Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 28.12.2022, 05:31
Lessing Lessing ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 31.01.2019
Ort: Wolfenbüttel
Beiträge: 743
Standard Die Folgen

einer Zucht auf wenige „Vererber“!?
Welche Auswirkungen hat es auf die Leistungen der Bestände wenn vermehrt auf einige wenige „Vererber“ gezüchtet wird?
Nun, es werden positive wie auch negative Eigenschaften immer dominanter in die Bestände und auch Regionen eingebracht. Dies kann zu einer Entwicklung führen die einerseits einen Leistungschub bewirkt, andererseits aber auch einen Rückgang der Qualität.
Ein relativer Gleichstand in der Qualität ist zu beobachten wenn auch die Haltung und Versorgung sich ausgeglichen darstellt, immer dann wenn besonders auch die Mitbewerber in einem geografisch engen Zielgebiet ansässig sind. Je größer dieses ist desto eher verlagert es sich hin zu den bevorteilten im Sinne von Lage, Wind und Reiseroute etc.
Wenn ich nun über Jahrzehnte zurück schaue, so gab es immer „besondere“ Vererber und/oder Zuchtlinien die über einige Zeit die Zucht auf vielen Schlägen beeinflusst haben. Wenn einzelne Züchter damit erfolgreich waren, hatten bald sehr viele andere diese auch auf den Schlägen.
Oft waren es allerdings nur solche aus 2./3…. Generationen und schon ließen die Ergebnisse dieser Linien nach mit der Folge dass auf „neue“ geschaut wurde. So nahm die Entwicklung ihren Lauf und mit dem Aufkommen des Internet begann die Flut an Namen und Linien die öffentlich in die Diskussion gebracht wurden. Immer mehr Namen und Linien wurden jetzt propagiert um Tauben an „den Mann“ zu bringen.
Gezielte Werbung mit Unterstützung von „bunten Bildern“ wurde genutzt um die Züchter von der „Klasse“ dieser Tauben zu überzeugen. Schaut sich der Züchter bei der Suche nach Neuerwerbungen um, so findet er heute ein riesiges Angebot welches kaum noch Schlüsse auf echte Qualität zulässt. Der direkte Kontakt zum Züchter oder aber eine Beurteilung der angebotenen Tauben vor Ort bzw. bei einem öffentlichen Verkauf ist immer seltener geworden und die Enttäuschung beim Öffnen des Karton oft recht groß. So kommt es das immer wieder Fehleinkäufe dazu führen das erworbene Tauben bald wieder angeboten werden, ohne das sie je ausreichend lang probiert wurden.
Wenn aber solche Tauben trotzdem in der Zucht getestet wurden und Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprachen, dann werden sie nach einiger Zeit wiederholt angeboten mit dem Hinweis auf ihre besondere Abstammung und wandern so oft Jahre immer hin und her und belasten die Schläge derer die im treuen Glauben waren eine „Verstärkung“ ihrer Zucht erworben zu haben.
Im Zusammenhang mit diesen Gedanken kann der „geneigte Leser“ evtl. auch eine Erklärung für die hohen Verluste finden. Es wird immer mehr auf Namen und Papier geachtet als auf die „wirklich Guten“….
die selbst meist der Ursprung für eine Linie sind die sich über Jahre oder Jahrzehnte durchsetzen kann.
Exakt dieser Gedanke, „sich durchsetzen“, ist es der mich antreibt solche Tauben zu züchten. Über Generationen und auch auf unterschiedlichen Reiserouten diversen Entfernungen sollen sie erfolgreich sein und das nicht nur bei den Züchtern die einen riesigen Aufwand betreiben.
Ist das in der heutigen Zeit noch möglich?
Welchen Weg muss ich in der Zucht gehen, brauche ich ständig neue Tauben um mit der Zeit zu gehen? Worauf sollte ich besonders achten wenn ich mir „neue“ zulege? Fragen die Antworten suchen….
LG
und „Guten Rutsch“
Mit Zitat antworten