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  #1  
Alt 09.08.2009, 21:51
Fangio Fangio ist offline
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Standard E-coli

Hallo Sportfreunde

Habe letzte Woche das Ergebnis einer Kotprobe von den Zuchttauben wieder bekommen.
Ergebnis: E-coli. :-(
Meine Zuchtpaare sind alle eingewöhnt und bekommen fast täglich Freiflug. Bei einem Vogel sehe ich fast täglich wässrigen Kot. Aber gerade dieser Vogel ist mein Bester und macht auch sonst einen super Eindruck. Er hat 6 Junge groß gezogen. Super Junge!! Der TA rät mir, mit Diflocaxin (Antibiotika) zu behandeln.
Natürlich möchte ich "gesunde Tauben" haben. Allerdings, am liebsten ohne dass ich Medikamente einsetzen muss.
Gibt es ein "natürliches" Mittel gegen E-coli???
An Selektieren habe ich auch schon gedacht. Aber er ist mein bester Zuchtvogel......
Ich reinige meine Schläge täglich, gebe einmal die Woche Vitamine und Joghurt mit Bierhefe abgelöscht.
Was soll ich nur machen???

Gruß
Joachim
__________________
Ich weiß nicht immer wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe.
(Muhammad Ali)
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  #2  
Alt 09.08.2009, 21:53
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Jörch Jörch ist offline
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Hallo,

na Du wirst ja wohl so klug sein, und den Vogel lt. tierärztlichem Rat behandeln.

Gruß, Jörg
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  #3  
Alt 09.08.2009, 23:37
Fangio Fangio ist offline
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Hallo Jörg
Wenn wir den Tauben alles geben würden, was TA uns "vorschreiben", wären unserer Tauben wahrscheinlich schon "Medikamentenabhängig".
Gibt es vielleicht einen anderen Weg, einen Natürlichen?! Gibt es ein "natürliches" Mittel gegen E-coli???

Nachstehenden Text habe ich im Internet gefunden (http://www.brieftauben-info.de/verso...=2&aut=0&id=37
Zitat:
Auch dieses Bakterium kann das Leben einer Taube erschweren und nicht zuletzt das des Tierarztes. Ist es doch recht schwierig, zwischen den für die Tauben gefährlichen und ungefährlichen E. Coli-Stämmen zu unterscheiden. Denn E. Coli gehört zu den normalen Darmschleimhautbewohnern. Die Infektion an sich erfolgt oral und führt meist zu einem akuten Krankheitsgeschehen, wenn ein Ungleichgewicht in der Keimflora des Darms vorherrscht.
So hat dieses Bakterium die Möglichkeit, sich in kürzester Zeit zu vermehren und große Schäden anzurichten.

Die klinisch sichtbaren Symptome werden allgemein durch den Übertritt des Erregers in die Blutbahn hervorgerufen. Nicht nur das Bakterium an sich, sondern auch die von ihm produzierten Giftstoffe führen zu Verschiebungen innerhalb des Stoffwechsels und damit zu Symptomen, wie Darmentzündungen mit Durchfall und großen Flüssigkeitsverlusten. Oft kann auch eine vermehrte Harnproduktion beobachtet werden, die auf krankhaft veränderte Nieren zurückzuführen ist. Entzündungen des Atmungstraktes können ebenfalls beobachtet werden. Als Diagnosemöglichkeit können Abstriche von Kropf/Luftröhre und Kloake aufschlussreich sein. Diese werden auf Nährböden ausgestrichen, anschließend erfolgt die Typisierung des Erregers.
Für eine Behandlung kommen nach vorheriger Resistenztestung Antibiotika in Frage, um das gestörte Darmmilieu zu stabilisieren. Nach Ende der Antibiotikagabe kann die Ausbalancierung des empfindlichen Darmmilieus durch geeignete Vitamin-, Nährstoff- und Bakteriengaben (z. B. Milchsäure) unterstützt werden. Die Vorbeugung über eine Impfung ist nicht möglich. Deshalb sollten im Umgang mit den Tauben alle Maßnahmen unterbleiben, die eine nachhaltige Störung der Darmflora zur Folge haben können. Insbesondere wäre auf gleitende Futtermittelumstellung, dosierten Leistungsaufbau sowie Verzicht auf unnötige Antibiotikagaben zu verweisen.
(Vortragszusammenfassung vom 6. VDT-Meeting am 5. Juli 2003 in
Cottbus
)
Natürlich werde ich die Tauben kurzfristig behandeln (müssen)
Vielleicht sogar ohne Antibiotika?!
Gebe diese Frage an unseren "Profi" Dennis weiter.

mfg
Joachim
__________________
Ich weiß nicht immer wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe.
(Muhammad Ali)
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  #4  
Alt 10.08.2009, 07:47
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von Fangio Beitrag anzeigen
Hallo Sportfreunde

Habe letzte Woche das Ergebnis einer Kotprobe von den Zuchttauben wieder bekommen.
Ergebnis: E-coli. :-(
Meine Zuchtpaare sind alle eingewöhnt und bekommen fast täglich Freiflug. Bei einem Vogel sehe ich fast täglich wässrigen Kot. Aber gerade dieser Vogel ist mein Bester und macht auch sonst einen super Eindruck. Er hat 6 Junge groß gezogen. Super Junge!! Der TA rät mir, mit Diflocaxin (Antibiotika) zu behandeln.
Natürlich möchte ich "gesunde Tauben" haben. Allerdings, am liebsten ohne dass ich Medikamente einsetzen muss.
Gibt es ein "natürliches" Mittel gegen E-coli???
An Selektieren habe ich auch schon gedacht. Aber er ist mein bester Zuchtvogel......
Ich reinige meine Schläge täglich, gebe einmal die Woche Vitamine und Joghurt mit Bierhefe abgelöscht.
Was soll ich nur machen???

Gruß
Joachim

STOPP !


Der Nachweis von E. coli im Kot von Tauben ist vollkommen normal, auch bei gesunden Tauben ! Dieser Befund hat keinerlei Aussagekraft was den Gesundheitsstatuts der Tauben angeht und ist kein Grund für eine Behandlung (weder mit Antibiotika noch sonst irgendwie) und schon gar nicht für Selektion. Wenn die Tauben gesund sind, brauchst du aufgrund so eines Befundes überhaupt nichts zu unternehmen. Wenn der Grund für die Untersuchung eine Gesundheitsproblematik ist, dann sollten die Tauben natürlich gründlich untersucht werden, jedoch ist die Untersuchung einer Kotprobe auf E. coli ohne jegliche Aussagekraft und daher nicht das geeignete Mittel dazu.

Was den "dünnen Kot" deines Zuchtvogels angeht, sollte man immer die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass einige Vögel wenn sie getrennt sind einfach aus Langeweile sehr viel trinken und daher viel Wasser über die Niere ausscheiden. Der Kot ist dann normal geformt und schwimmt in einer Pfütze, man spricht daher nicht von Durchfall, sondern von Polyurie (vermehrter Wasserausscheidung). Wenn sie gepaart sind, verschwindet dieses meist wieder.

Ich schicke dir eine Mail mit den Kontaktdaten unserer Klinik, darauf kannst du den Kollegen gerne verweisen, wenn er sich Rat holen möchte. Auch die Kollegen der Taubenklinik helfen deinem Tierarzt bei Fragen sicher gerne weiter, die Telefonnummer findest du in jeder Ausgabe der Brieftaube.

In diesem Zusammenhang möchte ich doch nochmal darauf hinweisen, wie wichtig es ist, sich an einen Tierarzt zu wenden, der auch die nötige Erfahrung mit Tauben (Geflügel, Ziervögel) hat, denn das Fachgebiet Veterinärmedizin ist mittlerweile so umfangreich, dass nicht automatisch jeder Tierarzt das nötige Wissen über "Randtierarten" wie die Tauben haben kann (mit Rückenbeschwerden gehe ich ja auch nicht zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt und wundere mich, dass der mir nicht helfen kann). Gibt es keinen erfahrenen Kollegen in der Nähe, würde ich dazu raten, den zu Rate gezogenen Tierarzt darum zu bitten, sich bei einem auf Brieftauben spezialisierten Kollegen (z.B. Taubenklinik) Rate einzuholen.

Gruß,
Dennis
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  #5  
Alt 10.08.2009, 15:18
Fangio Fangio ist offline
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Hallo und Danke Dennis für deine Antwort.
Ich habe leider einen Befund unterschlagen (sorry).
Nachstehend der ungefähre Wortlaut vom Untersuchungsergebnis:
Bakteriologie: Colibakterien wurden nachgewiesen.
Chlamydien-Test: positiv.
Die Tauben sind nicht getrennt, brüten auf Gipseier.

Ist das Antibiotikum jetzt für die Coli oder für die Chlamydien Behandlung?

Danke für deine Antwort.
Gruß
Joachim

P.S. Ich schick Dir noch eine Mail
__________________
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(Muhammad Ali)
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  #6  
Alt 10.08.2009, 15:24
Benutzerbild von Jörch
Jörch Jörch ist offline
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Hallo,

es ist doch so, dass ich, wenn ich schon zu einem Tierarzt gehe,
a) einen nehme, der Ahnung hat und
b) wenn er eine Therapie vorschlägt, ich auch auf ihn höre.
Sonst kann ich´s ja bleiben lassen.

Und gerade bei einem guten Zuchtvogel würde ich aufpassen.
Ich bin kein Medikamentenfan, aber wenn es nötig ist, gebe ich die auch.
Zu dem sind sie ja auch da.

Grüße, Jörg
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  #7  
Alt 10.08.2009, 15:28
Fangio Fangio ist offline
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Hallo und danke Dennis
Leider habe ich einen Befund unterschlagen (sorry).
Hier der ungefähre Wortlaut des Untersuchungsergebnis:
Bakteriologie: Colibakterien wurden nachgewiesen
Chlamydien-Test: positiv
Ist das Antibiotikum jetzt für die Coli oder für die Chlamydien Behandlung??
Die Tauben sind nicht getrennt, sie brüten auf Gipseier.

Danke für deine Antwort
Gruß
Joachim
P.S. Was sind überhaupt Chlamydien?
Ich schick dir noch ne mail...
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(Muhammad Ali)
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  #8  
Alt 10.08.2009, 16:24
Dennis Dennis ist offline
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Hallo Joachim,

jetzt sieht die Sache ganz anders aus. Die Anweisung zur Difloxacin-Behandlung wird den Chlamydien gegolten haben, und kann diesbezüglich auch Sinn machen, während die Colis hoffentlich nur ein Nebenbefund "der Vollständigkeit halber" gewesen sein dürften.
Das ändert nichts an meiner Aussage, dass der E.coli-Nachweis aus dem Kot alleine kein Grund für eine Behandlung sei kann.
Mein Hinweis, nur zu Tierärzten mit Ahnung von Tauben zu gehen, ist natürlich dadurch nicht falsch, könnte in diesem Zusammenhang aber dem unbekannten Kollegen Unrecht getan haben, dafür möchte ich mich entschuldigen. (Du hast ja keinen Namen genannt und ich denke, er wird hier ja wohl auch nicht mitlesen, von daher ist es wohl nicht so schlimm.)

Das hat mir gerade aber auch mal wieder vor Augen geführt, wie vorsichtig man sein muss, aus Fallbeschreibungen hier im Forum voreilige Schlüsse zu ziehen. Denn selbst wenn man meint das nötige Fachwissen zu haben, weiss man halt nie, ob man wirklich alle Infos bekommen hat, die wichtig wären. Das sollten sich auch die Freunde der "Forums-Schnelldiagnostik" nochmal ganz dick hinter die Ohren schreiben !

Zur Rolle der Chlamydien such am besten Mal im Archiv, da wirst du bestimmt was finden. Ich habe mit diesem Pocken-Mist schon genug Zeit sinnlos damit vertrödelt, mich zu ärgern.

Gruß,
Dennis
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  #9  
Alt 11.08.2009, 09:31
Benutzerbild von belgier1
belgier1 belgier1 ist offline
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Hallo Dennis,

Du hast recht, aber...

ein TA mit Vögelkentnisse weisst das an die Anzahl des Züchtes (e-coli Bakterien auf Nährkultur) ob es normal ist oder ob die e-coli die Überhand genommen haben!!!

Ich war auch ein bisschen erstaunt dar er "difloxacin" aufgeschrieben hat für E-coli. Ich dachte wieder einem TA die mit einem Kanon auf Spatzen zielt!!! Aber wenn auch noch "chlamidia" im Spiel ist, ist neben "doxycyline" ein gyrase-hemmer wie "difloxacin" das Mittel der Wahl (weil weniger Resistenz- Bildung)!!! Natürlich ohne Antibiogram immer gefährlich!!!

Gruß

Johan
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  #10  
Alt 11.08.2009, 09:47
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von belgier1 Beitrag anzeigen
Hein TA mit Vögelkentnisse weisst das an die Anzahl des Züchtes (e-coli Bakterien auf Nährkultur) ob es normal ist oder ob die e-coli die Überhand genommen haben!!!
Hallo Johan,

was du schreibst gilt aber nur, bei einer frisch genommenen und sofort angezüchteten Probe (z.B. direkt in der Praxis auf einer sauberen Oberfläche abgesetzter Kot oder frischer Kloakentupfer). Es gilt jedoch nicht für die Untersuchung von Kotproben, wo sich durch die Zeit der Lagerung, die Art des Transports und durch Einflüsse wie z.B. Austrockung die Zusammensetzung des Keimspektrums ändert, d.h. einige Organismen sterben ab, andere vermehren sich, Umweltkeime aus dem Schlag (z.B. Schimmelpilze) kommen hinzu. Was du dann hinterher auf der Platte hast, hat überhaupt nichts mehr mit dem zu tun, wie es im Darm aussieht. Eine Untersuchung einer Kotprobel auf Organismen der normalen Darmflora, ebenso wie auf potentielle Umgebungskeime, wie z.B. Schimmelpilze, ist reine Verschwendung von Zeit und Geld ohne jeglichen Aussagewert.

Gruß,
Dennis
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