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Alt 04.11.2006, 15:09
Federfuss
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Liebe Sportfreunde,

auch ich habe mir mal meine Gedanken zu einem Tauben-Gedicht gemacht. Es sollte Schillers Glocke mit über 50 Strophen natürlich nicht übertrumpfen. Die Glocke hat mich nämlich schon als Schüler an den Rand des Wahnsinns getrieben. Als dann die Gedichte von Martin Opitz, der Vater der deutschen Dichtung, an die Reihe kamen, muss der Wahnsinn wohl endgültig von mir Besitz ergriffen haben. Er hat nämlich nicht enden wollende Gedichte verfasst.

Im Folgenden eine Kostprobe dieser Auswüchse. Allerdings habe ich mich hier auf vier Strophen beschränkt.

Eine Taube kann hören!

Ruf ich nach dem Täubelein,
kommt sie auf der Stelle rein.
Pfeif ich - frisch, fromm, fröhlich, frei,
hör ich´s klatschen - eins, zwei, drei.
Zischt sie dann an mir vorbei,
hüpft mein Herz, oh wei, oh wei.

Auf dem Schlage Kunterbunt,
geht es manchmal richtig rund.
Gurren, Prügeln, Drohgebärden,
alle wollen König werden.
Dann muss ich´s mal wieder richten,
mit strengem Ton den Streit beschlichten.

Bin dann einmal nicht vor Ort,
versteht nicht Eine mehr ein Wort.
Sie machen förmlich was sie wollen,
taube Tauben , nur noch grollen.
Fressen schlecht und bleiben draußen,
jede kann mit jeder Mauscheln.

Wenn ich sie nicht lieben würde,
wär´s wohl oft ne´ schwere Bürde.
Sie hör´n mir zu, was ich auch sage,
bei der Frau dagegen - keine Frage!
Trotzdem bleibt es wie es ist,
ich brauche sie, mit all dem Mist.

Original Federfuss


Kleiner Nachtrag: Heinz Erhard hat das Lied von der Glocke verkürzt interpretiert.
Loch inne Erde, Erz drin,
Glocke fertig, bimm, bimm, bimm.
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