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  #1  
Alt 15.02.2015, 08:49
Prox Prox ist offline
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Standard Befruchtung der Eier

Hallo Sportfreunde,

ich habe an euch ein paar Fragen.

Ich habe mir vor einiger Zeit 2 Aussagen von Experten als Notiz aufgeschrieben.

!. Aussage: Der männliche Samen bleibt bei der Täubin bis zu 14 Tagen befruchtungsfähig.

2. Aussage: Das 2. Ei wird erst nach dem Legen des 1. Eies befruchtet.

Zu 1: Wenn dieses stimmt, ist eine Verpaarung mit einem anderen Weibchen erst nach 14 Tagen sinnvoll. Daran habe ich mich nicht immer gehalten. War das ein Fehler?

Zu 2: Da 2 jährige Männchen scheinbar glauben, nach dem Legen des 1. Eies sei ihre "Arbeit" getan. dürften die 2 ten Eier nach meiner Meinung nicht befruchtet sein.
Auf der anderen Seite widerspricht dieses aber der Aussage, dass der Samen des Männchens 14 Tage befruchtungsfähig ist.

Habt ihr eine Idee? Ich will auch nicht ausschließen, dass ich gedanklich "auf dem Holzwege bin".

Oder anders gesagt, Biologie eine glatte 5

Gruß
Wilfried
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  #2  
Alt 15.02.2015, 09:48
Benutzerbild von Krolock
Krolock Krolock ist offline
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Standard

Hallo Wilfried,
zu Punkt 1 kann ich Dir folgendes sagen:
Ein mittlerweile verstorbener, sehr erfolgreicher Sportfreund hatte mehrere Einzelboxen für " besondere " Zuchtpaare. Ein fahler Vogel war hier mit einer blauen Täubin verpaart. Nachdem die Täubin gelegt hatte, wurden die Eier umgelegt und sie wurde anschließend mit einem blauen Vogel in Einzelbox verpaart. Aus dieser Verbindung fiel u.a. ein fahles Jungtier. Somit war sie nicht lange genug vom " alten " Vogel getrennt. Der Züchter sagte mir dann, daß eine Täubin 18 Tage vom alten Vogel getrennt sein müßte.
Zu Punkt 2 :
Der entscheidenen Tag für die Befruchtung ist der 5.Tag nach der Anpaarung. Hier werden bei mir alle Paare den ganzen Tag im Wechsel immer " alleine " in den Schlag gelassen. Das ist viel Arbeit, alle 20 Minuten in den Schlag, Zelle zu, Zelle auf usw. Das Ergebnis gibt mir aber recht. Die Befruchtungsrate liegt seither bei nahezu bei 100 %. Ohne Fleiß kein Preis und ich bin mir sehr sicher, daß auch keine Fremdbefruchtung vorliegt.
Gruß Uwe
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  #3  
Alt 15.02.2015, 10:37
fehlfarben fehlfarben ist offline
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Standard Befruchtung der Eier

Hallo ,

es ist in der Tat so , dass die männlichen Spermien der Brieftaube bis zu 14 Tage befruchtungsfähig bleiben . Bei der Ringeltaube sind es nur 8 Tage , während bei Hühner es sogar bis 16 Tage sind .

Nach dem erfolgreichen Tretakt wandern die Spermien am äußeren Eileiter des Weibchens hoch bis zum Trichter , dem Eingang des Eileiters .

Durch die Paarung wird die Eierstocktätigkeit ausgelöst und es bilden sich in der Regel 2 Follikel , die Vermehrung des Dotters nimmt zu , bis die Hülle des Eibläschens platzt . Bereits kurz danach kann es zur Befruchtung kommen . Das wären ca . 40 bis 44 Stunden vor der Eiablage , es kann aber auch erst später befruchtet werden bis vor der Schalenbildung , also 16 bis 24 Stunden nach Platzen des Eibläschens .

Erst einige Stunden nach legen des ersten Eies wird das zweite Ei aus dem Eierstock entlassen . Folglich wird es dann erst befruchtet wie eben beschrieben .

Gelesen in Buch von Lahaye und Cordiez , " Die belgische Reisetaube " , erste Auflage 1952 ; Seite 26 / 3 Die Befruchtung und die Entstehung der legefertigen Eier im Eileiter . Mein Buch ist aus der Auflage aus dem Jahr 1983 . Seitdem wird sich aber ganz bestimmt nichts geändert haben in der Abfolge dieses Naturgesetzes .

Ich hoffe , weitergeholfen zu haben .

Mit sportlichem Gruß
helmut
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Nicht die Natur spielt verrückt , sondern der Mensch , weil er glaubt , die Natur würde verrückt spielen !
Die Hummel weiß , dass sie fliegen kann und tut es . Nur der Mensch weiß nicht , warum sie es kann !
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  #4  
Alt 15.02.2015, 11:13
Prox Prox ist offline
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Hallo Helmut, hallo Uwe,

danke für eure Beiträge. Ihr beide habt zu 100% bestätigt, dass von dem Samen die Befruchtungsfähigkeit bei der Täubin 14 Tage, wenn nicht sogar 18 Tage, bestehen bleibt. Damit habt ihr bei mir eine Wissenslücke geschlossen.

Helmut, wenn ich deinen Beitrag richtig verstanden habe, ist die Befruchtung des zweiten Eies auch noch ohne Treten nach dem Legen des ersten Eies gewährleistet.
Das heißt, der Befruchtungsvorgang nach Anpaarung ist Grundlage für beide Eier. Dass der 5 Tag der wichtigste ist, habe ich auch noch nicht gewusst.
Werde ich in Zukunft berücksichtigen.

Da sieht man wieder, auch nach über 50 Jahre Brieftauben gibt es noch etwas zum Lernen.

Danke , und ein schönes Restwochenende.

Gruß
Wilfried
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  #5  
Alt 15.02.2015, 12:21
fehlfarben fehlfarben ist offline
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Hallo Wilfried ,

du hast richtig vestanden , die Befruchtung des zweiten Eies ist auch noch ohne Treten nach dem Legen des ersten Eies durch die Haltbarkeit der Spermien gewährleistet .

Aber die Jungs wären keine Jungs , und das hast du sicher auch schon festgestellt , wenn es am Anfang nur bei einem Tretakt bleiben würde .

Was ich mich aber jetzt frage , da ich diesem Augenblick bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe , ob das Weibchen sich dann auch noch treten lässt , sagen wir mal von 12 Stunden vor der Eiablage an bis zum 2. Ei ? Danach sind sie mit der Brut beschäftigt , was den Vogel aber bekanntermaßen nicht davon abhält , sich mal in der Nachbarzelle umzusehen .

Und wenn sich das Weibchen vorher genauso verhalten hat , dann könnte es sogar passieren , dass das erste Ei vom schwarzen Vogel , das 2 . Ei von blauen Vogel befruchtet wurde und der fahle Vogel leer ausgeht und Kuckuckskinder ausbrütet und großzieht .

Mit sportlichem Gruß
Helmut
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  #6  
Alt 15.02.2015, 13:18
Prox Prox ist offline
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Beiträge: 1.143
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Zitat:
Zitat von fehlfarben Beitrag anzeigen
Hallo Wilfried ,

du hast richtig vestanden , die Befruchtung des zweiten Eies ist auch noch ohne Treten nach dem Legen des ersten Eies durch die Haltbarkeit der Spermien gewährleistet .

Aber die Jungs wären keine Jungs , und das hast du sicher auch schon festgestellt , wenn es am Anfang nur bei einem Tretakt bleiben würde .

Was ich mich aber jetzt frage , da ich diesem Augenblick bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt habe , ob das Weibchen sich dann auch noch treten lässt , sagen wir mal von 12 Stunden vor der Eiablage an bis zum 2. Ei ? Danach sind sie mit der Brut beschäftigt , was den Vogel aber bekanntermaßen nicht davon abhält , sich mal in der Nachbarzelle umzusehen .

Und wenn sich das Weibchen vorher genauso verhalten hat , dann könnte es sogar passieren , dass das erste Ei vom schwarzen Vogel , das 2 . Ei von blauen Vogel befruchtet wurde und der fahle Vogel leer ausgeht und Kuckuckskinder ausbrütet und großzieht .

Mit sportlichem Gruß
Helmut
Hallo Helmut,

bevor die Weibchen das 1. Ei gelegt hatten, waren die beiden Männchen (Sommerjunge) auch gut dabei, also sie wussten schon, was Spaß macht.
Nur als das 1. Ei in der Schale lag und das Weibchen zum Schutz auf dem Ei stand, waren beide nicht bereit, den freien Teil der Zelle zu verlassen.
Sie standen da, als wollten sie sagen, was ist den nun passiert. Sie beobachten nur ihre Täubin, wie die da auf dem Ei stand.
Also ich habe das als ein gutes Zeichen gewertet. Ich hatte nur den Eindruck, dass sie vor lauter Überraschung das Treten vergessen haben.
Aber wie ich jetzt gelernt habe, ist dieses ja auch kein Drama.

Wenn sie im nächsten Jahr richtige Männer geworden sind, ist es vielleicht genau anders herum. Dann spielen die Hormone evtl. verrückt, und das Resultat ist Rührei .

Gruß
Wilfried
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