#11
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Zitat:
das ist zwar richtig, aber was nützt es, wenn du gar nicht weisst, ob die Stämme, die du da isoliert hast und aus denen du einen Impfstoff herstellst, Krankheitserreger der JTK sind oder nur harmlose Darmbewohner ? Gruß, Dennis |
#12
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Hallo Dennis,
Du muss den Züchtern aber auch mitteilen, das es natürlich machbar ist bei kranken Jungtieren die Coli Stämme zu isolieren und nachzuweisen. Ansonsten finde ich dieses Thema viel zu angstrengend und viele Züchter können das auch nicht begreifen. Ich weiß auch nicht Dennis warum Du dich immer gegen eine Coli Impfung wehrst. Sie kann doch nur Vorteile haben - Nachteile hat sie doch keine. Vielen Züchtern wird so geholfen, nicht immer aber immer häufiger. Für dich als Tierarzt ist es natürlich einfach in der Uni sich nach hinten zu drehen und ein Medikament aus dem Schränkchen zu nehmen oder ??!! Der kleine Züchter muss 200 Km fahren um einen Tierarzt zu finden der ein Huhn von einer Taube unterscheiden kann. Also lass mal die Kirche im Dorf. Leben und Leben lassen sollte die Überschrift für uns Taubenzüchter heißen. Gruß Johannes Jakobs |
#13
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Ich habe mal eine Frage.Wenn man die Tauben einfach jedes Jahr mit irgendeinem Coli Impfstoff impft(ohne Untersuchung),kann es passieren das sich dann diese Colibakterien so vermehren das sie ein neues Mileu erschaffen?Oder würden die dann einfach abgebaut????Oder lassen sich die Körpereigenen Colis nicht verdrängen???
Gruß Mario |
#14
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die E. coli Impfstoffe (egal ob bestandsspezifisch oder allgemein zugelassen) sind Inaktivat-Impfstoffe, enthalten also nur abgetötete Bakterien, die sich nicht mehr vermehren können. Gruß, Dennis |
#15
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Hallo Herr Jakobs,
ich glaube, es macht wenig Sinn, wenn wir uns weiter darüber unterhalten, wir sprechen da doch einfach zu unterschiedlich Sprachen. Ich kann Ihnen aber gerne noch einmal versichern, dass ich keinesfalls gegen E. coli Impfungen im Allgemeinen bin, ich aber erstmal sehen möchte ob und mit welchen bzw. auf welche Weise isolierten Stämmen es wirklich funktioniert. Und - bevor Sie sich erneut wiederholen müssen - die blosse Aussage, dass Sie ja sehen würden, dass es funktioniert, reicht mir da nicht. Sie haben sich mit ihrem Partner doch mittlerweile auch die nötige Fachkompetenz auf diesem Gebiet ins Boot geholt, da müsste es doch mittlerweile auch überzeugendere Argumente geben. Wenn sie tatsächlich ein Interesse daran haben sollten, mich zu überzeugen, bitten sie den Kollegen Dr. Schröder doch einmal, entsprechende aussagekräftige Daten zur Wirksamkeit der E. coli Impfung zusammenzustellen. Meine eMail-Adresse lasse ich Ihnen gerne zukommen, falls Sie sie nicht im Forum veröffentlichen wollen. Und was den "Griff in den Medikamentenschrank" angeht: Muss ich Sie wirklich daran erinnern, WER von uns beiden auf diesem Gebiet geschäftlich tätig ist ? Gruß, Dennis Rubbenstroth |
#16
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Hallo Zusammen,
Nochmals die Frage, da keine Antwort kam: Wo kann man seinen Stamm typisieren lassen, und was wird es kosten? Gruß |
#17
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nicht umsonst
Zitat:
ich habe das letztes Jahr einmal machen lassen bei einer höchstwahrscheinlich an der JTK zugrunde gegangenen eigenen Jungtaube. Die Kosten wären ohne "Vitamin B" aber wohl im Bereich mehrerer hundert Euro gewesen! Insofern ist das wohl nicht für jeden Züchter die Methode der Wahl. Gangbar ist dabei jedoch folgender Weg: Innerhalb einer Gemeinschaft von Züchtern, deren Tauben häufig in EINEM Kabi transportiert werden, ist der Erregerausstausch so intensiv, dass diese durchaus auch argumentativ als "ein Bestand" betrachtet werden könnten. Einschub bzgl. solcher Züchtergemeinschaften: Ich vermeide hier bewußt den Begriff RV, denn dieses überflüssige Relikt alter Tage ist schon lange nicht mehr in der Lage, alleine zu transportieren. TGs, FGs, etc. sind hier vielerorts an deren Stelle getreten. Und hoffentlich wird bald aller Orten der jeweilige RegV vom Verband zur Transport organisierenden Organisation berufen, denn die RV-Vorstände werden sich selber wohl nie abschaffen, selbst wenn sie nur noch 5 Züchtern vorstehen :-)!Einschub Ende Argumentativ ist dieser "Gesamtbestand" von eng miteinander im Austausch stehenden Tieren wichtig, um einen bestandsspezifischen Impfstoff überhaupt auf rechtlich gesicherter Basis zugelassen zu bekommen! Nachteilig ist an dieser Argumenation jedoch, dass dieser "Gesamtbestand" auch im Falle eines Ausbruchs anderer Seuchen (z.B. PMX oder POX) durch einen Amtstierarzt als Gesamtbestand behandelt werden könnte. Die Argumentation, die mir also bei der Zulassung des spezifischen Impfstoffes hilft, wird birgt hier das Risiko ein Bumerang zu werden: Bei Auftreten z.B. eines PMX-Falles bei einem einzigen Züchter dieser Gemeinschaft könnte ein Amtstierarzt der oben erwähnten "Gesamtbestands-Argumentation" folgend geneigt sein, ein Flugverbot für alle Züchter aus dieser Gemeinschaft zu verhängen! Dennoch: Im Rahmen so einer Gemeinschaft ließen sich die Kosten des bestandsspezifischen Impfstoffes pro Züchter auf ein "normales" und gut zu bezahlendes Maß reduzieren. Zudem könnte die gesamte Gemeinschaft von diesem Impfstoff profitieren. Auch kann man das Auftreten von PMX und POX ja durch ein gutes Impfregime in dieser Gemeinschaft verhindern, so dass der erwähnte, potentielle "Bumerang" dann auch nicht gefürchtet werden muß! Ob der Impfstoff schließlich jedoch bei einem JTK-Ausbruch wirklich wirkt, steht auf einem anderen Blatt. Da Dennis hier nicht "nur" Tierarzt ist, sondern auch tatsächlich Fachmann bezgl. E.Colis, sollte man sich seine Aussagen hierzu im Forum zu diesem Thema unbedingt mal durchlesen. Es lohnt sich! Johannes Jacobs hat dennoch sicher nicht ganz unrecht: Wann immer mir eine Impfung die Chance eröffnet, eine Krankheit wie die JTK zu verhindern, sollte man sie ergreifen, denn die Folgen der JTK sind ungleich schwerwiegender, als die Ungewissheit, dass die Impfung ev. vergebens sein könnte. Bei meiner Taube wurde im letzten Jahr jedoch kein Phatogenitätsfaktor isoliert, der eine Impfung sinnvoll hätte erscheinen lassen! Somit wurde auch schon gar kein Impfstoff hergestellt. Die Kosten der Typisierung fallen dennoch an (auch schon deutlich teurer als einen Hunderter). Lediglich die Kosten der Herstellung der Impfchargen und die der Archivierung der Keime für spätere Jahre entfallen. Phatogenitätsfaktoren, die ihre Wirkung im Darm selbst entfalten, wenn Colis sie besitzen, führen dazu, dass die Impfung hier keinen Schutz bieten kann! Denn die Keime wirken dann bereits schon von der Mukosa (Darmschleimhaut) aus schädlich bis ggf. tödlich, doch der Bereich der Mukosa liegt nicht im Zugriff des Immunsystems, welches durch die Impfung aktiviert wurde. Da es aber durchaus sehr relevante Phatogenitätsfaktoren gibt, die z.B. über bestimmte Toxine erheblichen Schaden auslösen können (leider gibt es hierzu bei Brieftauben derzeit ein absolutes Forschungsvakuum!) kann dann auch eine bestandsspezifische Coli-Impfung in so einem Falle keinen Schaden verhindern! Da eine Impfstoffherstellung in so einem Falle ohnehin keinen Sinn machen würde, werden diese Phatogenitätsfaktoren aber auch erst gar nicht untersucht, von Firmen, die einen solchen Impfstoff herstellen! Solche weiteren Tests produzieren ja aus Sicht eines Impfstoffherstellers nur Kosten (neben den für die Forschung nicht ganz unwichtigen Erkenntnissen, die zu diesem Thema aber derzeit wohl kaum einer betreibt ) Einen Firmennamen kann ich dir ggf. per E-Mail zukommen lassen, wenn du oder eine größere Gemeinschaft (was wie geschrieben wesentlich mehr Sinn macht!) dennoch Interesse hast. Aber zunächst solltest du schauen, dass du eine Gemeinschaft findest, die die nicht unerheblichen Kosten auf sich nehmen will, um dann gemeinschaftlich so einen Impfstoff nutzen zu können. Wäre ja ggf. ein sehr sinnvolles Thema für die nächste FG,TG,RegV Versammlung bei euch?! Andere Wege, die auch schon mal kursieren bzw. propagiert werden, bei denen man irgend einen Impftstoff irgendwelcher Colis anderer Züchter nutzt, sind nicht nur deutlich weniger erfolgsversprechend, da man schon sehr viel Glück haben muß die für den eigenen Bestand relevanten Phatogenitätsfaktoren damit abzudecken, sondern es ist zudem IN DEUTSCHLAND NICHT ZULÄSSIG! Grüße Meinolf PS: Trotz allem "zulässig" "nicht zulässig"-Gerede von mir oben, gebe ich dennoch unumwunden zu, dass ich im Falle von Trichomonaden im Bestand auch schon mal Ronidazol unzulässiger Weise aus NL nutze, da ich die Marktabschottung des deutschen Arzneimittelmarktes über eine eigene nationale Zulassung (statt einer allgemeingültigen europäischen Zulassung) und die daraus folgenden überhöhten Preise der Produkte in Deutschland einfach nicht einsehe! ... aber das ist noch ein anderes Thema :-)
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"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben." Alexander von Humboldt |
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