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  #1  
Alt 23.11.2008, 21:14
Benutzerbild von Flying Pigeon
Flying Pigeon Flying Pigeon ist offline
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Standard Mathode zum erfolgreichen Reisen 1-jähriger Tauben

Hallo zusammen,

ich möchte das Thema "Methode zum Reisen 1-jähriger Tauben" zur Diskussion stellen.

Ausgangslage:
mein Vater betreibt den Taubensport als reines Hobby. Wir halten 6 Zuchtpaare und 24 Witwerpaare. Etwa die Hälfte der Witwer ist 1-jährig.

"Erfolge": einige gute, einige schlechte Flüge, im Mittel erreichen wir unsere Prozente und haben 2, 3 Witwer, die regelmäßig Preis machen und auf 70-80 % Preisausbeute kommen.

"Problem":
in den letzten Jahren ist die Quote "gut" fliegender 1-Jähriger Tauben stetig gesunken. Es gibt einige Tiere, die Anfang der Saison sehr hoffnungsvoll starten, Mitte der Saison aber "plötzlich" nicht mehr in die Preise kommen, teilweise sogar ausbleiben.
Andere beginnen auf der 7. oder 8. Tour "plötzlich" mit dem Preisefliegen.

Wir haben Vertreter beider Gruppen zweijährig werden lassen. Etwa die Hälfte wird dann stabiler und erreicht 6-10 Preise im Jahr, die andere Hälfte schafft nichtmals die Prozente.

Frage:
ich kann bisher keinen Zusammenhang erkennen und überlege ob unsere Methode richtig gewählt ist. In den Preislisten und auf Ausstellungen sieht man öfters 1-jährige Tauben, die hervorragend fliegen, fast besser als ältere Tauben dieser Züchter.

Unsere Methode:
als Jungtauben sind die Tauben im März geboren, werden bis Ende Mai leicht abgedunkelt, sitzen W und M auf einem Schlag, haben 3 Stunden Freiflug pro Tag und werden ohne besonderes Privattraining auf möglichst alle RV Flüge bis 280 km geschickt. Preisausbeute ist dabei ca. 40 % obwohl die Tauben nicht besonders privat traniert werden.

Nach dem letzten Jungflug beziehen (nahezu) alle verbliebenen jungen Vögel sofort die freien Zellen auf dem Witwerschlag. Die alten Vögel sitzen erstmal in einem anderen Abteil und werden im Laufe des Oktobers/Novembers wieder auf den Witwerschlag kommen. Es gibt sogut wie keine Rangkämpfe um Zellen. Die jungen Vögel verteidigen ihre Zellen, die alten sind zufrieden wieder auf dem Reiseschlag zu sitzen. Jeder Reiseschlag hat 12 Zellen.

Um Weihnachten erfolgt eine Vorpaarung ohne Tagesverlängerung durch Licht. Die Tauben legen nicht und bleiben 4-5 Tage zusammen.

Mitte Februar werden alle Tauben angepaart, die Reisetauben ziehen je 1 oder selten 2 Jungtauben auf. Wir starten bei 10 Tagen alten Jungtauben mit der Zellenfütterung. Wenn die Weibchen erneut gelegt haben und die Jungtauben 23 Tage alt sind wird getrennt.
Das ist meistens kurz vor der ersten RV Vortour. Es werden noch 2 oder 3 private Trainigsflüge bis 40 km gemacht. Danach erfolgt die Teilnahme an den RV Vorflügen.

Freiflug besteht auch im Winter 2 mal pro Monat. Wenn die Eier liegen täglich 1 Stunde freiwilliges Trainig am Haus.

- Könnt ihr hier schon einen gravierenden Fehler/Mangel feststellen?
- ist es vielleicht angebracht die Paare im Winter häufiger zusammen zu lassen?
- Wie behandelt ihr eure 1 Jährigen Witwer?

Vielen Dank im Voraus und in Vorfreude auf eine abwechslungsreiche Diskussion ;-)

Stefan
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  #2  
Alt 24.11.2008, 05:45
Benutzerbild von Mime
Mime Mime ist offline
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Standard

Hallo Stefan!

Grundsätzlich scheint an eurem System erst einmal nichts falsch zu sein. Ich setze mal voraus, dass ihr untersucht habt, ob die Tauben zum "Knackpunkt" Mitte der Saison in Ordnung sind und die Gesundheit vorhanden ist.

Du fragst ob es eine Möglichkeit ist die Tauben im Winter häufiger zusammen zu lassen. Ich glaube das bringt nichts. Im Gegenteil: ich würde die Tauben im Winter nicht einmal vorpaaren. Wir hatten unsere besten Reisejahre mit den Jährigen, wenn wir die Tauben nur 1 x gepaart hatten (wir reisen "trockene Witwerschaft nur mit Vögeln).

Davon abgesehen hielt ich es für besser, wenn ihr eure Tauben schon auf etwa 14 Tage alten Jungtauben trennt, die Weibchen nicht erneut legen lasst und diese dann die Jungen nach Möglichkeit alleine aufziehen, oder aber ein Junges mit dem Weibchen z.b. auf den Jungtierschlag wandert, während das Männchen das andere Jungtier alleine bis zum Absetzen füttert.

Entscheidend ist auch die körperliche Verfassung der Jährigen. Ich denke, dass einige Jährige (und auch alte Vögel) nach eurem System erst sehr spät in die richtige Flugform kommen. Freiwilliges Training auf Eiern ist eine Sache die nur sehr schwer funktioniert, v.a. bei den Vögeln mit starkem Drang zur eigenen Zelle. Ich würde, wie gesagt, früher Trennen und dann langsam das Zwangstraining forcieren. Damit kriegst du jene Vögel, die erst zur Mitte der Saison anpacken, vermutlich besser "in die Gänge".

Jene, die von Beginn an ordentlich fliegen, halten durch den Freiflug im Winter etc. vermutlich etwas besser ihre Form und behalten diese dann auch vor der Saison. Aber vermutlich kommt der zwangsläufige Formabfall für diese Tauben ein wenig zu früh, also Mitte der Saison. Auch dem könnte man durch das Unterlassen der Vorpaarung im Dezember und das frühere Trennen auf Jungtauben ein wenig abhelfen, denke ich.

MfG
Mime
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  #3  
Alt 24.11.2008, 07:20
WernerW WernerW ist offline
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Beiträge: 4.379
Standard

Zitat:
Zitat von Flying Pigeon Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,


"Problem":
in den letzten Jahren ist die Quote "gut" fliegender 1-Jähriger Tauben stetig gesunken. Es gibt einige Tiere, die Anfang der Saison sehr hoffnungsvoll starten, Mitte der Saison aber "plötzlich" nicht mehr in die Preise kommen, teilweise sogar ausbleiben.
Andere beginnen auf der 7. oder 8. Tour "plötzlich" mit dem Preisefliegen.

Wir haben Vertreter beider Gruppen zweijährig werden lassen. Etwa die Hälfte wird dann stabiler und erreicht 6-10 Preise im Jahr, die andere Hälfte schafft nichtmals die Prozente.

Stefan
Hallo Stefan
du hast doch hier dein Problem selbst beschrieben !!
Das kannst du nur durch Auslese lösen.
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner
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  #4  
Alt 24.11.2008, 09:59
Filz
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Beiträge: n/a
Standard Reisen mit Jährigen

Hallo Sportfreund,

unsere SG reist sehr gut vor allem mit jährigen Tauben. Fast alle Tauben die Jährige gut fliegen machen das auch in den Jahren danach. Es gibt aber auch Vertreter, die fliegen nur einige Preise und mehrjährig auch hervorragend.

Grundsätzlich paaren wir wie man so sagt herkömmlich Ende Februar an und lassen alle Tauben 2 Jungtiere großziehen, Jährige die hier schon abbauen, werden konsequent aussortiert.

Die Jungtiere werden nach der herkömmlichen Methode auf die Jungreise geschickt, wobei es von Vorteil ist wenn die Tauben mindestens einen 200er Flug mitgemacht haben (Erfahrung)
Wenn die Jungreise ohne größere Verluste oder Krankheiten verläuft, fliegen unsere Tauben jährig sehr gut, bei schlechten Jungtouren haben wir einige Probleme bei den Jährigen, was ich auf die gemachten Erfahrungen zurückführe.

Die Jährigen werden bei uns ausnahmslos seit 1991 auf Südwest bis zum Endflug gespielt und dann erfolgt die Auslese, wobei wir 2007 in der üppigen Lage waren mit 31 Jährigen Tauben angefangen haben und auch damit aufgehört haben, und davon 22 Tiere 8 und mehr Preise hatten (siehe BT-Nr. 44)

Es gehört aber auch ein gewisser Erfahrungsschatz bei der Auswahl der JÄhrigen dazu. So hatten wir in 1998 ein jähriges Weibchen, das am Anfang der Saison, 2 Schwanzpreise flog und dann bis zum Enflug keinen Preis mehr. (Viele hätten die Taube schon nicht mehr gesetzt wegen der Prozente) Wir haben die Taube dann auf dem Enflug 600 Km gesetzt hier flog die Täubin den 6.Konkurs. Damit durfte sie bleiben.

Wobei ich sagen muß, das mir die Preise der Jährigen auf der 2.Hälfte der Saison wichtiger sind, denn dann fliegen sie meist nur noch gegen die Guten und erfahrenen Tauben Preise und das ist viel höher zu bewerten.

Auf jeden Fall blieb das Weibchen in der Mannschaft und flog 2. Jährig 2 x den 1. Konkurs, 2.,4 und 6 bei 9 Preisen.

Wir haben einmal unsere Jungen verdunkelt, was zur Folge hatte, das wir im nachfolgenden Jahr unsere schlechtesten Jährigen hatten.

Seitdem werden unsere TAuben herkömmlich großgezogen.

Ich habe einfach das Gefühl, das es sehr wichtig ist wenn man ein einmal angefangenes erfolgreiches System beibehält und nicht ständig wechselt, so verhalten sich dann auch die TAuben mit der Leistung.

Wobei ich sagen muß, das ich unser erfolgreiches System nicht mehr ändern werde, egal was neu ausprobiert oder gefüttert wird. Denn nur so können wir unsere Tauben gezielt auswählen.

Mit Sportsgruß
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  #5  
Alt 24.11.2008, 11:44
Benutzerbild von KlausK
KlausK KlausK ist offline
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Registriert seit: 07.01.2005
Ort: Bochum
Beiträge: 1.624
Standard

Hallo Stefan,

mein Bestand ist noch etwas kleiner als Eurer, aber das was Du über den Jahresverlauf geschrieben hast ist ziemlich deckungsgleich mit meiner Vorgehensweise. Auch die Vorpaarung mache ich genauso.

Bei mir ist es in diesem jahr mit den Jährigen deutlich besser gelaufen als sonst, ich wurde erstmals 8. Jährigenmeister (40 Preise) gegen 110 Züchter obwohl ich die letzte Tour (wegen Urlaub) nicht mehr geschickt habe.

In den Jahren zuvor erging es mir ähnlich wie Euch, in der zweiten Hälfte der Saison konnte ich kaum noch meine Prozente erringen. In diesem Jahr waren die letzten 6 Flüge 50% oder mehr.

Ich habe in diesem Jahr mehr gegen Trichomonaden gemacht und weniger gegen Atemwegsproblemen. Ich denke das war der Hauptgrund.
__________________
Mit sportlichem Gruß Klaus
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  #6  
Alt 24.11.2008, 16:04
Benne
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo,

ich würde mal versuchen, die Tauben häufiger privat vorzutrainieren, damit die jährigen Vögel die Witwerschaft verstehen (die, die erst in der 2. Hälfte der Saison fliegen, haben meist zu Anfang nicht begriffen, worum es geht). Die Tauben, die zu Anfang fliegen und dann nicht mehr, sind, hart gesagt, von minderer Qualität. Auf den ersten leichten und kurzen Flügen schaffen sie einen Preis, aber dann.......
Ein weiterer Punkt wäre, die Tauben schon als Jungtiere häufiger zu trainieren und auch häufiger zu schicken (als Beispiel: meine Jungtauben werden ca. 20 mal privat trainiert (bis max. 30 km) und nehmen dann an den CFB-Flügen, so wie den RV-Flügen teil, wodurch jede Jungtaube ca. 13-14 mal im Kabi sitzt). Verdunkeln oder belichten würde ich die Jungen nicht, meiner Meinung nach sollten die Jungtauben dann mausern, wenn sie wollen.

Zum Anpaarungstermin der Jährigen kann ich empfehlen, die Tauben Anfang Dezember anzupaaren, Junge zu züchten und die Tauben zu trennen, wenn die Jungtauben abgesetzt werden können. Die Tauben werden bei mir danach nicht wieder angepaart, sind also ab Januar auf Witwerschaft.

Außerdem würde ich äußerst sparsam mit Medikamenten sein. (Bei mir gibt es einmal im Jahr, vor dem anpaaren TKK gegen Trichomenaden, ansonsten nur wenn die Tauben wirklich krank sind Medikamente nach Verordnung des Tierarztes - kam in den letzten vier Jahren nur zwei Mal vor!)
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  #7  
Alt 24.11.2008, 16:58
dave dave ist offline
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hallo an alle gutreisenden züchter,

bitte schreibt zu diesen thread eure meinung und erfahrung. hier können viele noch anregungen und wissen vertragen mich eingeschlossen.

danke
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  #8  
Alt 24.11.2008, 18:04
Benutzerbild von Martin Hiller
Martin Hiller Martin Hiller ist offline
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Beiträge: 534
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Hallo Stefan,

sicherlich ist es aus nicht gerade zum Nachteil, wenn immer, auch schon bei den Jährigen, ein Partner zu Hause ist.
Wahrscheinlich ist das nicht ganz einfach wegen der aktuellen Bestandsgrößen (bei dir vielleicht schon eher), aber es ist sicher nicht unmöglich.
Ansonsten kann ich nur die Aussagen von Benne unerstreichen.
Allerdings werden bei mir die Tauben noch ein zweites Mal angepaart, sodass sie nach dem ersten Vorflug auf 10 Tage Eier getrennt werden können.

Gruß

Martin
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  #9  
Alt 24.11.2008, 19:24
Hotwing50 Hotwing50 ist offline
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Registriert seit: 04.05.2006
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Beiträge: 526
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Hallo zusammen,
wie fast in allen Belangen des Brieftaubensportes kann auf die Frage der Behandlung der jährigen Tauben keine pauschalierte Aussage getroffen werden. Ich hatte schon Jährige, die flogen solange sie Junge hatten, hervorragend und früh und brachten später auf Witwerschaft nichts mehr zustande. Ebenso hatte ich einen überzähligen Jährigen, für den keine Zelle mehr übrig war und der auf sein Sitzbrettchen 5 Preise hintereinander flog. Als ich ihm was gutes tun wollte und ihn danach in einer frei gewordenen Zelle mit einem Weibchen verpaarte, war es aus mit lustig. Er versagte bei den 3 nächsten Wettflügen und blieb am darauf folgenden sogar aus.
Ich bin der Meinung, dass man jährige Tauben genau so behandeln sollte wie die anderen Witwer. Sicherlich braucht man etwas mehr Geduld mit ihnen und man sollte auch tunlichst darauf achten, sie aus dem Rennen zu nehmen, wenn man merkt, dass ihre Leistungen nachlassen.
Ich entscheide im übrigen auch viel aus dem Bauchgefühl heraus, ob ich
jährige Tauben über den nächsten Winter behalte. Man hat ja eine ganze Saison Zeit, die Tauben zu beobachten. Und wer da gute Manieren entwickelt und gesund ist, der wird auch gehalten, wenn er nicht so viele Preise geflogen hat. Und oftmals sind diese Tauben im nächsten Jahr nicht die schlechtesten.
VG
Hans- Albert
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  #10  
Alt 24.11.2008, 20:42
Ramirez
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

So sehe ich es auch.
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