Jungtauben-Krankheit bei Alttauben?

[haluter]

Hallo weiß jemand aus dem Forum über die Oben genannten Symtome! in einer Aktuellen Presse-Mitteilung von Heute soll es Bundesweit probleme geben? hier im Ruhrgebiet wird seit ein paar Tagen unter vorgehaltener Hand,Gerüchteweise darüber gesprochen,der Reisebetrieb kann nur noch mit Antibiotika einsatz aufrecht gehalten werden.Es sollen Jährige Tauben davon betroffen Sein.M.f.G.Haluter.

[KlausK]

Hallo Hans,

welche Pressemitteilung meinst Du denn genau (link).
Unser Flug wurde "rechtzeitig" um 12:00 abgesagt, einsetzen war ab 15:00 geplant. Es soll mit diesem Thema zu tun haben.

[rudi1]

Zitat von haluter

Hallo weiß jemand aus dem Forum über die Oben genannten Symtome! in einer Aktuellen Presse-Mitteilung von Heute soll es Bundesweit probleme geben? hier im Ruhrgebiet wird seit ein paar Tagen unter vorgehaltener Hand,Gerüchteweise darüber gesprochen,der Reisebetrieb kann nur noch mit Antibiotika einsatz aufrecht gehalten werden.Es sollen Jährige Tauben davon betroffen Sein.M.f.G.Haluter.

Hallo liebe Sportfreunde,

ein mir sehr, sehr gut bekannter Züchter hat gerade aktuell damit die größten Probleme. Seit Donnerstag hat ein Jähriger keine Verdauung mehr. Er kotzt alles wieder aus. Der darunter sitzende 2-Jährige fing einen halben Tag später an zu kotzen. Hat aber noch eine Verdauung. Einige andere in diesem kleinen Bestand (16 Witwer) zeigen mildere Symptome.

Freitagmorgen konnten beim TA beim Kropf- sowie Kloakenabstrich viele stäbchenförmige Bakterien festgestellt werden. Es wurden Kulturen angelegt und am Montagmorgen gibt es ein Ergebnis. Eine Notbehandlung bis zum Montag wurde mit dem TA besprochen. Die weitgehend unauffälligen Tauben werden heute Abend eingesetzt auf 291 km. Der TA gab dafür sein „grünes Licht“.

Das ist alles, was ich zurzeit dazu beitragen kann.

Gruß Rudi

[finke]

Hallo Rudi,

es ist für mich nicht nachvollziehbar, daß ein Züchter Tauben zu einem
Flug einsetzt, obwohl im Bestand offensichtlich eine Erkrankung vorliegt,
und zudem ein exakter Befund noch nicht vorliegt !
Dies ist in meinen Augen höchst unsportlich, da eine mögliche Ansteckungsgefahr für die anderen Tauben gegeben ist !

Gruß E.F.

[rudi1]

Zitat von finke

Hallo Rudi,

es ist für mich nicht nachvollziehbar, daß ein Züchter Tauben zu einem
Flug einsetzt, obwohl im Bestand offensichtlich eine Erkrankung vorliegt,
und zudem ein exakter Befund noch nicht vorliegt !
Dies ist in meinen Augen höchst unsportlich, da eine mögliche Ansteckungsgefahr für die anderen Tauben gegeben ist !

Gruß E.F.

Hallo Eckardt,

es gibt kaum gesunde Tauben. Wenn wir eine Gesundheit von über 60 % bei unseren Tauben schaffen, gehören wir zu den Gewinnern. Das sagt Andreas Drapa und der wird es wohl wissen. Und außerdem ist dieses von mir geschilderte Vorgehen vom TA empfohlen. Was meinst Du wohl, wo sie es her haben, wenn 18 Tauben beim Vorflug in drei Körbe verteilt werden. Solange wir nicht im Kabi für jeden Züchter eine oder mehrere Boxen haben, sind wir daran selbst schuld. Tauben dürften nicht in einer Box mit Tauben aus einem anderen Bestand zusammen kommen. Das ist eine Grundvoraussetzung um Tauben gesund zu erhalten. Unsere Art der Taubenbeförderung ist seuchentechnisch eine Katastrophe.

Gruß Rudi

[OOO]

Zitat von haluter

...hier im Ruhrgebiet wird seit ein paar Tagen unter vorgehaltener Hand,Gerüchteweise darüber gesprochen,der Reisebetrieb kann nur noch mit Antibiotika einsatz aufrecht gehalten werden.Es sollen Jährige Tauben davon betroffen Sein...

Hallo,
letztes WE schrieb ich in Bezug auf bei manchen Züchtern beobachtete Verluste folgendes:
http://www.internet-taubenschlag.de/...98&postcount=6
Diese Taube war z.B. jährig, kam aus dem Ruhrgebiet und frass zwei Tage nicht bis die Verdauung wieder einsetzte. The same procedure as every year...
Nur es fängt offensichtlich immer früher an! Und daran, dass diese Tiere sich erst im Kabi infizieren glaube ich pers. nicht. Stattdessen glaube ich an einen Keim, der mittlerweile in vielen Beständen persistiert und dann unter bestimmten Faktoren die überhand gewinnt und massiv zuschlägt. Ein Keim dessen Pathogenität nicht allein über seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Keimfamilie (z.B. E-Coli) erkennbar ist, sondern erst durch genaue Betrachtung möglicher pathogenitätsbestimmende Gensequenzen des Keims erkennbar würde.

Da ist dringend Grundlagenforschung angesagt, wie sie in der Nutztierhaltung in Bezug auf solche Pathogenitätsfaktoren z.B. bei E-Coli seit ca. 15 Jahren bereits gemacht wird.

Doch dort stehen der Mensch als gefährdeter Wirt und wirtschaftliche Interessen der Nutztierhalter als starke Triebkraft im Hintergrund.

Hier bei Brieftauben bestehen diese Forschungsanreize leider nicht. So MÜSSEN eben solche Dinge endlich von den Verbänden initiert und ggf. finanziert werden, sonst passiert da auch weiterhin nichts!

Grüße
Meinolf

[haluter]

Ich kann nur schreiben "Bravo"
M.f.G.Haluter.

[KlausK]

Hallo Meinolf,

Du schriebst:

Und daran, dass diese Tiere sich erst im Kabi infizieren glaube ich pers. nicht.

Ich weiß von Züchtern, die noch nie damit Probleme hatten und es hat sie jetzt doch erwischt. Was haben alle gemeinsam ?
Das warme Wetter und den Kabi mit den darin befindlichen Tränken.

Ich denke was Rudi geschrieben hat sollte einen nachdenklich stimmen.
Das Zusammensetzen der Tauben aus verschiedenen Beständen.

[OOO]

Hallo Klaus,
du hast wahrscheinlich recht, dass der Kabi und der Reisebetrieb ein Hauptgrund für die Ausbreitung sein wird. Der von dir zitierte Satz meines vorherigen Beitrages ist auch tatsächlich falsch formuliert gewesen.
Besser hätte ich geschrieben:
" Und daran, dass diese Tiere sich immer erst kurz vor dem Ausbruch im Kabi infizieren glaube ich pers. nicht."
Ich denke sogar, dass solch ein Keim, auch wenn er im Bestand vorhanden ist dort nicht zwingend zu Problemen führen muss.
Denn genau das würde es besonders schwer machen, ihm Herr zu werden. Je mehr Bestände zum unentdeckten "Reservoir" so eines Keims werden, desto häufiger und regelmäßiger werden Probleme durch ihn auftreten. Und auch augenscheinlich "gesunde" Bestände könnten so betroffen sein. Der Nachweis von "Colis" in den Kotproben sagt doch z.B. rein gar nichts aus.

Und solange wir nicht wirklich Konkretes wissen, und dass dies so ist, das zeigen doch auch die hilflosen Behandlungskonzepte der TAs (ein Zitat das ich hierzu einmal hörte: "Nimm Colistin, das hilft meist, warum auch immer."), kann keine gezielte Diagnose getroffen werden! Und ohne gezielte Diagnose auch keine nachhaltig wirkende Behandlungsstrategie entwickelt werden!

Die Tauben in den Kabis nach Züchtern getrennt zu transportieren, sollte sicher eine Maßnahme sein, die man generell überlegen sollte. Aber da viele Keime auch schon bei geringsten Keimdosen übertragen werden, wird der Kabi auch dann wohl noch ein potentieller Übertragungsort bleiben.

Grüße
Meinolf

[KlausK]

Hallo Meinolf,
ich gebe Dir in vollem Umfang Recht, wenn als Behandlung derart erkrankter Tauben nur ein Mix diverser Antibiota hilft, dann ist das eigentlich keine saubere Diagnose mit gezielter Behandlung sondern nur eine Probiererei. Und der Hersteller, der in seinem Mix zufällig das richtige hat, kann sich freuen, dass sein Produkt hilft.
Da ist Handlungsbedarf. Wir machen unsere Tauben platt, wenn da nicht was passiert. Hier sollten möglichst viele von Ihren eigenen Erfahrungen berichten. Das hilft vielleicht auch.