PHA-Impfstoff Frage an die Tierärzte

[gtler]

Hallo,


für diejenigen die den Newsletter von Dr. Boskamp nicht bekommen und Fragen rund um das Thema Impfungen haben: Taubenimpfstoffe


Dazu hat Sascha bei sich auf der Seite noch zwei Artikel verlinkt...wäre nett, wenn Du das auch hier machen würdest.


LG gtler

[Mime]

Bitte schön

https://www.brieftaube.de/verband/13...impfstoff.html

https://www.laves.niedersachsen.de/s...ffe-73935.html

[Konni 433]

Hallo,

die Diskussion ist sehr interessant. Mich interessiert ob in der Rassetaubenzucht genauso oder ähnlich geimpft wird? Können dazu Rassetaubenzüchter oder Tierärzte die vielleicht mitlesen etwas sagen über Handhabung oder Erfahrung. Irgendwie sitzen wir nach meiner Meinung ja alle in einem Boot.

Gruß Konrad

[Dennis]

Zitat von Konni 433

Hallo,

die Diskussion ist sehr interessant. Mich interessiert ob in der Rassetaubenzucht genauso oder ähnlich geimpft wird? Können dazu Rassetaubenzüchter oder Tierärzte die vielleicht mitlesen etwas sagen über Handhabung oder Erfahrung. Irgendwie sitzen wir nach meiner Meinung ja alle in einem Boot.

Gruß Konrad

Hallo Konrad,

die PMV-Impfung ist in der Rassetaubenzucht ebenso Voraussetzung für die Teilnahme an den Ausstellungen wie bei uns für die Flugteilnahme.

Bei der Salmonellen- und Pockenimpfung haben andere vielleicht bessere Einblicke. Mein Eindruck ist, dass es ähnlich wie bei den Brieftaubenzüchtern sehr unterschiedlich ist: manche befürworten sie, andere sind dagegen oder es ist ihnen egal. Ich persönlich halte beide, wie schon mehrfach gesagt, für sehr sinnvoll.

Das Wissen um das Taubenrotavirus (RVA-Taubentyp) als Ursache der JTK und die Möglichkeit, gegen RVA zu impfen, scheint in der Rassetaubenzucht bisher noch kaum angekommen zu sein. Was aber sicher auch daran liegt, dass in diesem Winter der größte Teil der Ausstellungsaktivitäten der Corona- und Geflügelpest-Situation zum Opfer gefallen ist und die JTK daher für die Rassetaubenzüchter dieses Jahr keine großer Rolle gespielt hat. Auch bei den Brieftaubenzüchtern hat es ja recht lange gedauert, bis sich diese Erkenntnis jetzt allmählich auch auf breiterer Ebene durchsetzt.

Versuche, mit dem Schweinecircovirus (PCV-2) gegen das Taubencircovirus (PiCV-1) zu impfen, hat es auch bei Rassetaubenzüchtern in der Vergangenheit gegeben, ohne dass ich von nennenswerten Erfolgen erfahren hätte. Man muss dabei auch bedenken, dass es sich zwar um zwei verwandte, aber doch sehr verschiedene Viren handelt, so dass ein Impfschutz des einen gegen das andere nicht unbedingt zu erwarten ist. Das Thema schien mir eigentlich bereits mehr oder weniger tot zu sein, bevor es ein Beiproduktehändler zuletzt wieder aus der Versenkung geholt hat. Ich habe bisher nichts dazu gehört, ob dies tatsächlich auf neuen Erkenntnissen zur Wirksamkeit der Impfung basiert oder nicht doch eher eine reine Marketingmaßnahme ist. (An dieser Stelle wie üblich der Hinweis: von handfesten Daten lasse ich mich gerne überzeugen.)
Die Einschätzung des Kollegen Boskamp, dass all die Dinge, die er in seinem oben verlinkten Newsletter über das Krankheitspotential des Taubencircovirus schreibt, bereits eindeutig erwiesen seien, teile ich in dieser Form nicht. Vieles davon ist bisher noch völlig unklar und beruht im wesentlichen auf Vermutungen (was nicht heißt, dass diese Vermutungen nicht zumindest zum Teil zutreffend sein können). Um eindeutige Aussagen zu rechtfertigen, wird jedoch noch sehr viel mehr Forschung nötig sein.

Ein wenig ähnlich verhält es sich mit der Impfung gegen das Taubenherpesvirus (CoHV-1) und gegen die verschiedenen Taubenadenoviren. Auch hier wären konkrete Daten wünschenswert, die eine Wirksamkeit solcher Impfungen bei der Taube (auch unter Praxisbedingungen) belegen.

Viele Grüße
Dennis

[Konni 433]

Hallo Denis,

danke für Deine Antwort. Ich habe mir Gedanken gemacht weil auch diese Taubenfreunde daran interessiert sein sollten ihre Tauben gesund zu halten. Einige heimkehrende Brieftauben machen manchmal da eine Pause wo sich Tauben aufhalten. Es werden auch einige gemeldet von einfachen Hobbyzüchtern. Und man hat doch bei Spätheimkehrern manchmal Bedenken ob sie etwas einschleppen was dann zu Problemen führen könnte.
Ich möchte jetzt nicht übertreiben, denke aber das alle die mit Tauben zu tun haben(egal in welcher Form) an einem Strang ziehen sollten. Am Ende können alle davon profitieren.

Gruß Konrad

[WernerW]

Zitat von Konni 433

Hallo Denis,

danke für Deine Antwort. Ich habe mir Gedanken gemacht weil auch diese Taubenfreunde daran interessiert sein sollten ihre Tauben gesund zu halten. Einige heimkehrende Brieftauben machen manchmal da eine Pause wo sich Tauben aufhalten. Es werden auch einige gemeldet von einfachen Hobbyzüchtern. Und man hat doch bei Spätheimkehrern manchmal Bedenken ob sie etwas einschleppen was dann zu Problemen führen könnte.
Ich möchte jetzt nicht übertreiben, denke aber das alle die mit Tauben zu tun haben(egal in welcher Form) an einem Strang ziehen sollten. Am Ende können alle davon profitieren.

Gruß Konrad

Hallo Konrad


glaubst du wirklich das die "Rasse Taubenzüchter " weniger tun als die Brieftaubenzüchter ??


Da kann sich der Brieftaubenverband und seine Züchter eine Scheibe abschneiden
NS. die haben seit 30 Jahren nicht viel getan

Lese mal da nach: https://www.vdt-online.de/archive/23915

[Konni 433]

Hallo Werner,

ohne Deinen Hinweis gelesen zu haben, ich komme so gut wie gar nicht mit Rassetaubenzüchtern in Kontakt. Leider finden ja aus bekannten Gründen keine Ausstellungen statt, diese habe ich wenn zeitlich möglich gerne besucht. Und es spricht doch nichts dagegen die Frage hier in der Runde zu stellen. Es sind fast immer Sportfreunde oder Liebhaber auf dem neuesten Stand. Die Frage, die sich mir noch stellt, wäre, gibt es repräsentative Untersuchungen oder Wissen darüber ob die Jungtierkrankheit nur uns Brieftaubenzüchter so hart trifft? Für andere Krankheiten stellt sich die gleiche Frage?

Gruß Konrad

[Dennis]

Zitat von WernerW

Hallo Konrad


glaubst du wirklich das die "Rasse Taubenzüchter " weniger tun als die Brieftaubenzüchter ??


Da kann sich der Brieftaubenverband und sein Züchter eine Scheibe abschneiden
NS. die haben seit 30 Jahren nicht viel getan

Lese mal da nach: https://www.vdt-online.de/archive/23915

Hallo Werner,

dir ist aber schon aufgefallen, aus welcher Feder die Forschungsarbeiten stammen, die der Autor im Teil 1 seines wie ich finde durchaus gelungenen Artikels zusammenfasst?
(Diese Arbeiten wurde in Die Brieftaube schon sehr viel früher veröffentlicht.)

Und vielleicht hast du beim aufmerksamen Lesen von Teil 2 des verlinkten Artikels auch gemerkt, auf wessen Initiative die breite Verfügbarkeit von Colvac-RP in Deutschland zurückgeht?
(Auch das wurde von den Kolleginnen und Kollegen der Taubenklinik zuerst in Die Brieftaube publik gemacht.)

Insofern mutet deine Verwendung dieses Links als Beleg für eine angebliche Inaktivität des Verbands in Sachen JTK doch einigermaßen absurd an.

Viele Grüße
Dennis

[Dennis]

Zitat von Konni 433

Hallo Werner,

ohne Deinen Hinweis gelesen zu haben, ich komme so gut wie gar nicht mit Rassetaubenzüchtern in Kontakt. Leider finden ja aus bekannten Gründen keine Ausstellungen statt, diese habe ich wenn zeitlich möglich gerne besucht. Und es spricht doch nichts dagegen die Frage hier in der Runde zu stellen. Es sind fast immer Sportfreunde oder Liebhaber auf dem neuesten Stand. Die Frage, die sich mir noch stellt, wäre, gibt es repräsentative Untersuchungen oder Wissen darüber ob die Jungtierkrankheit nur uns Brieftaubenzüchter so hart trifft? Für andere Krankheiten stellt sich die gleiche Frage?

Gruß Konrad

Hallo Konrad,

systematische Untersuchungen zur JTK oder RVA-Infektion bei Rassetauben gibt es meines Wissens bisher nicht. Die Berichte von Rassetaubenzüchtern und von Tierärzten, die in diesem Bereich tätig sind, ebenso wie unsere eigenen Untersuchungen von Rassetaubenproben, legen aber durchaus nahe, dass dieses Thema die Rassetaubenzucht nicht weniger stark betrifft als die Brieftaubenzucht.

Viele Grüße
Dennis

[WernerW]

Zitat von Dennis

Hallo Werner,

dir ist aber schon aufgefallen, aus welcher Feder die Forschungsarbeiten stammen, die der Autor im Teil 1 seines wie ich finde durchaus gelungenen Artikels zusammenfasst?
(Diese Arbeiten wurde in Die Brieftaube schon sehr viel früher veröffentlicht.)

Und vielleicht hast du beim aufmerksamen Lesen von Teil 2 des verlinkten Artikels auch gemerkt, auf wessen Initiative die breite Verfügbarkeit von Colvac-RP in Deutschland zurückgeht?
(Auch das wurde von den Kolleginnen und Kollegen der Taubenklinik zuerst in Die Brieftaube publik gemacht.)

Insofern mutet deine Verwendung dieses Links als Beleg für eine angebliche Inaktivität des Verbands in Sachen JTK doch einigermaßen absurd an.

Viele Grüße
Dennis

Hallo Dennis

ich kenne deine Arbeiten und die deiner Kollegen auch ich kann nur zum wiederholten male sagen :



...dir und deinen Kollegen nochmals meine Anerkennung. Mir liegen viele Arbeit auch über anderer Kollegen vor, auch dehnen meine Anerkennung !

Nun Dennis zum Verband
ich lese in mehreren Wissenschaftlichen Arbeiten dies:

Rotaviren gehören zu den häufigsten Erregern von Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen und bei zahlreichen Tierarten. Esexistieren viele unterschiedliche Rotavirus-Typen, die sich durch Mutationen und den Austausch von Genomsegmenten ständig weiter entwickeln. Erkrankungen beim Menschen werden vor allem durch humane Rotaviren hervorgerufen. Bekannt ist aber auch, dass bestimmte Rotaviren von Tieren auf den Menschen übertragen werden können und umgekehrt. Seit 2006 gibt es Impfstoffe gegen humane Rotavirus-Erkrankungen, die generell gut wirksam sind. Wenn sich jedoch neue Rotaviren ausbilden, die genetisches Material von Tieren enthalten, könnte die durch die Impfung erworbene Immunität gegenüber einer solchen Infektion unwirksam werden.

Meine Frage an dich wäre:


Was hat der Verband (ich meine nicht die Taubenklinik) in der Vergangenheit gegen die JTK getan ???



Wünsch dir noch einen schönen Tag.