geändert von WernerW (20.01.2022 um 07:32 Uhr)
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