Hallo Herr Weschenfelder,
auch wenn es schon spät ist habe ich mir noch ein sehr erfreuliches Wettflugergebnis angesehen und auch noch einen Blick in den Thread gewagt.
Die Jungtaubenkrankheit ist nach dem heutigen Stand eine Faktorenkrankheit, ausgelöst durch das Circovirus. Das Virus schwächt das Immunsystem und dadurch können sich die vorhandenen Keime stark vermehren. Deswegen können auch Keime ein Problem werden die unter normalen Bedingungen, normale Immunität keine Beschwerden erzeugen. Dies aber nur in aller Kürze, da ich darüber hier keinen Fachbeitrag schreibe und es auch nichts neues ist.
Gegen Corcoviren können wir die Tauben bisher nicht impfen, da kein Impfstoff zur Verfügung steht.
Eine Antibiose kann gegen Viren, so wie Sie es richtig feststellen nicht wirken.
Jedoch ist eine antibiotische Behandlung im Rahmen der Jungtaubenkrankheit sinnvoll, um die Bakterien in der Phase der Erkrankung zu bekämpfen. Im Grunde übernehmen wir die Arbeit des Immunsystems in der Phase der Immunschwäche.
Deswegen sind an meiner Beschreibung und Vorgehensweise keine Widersprüche enthalten.
Der Einsatz der genannten Säurekombination senkt den Infektionsdruck wodurch die Taube mit weniger Bakterien belastet wird. Wenn aber das Virus die Abwehr stark schwächt wird es dennoch zum Ausbruch der "Jungtierkrankheit" kommen. Jedoch wird der Verlauf weniger schlimm sein.
Wer bisher keine Probleme damit gehabt hat der soll sich sehr glücklich schätzen. Wer jedoch die Jungtierkrankheit im Bestand hat, und dies zum Teil ja schon seit Jahrzehnten kann damit seine Tiere unterstützen möglichst schnell und unbeschadet diese Phase zu überstehen.
Über die Aussage des Fachmanns bzgl. des pH-Wertes über einen längeren Zeitraum möchte ich diese Aussage gerne einmal begründet bekommen! Ansonsten befinden sich rund 70% der Immunaktiven Zellen im Darm, da hat der Kollege natürlich recht. Es ist ja gerade unser Ziel das Milieu im Darm zu stabilisieren und zu stärken und nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Genau dafür hat sogar die Natur mit der Magensäure eine wirkungsvolle Strategie erfunden. Die Magensäure ist sogar eine der stärksten Säuren die wir kennen (Salzsäure). Diese erfüllt im Magen die Funktion einer "Bakterienschranke". Sei schützt unseren Körper davor, dass oral aufgenommene Bakterien in den Dünndarm gelangen! Dies funktioniert in der Regel auch sehr gut.
Übrigens wird der niedrige pH-Wert des Mageninhalts durch die Aktivität der Bauspeicheldrüse (Bikarbonat) im Dünndarm neutralisiert. Deswegen hat die über die Nahrung/Trinkwasser aufgenommene Säure im Dünn- und Dickdarm auch gar keine Wirkung mehr.
Die Funktion liegt vielmehr darin, in der Tränke die Keimentwicklung und -übertragung zu unterbinden sowie im vorderen Verdauungstrakt (Kropf).
So, ich hoffe wieder etwas mehr Klarheit in den Nachthimmel gebracht zu haben.
Allen Gut Flug
Alfred Berger
|