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Alt 23.03.2008, 22:24
Freiheitstauben
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Standard Hinweise zum Thema Wärmewellen und Wärme

Hallo,
muß mal wieder einen auf schlau machen.
Der Begriff Wärmewellenheizung ist etwas irreführend finde ich. Er suggeriert, dass eine derartige Heizung praktisch keine Wärme über Konvektion abgibt, sondern nur über Strahlung. So etwas könnte man zwar auch bauen, aber die verkauften Heizungen funktionieren eindeutig nicht so streng.

Zu den Begriffen:
Wärme:
Steht für die Bewegung die Moleküle ausführen (Rotation, Schwingungen, Translation sprich Bewegungen durch den Raum). Simpel gesprochen ist die Temperatur höher, je stärker die Moleküle sich bewegen. Bewegen sich alle Moleküle gar nicht, sind wir am absoluten Nullpunkt (bei ca. -273 °C) angekommen.

Wärmewellen oder besser Wärmestrahlung:
Sich bewegende Moleküle (warme Moleküle) senden Lichtquanten im Infraroten- und Microwellen-Bereich des Elektromagnetischen Spektrums aus.
Diese Lichtquanten, also umgangssprachlich dieses Infrarote Licht und diese Microwellenstrahlung treffen wiederum auf Moleküle. Wenn die Frequenz der Strahlung passt (Resonanz), nimmt dass Molekül die Energie der Strahlung auf und bewegt sich in der Folge intensiver und wird somit selbst wärmer.

Wärmestrahlung und Wärme sind also zwei zusammenhängende Phenomäne.

Baue ich eine Heizung, habe ich deshalb zunächst einmal immer beide Effekt zusammen vorhanden!

Wenn die Heizung nun durch Ihre Bauform (viele Rippen, gut mit Luft umspült) die Wärmebewegung der Moleküle an der Oberfläche der Heizung (durch Kollision) an die Luft abgeben kann, sprich man von einem Konvektor.
Die Oberflächentemperatur ist hier meist nicht sehr viel höher, als die entstehende Lufttemperatur.

Wenn eine Heizung aber wenig mit Luft umspült wird/werden kann, wird ein größerer Anteil der zugeführten Energie über Strahlung abgegeben, als über Konvektion. In diesem Falle kann man von einer Wärmewelenheizung sprechen.

Generell steigt das Maximum der abgegebenen Strahlung sehr stark mit der Oberflächentemperatur an (mit Temperatur hoch 4!, siehe auch "Schwarzer Strahler"). Doch gibt ein Konvektor mit einer Oberflächentemperatur von 70°C exakt genausoviel Wärmewellen ab, wie eine Wärmewellenheizung mit einer Oberflächentemperatur von 70°C und gleicher Fläche! Der Konvektor würde aber zusätzlich noch einige Energie per Konvektion an die Umgebung abgeben (hätte also eine höhere Leistung).
Eine übliche Wärmewellenheizung gibt zudem wegen der warmen Strahlungsoberfläche ebenfalls einen guten Anteil Konvektionswärme ab!

Je heisser und kleiner die Oberfläche der Wärmewellenheizung wäre, desto höher wäre der Strahlungsanteil rel. zur Konvektion. Jeder schaue sich die "Wärmewellenheizungen" für Taubenschläge an und muß bestätigen, diese sind recht flächig, und die Oberfläche ist sicher auch nicht heißer als 100°C.
Sprich sie haben trotz allem eienen erheblichen Konvektionswärmeanteil.


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