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Hallo,
ich will die Euphorie hier ja nicht unbedingt dämpfen, aber was Herr Pfitzner dort veröffentlicht hat, ist ein Zusammenschnitt aus Meinungen der Züchterschaft und der befragten Personen, die er als Rücklauf für seinen Fragebogen erhalten hat.
Dies ist jedoch noch nicht die Meinung bzw. der Fahrplan den der Verband für sich sieht! Der soll ja erst noch hieraus entwickelt werden!

Von hier bis zu einer Meinung zu diesem Stimmungsbild in den Gremien des Verbandes, ist es dann auch noch ein weiter Weg. Warten wir also ab, was am Ende unter dem Strich dabei herauskommt.

Insgesamt fand ich das Bemühen von Herrn Fitzner über diese leider nur interne Fragebogenaktion ein Stimmungsbild zu erhalten sehr positiv. Aber gerade bei Fragen nach externen Faktoren und auch der externen Wahrnehmung des Taubensportes wäre es zudem sehr wichtig gewesen, genau diese EXTERNEN Meinungen ebenfalls abzufragen und mit einzubeziehen!

Es ist auch klar, dass in seiner Zusammenstellung Herr Fitzner die umfangreichen Antworten von so vielen Personen nur Bruchstückhaft mit berücksichtigen konnte, um sie hier aufzunehmen.

Dennoch stimmt mich ein Fakt nachdenklich: Es wurden insbesondere bei der Zusammstellung der Antworten zu den Ursachen und der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hauptsächlich Antworten übernommen, die INTERN, sprich aus der Züchterschaft heraus so gesehen werden.
Teilweise jedoch hierzu im direkten Widerspruch stehende Analysen des realen wirtschaftlichen und sozialen Umfelds (belegbar z.B. mit harten Statistiken und keinen subjektiven Eindrücken!) fanden keinen Eingang in die Zusammenstellung.

Die Tendenz des ersten Teils der "Analyse" ist es somit, fast ausschließlich externe Ursachen und Risiken für den Niedergang des Taubensportes auszumachen. Parallel dazu gab es aber eben auch viele nachweisbare Chancen und VERBESSERUNGEN mancher Rahmenbedingungen (die der Taubensport verpaßt hat zu nutzen!).

Es beunruhigt mich daher schon, dass diese Punkte nicht in der Zusammenstellung zu finden sind. Sie paßten ev. nicht in ein bereits zuvor im Kopf gehabtes Bild über die Ursachen und Rahmenbedingungen.
Und genau so sollte man bei einer Analyse nicht vorgehen: Verstärkt die Dinge verwenden, die einem in seiner bisherigen Meinung unterstützen, und die Dinge vernachlässigen, die uns auffordern in wesentlichen Punkten unseren Standpunkt zu überdenken. Das ist zwar ein natürlicher Reflex des Menschen, er ist an dieser Stelle aber nicht zielführend.

Ich hoffe daher sehr, dass im weiteren Prozess man tatsächlich Offenheit für grundlegende Neuerungen zeigt, die auch einmal alte Denkmuster durchbrechen. Und nicht, dass es bei einem politischen Diskurs bleibt, an dessen Ende Lösungsansätze für die wesentlichen Probleme wieder nicht auf den Weg gebracht werden.

Grüße
Meinolf