Anpaarungs-"Tag"

Hallo Sportsfreunde.

Wer kann mir sagen warum der Vollmond an Anpaarungs-Tag wichtig ist.

MfG. Norbert

Kann ich nicht, habe sowas auch schon mal andeutungsweise
gehört aber eigentlich nicht hingehört !

Vielleicht hatte ich all die Jahre viel Glück bei der unterschiedlichen Datumswahl..

Aber Spass beiseite in allen Gesprächen und Reportagen von
erfolgreichen Züchtern weltweit war das noch nie ein Thema.

Gruss

Hubert

Hallo Norbert,

dies ist eine beliebte Methode bei Züchtern die nur mit Vögeln spielen. Viele schwören darauf, ihre Tauben bei Vollmond zu verpaaren. Einige andere verpaaren ihre Tauben eine Woche früher, so das bei der Befruchtung Vollmond herrscht.
"Durch diese Methode sollen mehr Vögel schlüpfen."

Auch wir haben es im letzten Jahr so gemacht(ende November). Dies war jedoch nur purer Zufall, denn wir verpaaren unseren Zuchtschlag stets ende November. Unsere Erfahrung hieraus: Von den 47 Jungtieren waren 25 Vögel, und 22 Weibchen(auch im Jahr zuvor hatten wir schon mehr Vögel, ohne Vollmond). Ich meine, eine sehr geringfügige Bestätigung dieser Theorie. Zudem, aus drei Gelegen schlüpften Nestbrüder, und aus zwei Gelegen schlüpften Nestschwestern. Bei den letztgenannten scheint die Methode wohl ins Gegenteil umgeschlagen zu haben, denn bislang hatten wir aus diesen Paaren(bei einer Ausnahme) nur Vögel gezogen.
Mehrere Sportfreunde unserer Region hatten am gleichen Wochenende angepaart. Angeblich hatten sie jede Menge Vögel gezogen, wieviel mehr konnten oder wollten sie nicht sagen.

Mein Fazit: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!"
Ich bin jedoch überzeugt, es wird genügend Sportfreunde geben die auf diese Methode schwören.
Wie auch immer, probieren geht über studieren. Versuche es doch einfach selbst einmal.

Viele Grüsse
Horst Heuter

Hallo Sportsfreund,

wie Sportsfreund Heuter zu Recht bemerkte, wird die "Vollmondspaarung" hauptsächlich von Sportsfreunden angewendet, die nur mit Vögeln reisen. Und darin liegt auch schon das Problem. Werden nur die Vögel gereist, verlieren die Weibchen zwangsläufig an Qualität gegenüber den Vögeln. Häufig erkenne ich bereits an den Weibchen, ob in einem Schlag nur die Vögel gereist werden, weil diese einfach ein Klasse schwächer sind als die Vögel.

Wird ein Schlagbestand insgesamt schwächer kann man dies schon am Verhältnis der Jungvögel zu den Jungweibchen eines Jahrganges erkennen. Züchtet man mehr Weibchen als Vögel, dann geht es mit der Leistung auf dem Reiseschlag meistens bergab. Z. B. kehren dann bei verkrachten Jungtouren fast nur Weibchen zurück. Dies muß nicht nur wegen der Reise ausschließlich mit Vögeln sein, es kann auch vorkommen, wenn falsche Linienzucht betrieben wird oder einfach die Präpotenz auf dem Schlag verloren gegangen ist oder diese nicht besteht und quasi nur mit vererbungsschwachen Tauben gereist wird, was durchaus noch mit Erfolg geschehen kann.

Ich bin der Überzeugung, daß man einen höheren Anteil von Jungvögeln auch ohne "Vollmondpaarung" erreichen kann, wenn die Vererbungskraft auf dem Schlag stimmt.

Wir reisen seit gut 15 Jahren mit Vögeln und Weibchen (Total)und wir haben stets darauf zu achten, daß wir genügend Weibchen für die Reisevögel zusammenbringen. Wir züchten zwischen 60 und 65 % Jungvögel, gleich ob im Frühjahr oder im Sommer oder nach der Reise - obgleich unsere Reisetauben zu 95 % miteinander verwand sind und wir noch nie eine "Vollmondpaarung" durchgeführt haben.

Mit Sportgruß

Friedrich Bänziger

Hallo Sportsfreund Hubert, Heuter u. Bänziger.

Vielen Dank für eure Ausführungen, ich kann damit gut leben und mir meine Gedanken machen.

Wir wissen ja z.B. , dass die Umwelteinflüsse (Wasserader, Funkwellen usw.) uns und unsere Brieftauben
beeinflussen. Da der Vollmond auch viele Menschen ärgert, kann (oder auch nicht) sein Einfluss auch unsere Brieftauben zu veränderte Verhaltensweisen zwingen.

Daher sage ich: Versuch macht klug!

Mit freundlichen Grüßen.
Norbert

[Pfaelzer]

Hallo Sportsfreunde,
der Jan Thelen aus Holland und der Warzecha praktizieren das auch. Bei Jan Thelen ist das aber gründlich misslungen, denn mit der Taube mit der er bekannt geworden ist, ist die Rickie und das ist ein Weibchen.
Vielleicht hätte er anders noch viel mehr Weibchen dieser Klasse gezogen oder auch nicht. Wissen tut das im nachhinein sowieso niemand.
Ich finde die Vollmondpaarung eigentlich nicht gut, denn wenn im Winter Vollmond ist, dann ist es meistens bitter kalt und dann paaren sich die Tauben nicht richtig. Besser paaren sie sich bei Schmuddelwetter wenn es nicht zu kalt ist.

mfg
Pfaelzer

Die Rickie hat Thelen gar nicht selbst gezüchtet!!!!

Gruß

friedrich Bänziger

Hallo,

stimmt genau Friedrich.
Zu Pfälzer: Die Temperaturen richteten sich nicht nach dem Vollmond, und der Vollmond nicht nach dem Wetter. Ob wir nun bedeckten Himmel haben oder auch nicht, ob wir den Vollmond sehen oder auch nicht - Vollmond ist trotzdem. Bei Minustemperaturen haben meine Tauben keine Probleme beim Anpaaren. Bei einer guten Zuchtvorbereitung läuft alles wie am Schnürchen, auch beim Legen gibt es keinen Unterschied zu plus-Temperaturen. Auch wenn ich meine Fussbodenheizung eingeschaltet habe, so habe ich trotzdem noch Minustemperaturen auf meinem Zuchtschlag. Also bereite Deine gesunden Tauben richtig vor, und Du wirst staunen. Unsere Gedanken sollten wir nicht an den Vollmond verschwenden. Ich wünsche Dir eine gelungene Zucht.

Viele Grüsse
Horst

[Champ]

Hallo Horst,

es wäre schön, wenn du mir ein bisschen über deine guten Zuchtvorbereitungen erzählst. Mich würde interessieren welche Vorbereitungen du durchführst, damit die Temperaturen bei der Anpaarung keine Rolle spielen.
Bislang musste ich meine Tauben nicht sonderlich auf die Zucht vorbereiten. Mit zunehmender Wärme entwickelte sich automatisch der Paarungstrieb und eine ordentliche Zucht war das Ergebnis.
Wie gesagt, die Wärme spielt eine ganz große und nicht zu unterschätzende Rolle. Oder etwa nicht? Erzähle mal!

Gruß
Champ

hallo champ,

ich habe bisher eigentlich auch immer gewartet bis die temperaturen etwasmilder waren, bis ich meine tauben zusammen gesetzt habe.

ich erinnere mich aber an einen fernsehbericht vor etwa zwei jahren, es war in der zeit im winter plötzlich sehr mild (so etwa 15°C) tagsüber. und das über zwei wochen. die reportage gig über einen zoo und die reporterin hat den zoodireltor gefargt ob denn die tiere nun schon frühlingsgefühle hätten und zur paarung schreiten würden? er antwortete, dass die temperatur nur eine kleine bedeutung habe, viel wichtiger sei die Länge des Tageslichts. Dadurch werde die Hormonprodukition angeregt und so entstehe der Paarungstrieb.

Meine persönliche Meinung ist, dass es nicht besonders natürlcih ist im tiefsten Winter mit Fußbodenheizung, Licht und Vitaminen den Tauben den Frühling vorzugaukeln, um dann anschließend den Jungtauben durch Verdunkelung den Herbst vorzumachen.

Ich glaube wenn nur so noch Erfloge mit Brieftauben zu erzielen sind, dann macht es mir keinen Spass mehr. Im Winter bin ich ehrlich gesagt froh nach einer halben Stunde in der Kälte die Tür hintermir zu schließen, den Tauben ihre Ruhe zu lassen und mich ins warme Haus zu setzen. Ich hätte keine Lust bei Minustemperaturen meine Zuchttauben in die richtigen Zellen zu bugsieren.

Naja, jedem das seine.

Viele Grüße Stefan