#11
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Hallo Sandra,
die These kann ich ja nun gar nicht glauben. Schau dich mal in den Fußgängerzonen oder im Urlaub am Strand um, wie viele Tauben da mit Ringen rum laufen. Und die sollen alle keine lebensfähige Nachzucht bringen????? |
#12
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Hallo Werner,
danke für den Link, den schau ich mir gleich mal genauer an! Jede Rassezucht ist Inzucht, welche zu Inzuchtdeprssionen führen kann. Die Art und Weise der Ausprägung der Merkmale der Inzuchtdepression hängt dabei von vielen verschiedenen Faktoren, wie Zuchtsystem und Selektion ab. Dabei wirkt sich ein steigender Inzuchtgrad negativ auf die Fruchtbarkeit (Anzahl der Nachkommen innerhalb eines Zeitraumes) aus. Je enger gezogen wird, desto weniger Nachkommen. Ausgeglichen werden kann dies, durch gezielte Selektion. Besonders deutlich wird dies durch Inzucht der 2. bis 4. Generation. Ähnliches gilt für die Inzucht und das Wachstum (Gewichtsentwicklung). Je enger man zieht, desto langsamer bzw. schlechter wachsen die Jungtiere. Nach weiteren 4 Generation gleicht sich allerdings auch das langsam wieder aus. In der Literatur werden eine Vielzahl von Selektionsexperimenten auf Fruchtbarkeit und Wachstum beschrieben. Genannt seien Arbeiten zur Langzeitselektion von BÜNGER u.a. (1983) und BÜNGER (1993). LG, Sandra |
#13
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Moin Sandra,
im Prinzip gehören Stadttaube und Brieftaube zur selben Rasse, nämlich der Haustaube an.
Stadttauben sind nichts anderes, als verwilderte Haustauben. Daher ist es folgerichtig, dass sich Stadt.-und Brieftauben "vermischen" können (und es auch tun...) und lebensfähige und vor allem fortpflanzungsfähige Jungtiere, auch über viele Generationen bringen. Bestes Beispiel sind die bereits angeführten Stadttaubenpopulationen, in die sich gelegentlich Brieftauben verfliegen und integrieren. Viele Grüße Heinrich
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für die, die ich liebe, gehe ich durch die Hölle. Den anderen zeige ich den Weg dort hin... |
#14
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Zitat:
Hallo Heinrich, für uns ist es besser, wenn Stadttauben Kulturfolger der Felsentauben sind. Was ich an Hand des Aussehens auch glaube. Ich glaube, der Einfluss von verflogenen Haustauben ist sehr gering. Bei den Haustauben gibt es sehr viele mit hellen Farben. Das findet man bei Stadttauben fast nie. Und wenn ich mir die Lebensumstände der Stadttauben ansehe, auf dem Nachbarhaus von meiner Schwiegermutter leben viele, fallen unsere verhätschelten Haustauben oder Brieftauben nach einiger Zeit tot in die Dachrinne. Vielleicht könnten wir hier mal über dieses Thema diskutieren. Ich glaube das hatten wir schon seit Monaten nicht mehr. Ich wünsche Dir und Deiner Familie, sowie allen, die hier mitlesen ein schönes friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr. Wenn ich in manchen meiner Beiträge jemanden gekränkt oder geärgert haben sollte, möchte ich mich dafür entschuldigen. Gruß Rudi
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„Alkohol tötet langsam“, aber wenn man es nicht eilig hat, macht das nichts!! |
#15
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Hallo Sandra,
schön, dass sich eine weitere an der Genetik interessierte Person hier ins Forum "verirrt" hat. Zu deinem Beitrag habe ich ein paar Anmerkungen in rot gemacht: Zitat:
Du solltest also diese Bücher als Quelle zum Thema Genetik immer kritisch hinterfragen, wenn sie sich zu diesem Themenkomplex äußern. Selbst das gerühmte (und wirklich lesenswerte) Buch von Prof. Anker über Brieftaubenzucht und Genetik enthält einen schweren Fehler! Er hat Inzuchtdepression komplett auf die Reinerbigkeit von Schadallelen zurückgeführt (was aber eben NICHT stimmt) und daraus dann einen wesentlichen und falschen Schluss gezogen: Nämlich er hat Inzuchtdression als "Qualitätskriterium" für die Stärke der Inzucht in die Zuchtstsrategie aufgenommen, also bei Inzuchtpaarungen die deprimierten Tiere zur Weiterzucht bevorzugt. Das geht aber in der Praxis dann grundlegend schief! Bei deiner Ausgangsfrage solltest du die UMWELTBEDINGUNGEN berücksichtigen. Ich kann mir vorstellen, dass derjenige, der die von dir erwähnte These in den Raum gestellt hat, sich des enormen Einflusses der Umweltfaktoren (die aber eben nichts mit der Erblichkeit und dem Genotyp eines Individums zu tun haben) ewusst war. Denn ich denke, wen ich eine gesunde und nur mit relativ wenig belastenden Keimen in brührung gekommene Brieftaube mit einer Stadttaube kreuze, bringe ich zudem auch nicht selten ein Tier, dass sehr anfällig ist für Pocken, Trichomonaden und Salmonellen mit einem Tier zusammen, dass eine relativ hohe passive Immunität hiergegen besitzt und deshalb Träger all dieser Erreger sein kann ohne selbst zu erkranken. Die Jungen solcher Paarungen könnten dann unter der Keimlast des einen lterntieres leiden und kümmern, da sie die etwas reduzierte passive Robustheoit gegen diese Keime vom anderen Elterntier mitbekommen haben. Natürlich mag sich auch die eine oder andere Resistenz gegen solche Keime in der Population der Stadttauben mit der Zeit angereichert haben, und damit zum genetischen auseinanderdriften der Population im Vergleich mit einer Brieftaubenpopulation geführt haben, aber alle gehören ja immer noch zur Art "Comluba Livia" und können sich deshalb auch in der Kreuzung ungehindert fortpflanzen. Der Effekt, dass Kreuzungshybride manchmal nicht fortpflanzungsfähig sind, geht oft darauf zurück, dass die Ausgangsarten tatsächlich so verschieden sind, dass z.B. nicht einmal mehr die Anzahl der Chromosomen übereinstimmt (wie z.B. bei Kreuzung von Pferd und Esel). Das hat dann aber nichts mit dem vorligenden Beispiel bei Brief-/Stadttauben zu tun, denn wir bleiben dabei INNERHALB einer Art. Grüße Meinolf PS: Sorry, jetzt ist es wieder so lang geworden. Ich wollte dich nicht gleich "totschreiben". Sorry |
#16
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Hallo Sandra,
bezüglich Deiner Frage "Brieftaube X Stadttaube" kann ich Dir folgendes mitteilen: Ende der 60er-Jahre hat ein Sportfreund unserer Einsatzstelle eine Stadttaube mit einem Schimmelweibchen gekreuzt. Aus dieser Paarung fiel im Frühjahr ein Schimmelvögelchen, welches den Namen "Ferry" erhielt. Im folgenden Jahr wurde dieser Spfrd. zur Bundeswehr nach Ulm eingezogen (ca. 80 km Luftlinie). Da seine Eltern zum damaligen Zeitpunkt noch nicht im Besitz eines Telefons waren nahm er seinen "Ferry" als Bote mit nach Ulm. Wenn er am Wochenende frei hatte, lies er ihn jedesmal nach Hause fliegen und seine Eltern wussten, dass der Sohn nach Hause kommt. Im gleichen Jahr, Anfang Mai, wurde "Ferry" dann auf die Reise geschickt, er flog von 6 Touren 5 Preise u. a. einen 1. Konkurs gegen ca. 2.000 Tauben von Paris - 450 km. Von Le Mans, 700 km kam "Ferry" nicht mehr nach Hause. Zu der Frage Stadt- Brieftaube: Seit 11 Jahren bin ich ehrenamtlicher Taubenwart in der Stadt Esslingen in Baden-Württ.. Ich versorge 4 Taubenschläge und habe in dieser Zeit 4 beringte Brieftauben eingefangen und diese ihren Besitzern zukommen lassen. In der Stadt Esslingen wurde die Taubenpopulation durch mein Konzept tierschutzgerecht um 2/3 reduziert. Mit Sportgruß Bessy |
#17
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Zitat:
ist nicht mein Tag heute :-(. Der grau hervorgehobene Teil ist falsch. Fast das Gegenteil zu dieser grauen Passage wollte ich eigentlich sagen nämllich: Er hat Inzuchtdepression praktisch komplett auf den Verlust von Heterosiseffekten zurückgeführt (was aber auch nicht stimmt, da er die Möglichkeit von reinerbig vorkommenden rezessiv und/oder additiv wirkenden Schadallelen nicht ausreichend berücksichtigte, die sich dann immer auch in den Kindern solcher Inzuchttauben wiederfinden)... Grüße Meinolf |
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