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Alt 15.01.2023, 08:24
Lessing Lessing ist offline
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Standard Hallo Wilfried

Hab‘ mal wieder „nachgedacht“….

Die Abstammung
oder das „Süppchen“ das „Gericht“..

Eine „Fleischkarte“ wie du es nennst ist vergleichbar mit der Speisekarte einer „Frittenbude“, einer Gaststätte bis hin zum 5 Sterne Restaurant.
Dabei spielen u.a. folgende Punkte eine wesentliche Rolle um eine Einstufung zu ermöglichen:
Zutaten - Herkunft - Qualität - Preis
Zubereitung - rustikal - fein - kreativ
Serviert- einfach - gehoben- extra
Beschrieben- kurz - lang - extravagant
Preis - angemessen - hoch - teuer

1. Stellen wir doch einfach das einfache und preiswerte „Menü“ einer „Frittenbude“ her.
Als erstes brauchen wir Fritten, gefroren im 5 kg Beutel, Öl im 10 l Kanister weiter Ketchup und Mayonnaise vom günstigsten Anbieter und einfachstes Salz. Fertig sind „Pommes rot/weiß“.
Dazu noch eine Brat- oder Currywurst.
Preiswert und nahrhaft? Rustikales Naja…

2. Alternativ dazu eine Variante für die jetzt Zutaten benutzt werden die nach Herkunft und Qualität ausgesucht wurden und fein abgestimmt zu einem Menü verarbeitet werden. Frisch, regional und traditionell verarbeitet, angeboten und nett, freundlich serviert im Gasthaus vor Ort.

3. Und jetzt die „haute cuisine“ als einer der Höhepunkte!? Zutaten in Spitzenqualität ausgesucht bei Lieferanten die sich auf Spezialitäten konzentriert haben und diese stets frisch anbieten. Weitere aus aller „Herren Länder“ sind lieferbar und entsprechen oft sehr hohen Qualitätsansprüchen vieler Küchenchefs „nobler Restaurants“.

Das ganze wird auch durch Getränke begleitet die vom einfachen Wasser bis zum exklusiven Wein reichen.
Auch hier reicht es oft nicht aus nur das Getränk zu erwähnen, auch ein bekannter Markenname oder die Herkunft trägt zur Entscheidung was getrunken wird bei.

Was hat das nun mit den Abstammungen
unserer Tauben zu tun?
Eigentlich recht wenig oder gar nichts!? ….
Mit etwas Phantasie kann man jedoch einen Zusammenhang mit einem Menü, wie oben angedeutet, herstellen. Es sind zuerst die Zutaten, deren Qualität und auch die Herkunft, ebenso die Frische im Sinne des Alters der Vorfahren und Linien
der beschriebenen Taube(n).
Beginnen wir bei 1. und bezeichnen diese ganz einfach als „Bauerntauben“ welche wohl nach Hause kommen, ab und an schon mal einen Preis fliegen, leider nicht für irgendwelche Titel in Frage kommen. Gezüchtet wurden diese auch aus solchen mit bekannten Namen von Züchtern und Linien, allerdings meist aus nur wenig erfolgreichen, eher nur „Namenstauben“.

Machen wir weiter mit denen unter 2. oft aus der näheren Umgebung von Züchtern der eigenen RV oder Region. Hier finden wir schon eher solche die es schaffen zu den „besseren“ zu gehören und auch an manchem Titel beteiligt sind. Oft hat das auch mit einer gemeinsamen Reiseroute zu tun über die ausgelesen wurde. Auch hier finden wir oft bekannte Namen von Züchtern und Linien, allerdings meist in direkter Nähe zu Leistungsträgern.

Zu guter Letzt die der 3. Kategorie aus der „Creme de la Creme“!? Gezüchtet aus feinsten Zutaten, !! As an As !! gehalten und versorgt auf „höchstem Niveau“ mit allen Mitteln welche die Medizin und der Handel anzubieten hat, betreut von fest angestellten Pflegern in „Taubenvillen“.
Zum Schluss auch noch die Präsentation durch Medienberichte, gekauft oder auf der Basis besonderer Erfolge. In der Folge wird eine gezielte Werbung, von „Profis“ gestaltet, eingesetzt um „das Besondere“ dieser Linien darzustellen, somit den Wert zu unterstreichen und hohe Preise zu erzielen. Absolut ok solange es Käufer gibt die bereit und in der Lage sind diese zu zahlen!

Ich denke das sind einzelne Punkte die wir bei der Betrachtung und Beurteilung einer Abstammung beachten sollten wenn es um „neue Tauben“ für die Zucht geht. Nicht alles ist schlecht, einzig die Wahl die getroffen wird bestimmt das Ergebnis ob es gut oder schlecht wird.
LG
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