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Alt 17.06.2011, 05:47
OOO OOO ist offline
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Standard nicht das Korn in die Flinte werfen

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Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
...Aber verliert bitte nicht den Blick dafür, was wir als Vertreter einer absoluten "Randtierart" (!!!) mit unseren relativ begrenzten finanziellen Mitteln realistischerweise von der Forschung erwarten können...
Hallo Dennis,
damit hast du wohl ein Kernproblem beschrieben, welches aber zugleich viel allgemeinere Fragen aufwirft:

-Was wissen wir über die Erkrankungen, deren Verlauf und Ursachen bei Brieftauben eigentlich wirklich? (Man denke nur an andere Krankheiten die in den letzten 30 Jahren oft im Mittelpunkt der Diskussionen insbesondere beim TA-Besuch standen, und wie sie aktuell gesehen werden: z.B. Mycoplasmose, Ornithose)

-Wie sicher sind sich (können sein) die behandelnden TAs eigentlich wirklich, selbst wenn sie selbstsicher konkrete Diagnosen abgeben? Für mich erklären sich hierdurch so Fälle wie: Mehrere unterschiedliche TAs (alle Brieftaubenerfahrung) diagnostizieren ein und die selben Tauben völlig unterschiedlich. Oder: Sichtbar schwer erkrankte Tauben werden untersucht, aber eine Krankheitsursache kann nicht ermittelt werden, nur die Symptome wiederholt, die der Züchter auch schon sah (kommt gar nicht so selten vor, wie man hoffen möchte).


Aber zurück zu dem Gedanken mit der öffentlich füllbaren Datenbank. Wenn eine Fragestellung nicht präzise erörtert bzw. gelöst werden kann, sollte man dennoch nicht gleich aufgeben. Auch in unscharfer Information steckt Information! Man muss hierbei jedoch oft nur deutlich mehr solcher Informationsquellen untersuchen (daher eine umfassende Datenbank mit öffentlichem Zugang, um möglichst viele Daten zu erfassen). Aus der Masse der unscharfen Information kann man dann schließlich doch wiederum Muster und Auffälligkeiten signifikant ermitteln (Stichworte: Statistik, Fuzzy, Wahrscheinlichkeit).

Eine Umweltabhängigkeit der Ausbruchswahrscheinlichkeit der JTK ist doch bereits ohne größere statistische Analyse erkennbar. Daher wäre die Beschreitung eines solchen Weges (Erfassung der JTK Fälle in einer umfangreichen Datenbank) derzeit ein wichtiger und hoffnungsvoller Versuch, um WIRKSAME Maßnahmen zur Nichtauslösung der Krankheit ergreifen zu können.
Und zwar erst recht nachdem du die Hürden der akademischen Ergründung dieser Krankheit aufgezählt hast, und folglich wohl kaum wirkliche Hoffnung auf wissenschaftliche Aufklärung der Details (mikrobiologisch und organisch) besteht.

Eine frühere Aktion mit einem Fragebogen mag hilfreich gewesen sein, aber ich denke alleine bei dem Wort "Fragebogen" schon an eine "überschaubare" Stückzahl. Liege ich da falsch? In einem zweiten Anlauf könnten die Erkenntnisse der Fragebogenaktion ja mit einfliessen. Aber einen Grund so etwas heute nicht mehr zu machen, kann ich in der bereits früher gelaufenen Fragebogenaktion nicht erkennen.


Ev. sollten wir über das Thema mal am Telefon diskutieren. Es weitet sich nämlich sehr aus, und wird hier wohl kaum jemanden interessieren.

Grüße
Meinolf
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