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  #11  
Alt 24.08.2004, 14:57
Benutzerbild von Pfaelzer
Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Registriert seit: 11.04.2001
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Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo Widukind,
zuerst eine Frage, wie oft hast du deine Jährigen gesezt?
Wenn sie 12 mal gesessen sind, dann sind 7 Pr. zu wenig für den besten Jährigen wenn die Auflässe in Frankreich liegen. Bei der Südostroute ist das in Ordnung.
Zu den Tauben feinster Abstammung kann ich auch etwas sagen.
Wir haben hier bei uns einen Weitstreckenclub und der veranlasst jährlich Wettflüge. Anschliesend werden diese Tauben oder andere Spendentauben versteigert von den guten Züchtern die mitgemacht und auch gewonnen haben.
Mehrmals schon habe ich Tauben versch. guter Schläge erworben - Negativ.
Nix aber auch gar nix war dabei das etwas gebracht hätte.
Selbst ein T. van Ravenstein schreibt in einem seiner Artikel, das er solche Tauben nicht kaufen würde. Denn wie sieht es denn aus, wenn ein solcher Könner um Tauben gebeten wird?
Er wird doch nicht die zur Verfügung stellen, die er selbst als die besten erachtet. Und nur die können wir gebrauchen. Die können wir nur dann bekommen wenn entweder der Zufall seine Hände im Spiel hat oder wir uns an einen Seriösen Züchter wenden und mit diesem über Jahre zusammenarbeiten. Dann sind sie auf lange Sicht wesentl. günstiger als wenn wir auf Versteigerungen gehen. Da bekommen wir sie natürlich auch aber dann sind sie so teuer, das man sie schon nicht mehr ausmerzen kann und man sie unbedingt weiterverkaufen muss.
Wegen der hohen Anschaffungskosten versteht sich.
Auch zur Zucht aus Jährigen kann ich dir nur dazu Raten. Aber du züchtest aus Jährigen natürlich viel mehr Abfall als aus älteren erwiesenen Tieren. Aber die Topper auf der Reise kommen meistens aus einem oder gar 2 ziemlich jungen Tieren.
Wobei ich eine Taube auch mit 3-4 Jahren noch als jung bezeichne.
Auch kann ich dir aus eigener Erfahrung nur dazu raten den Zuchtbestand immer ziemlich jung zu halten und denk an den Artikel von Friedrich " Wem sie nicht zu spät sind" .
die Eier hätte ich mir auch geholt, leider war ich zu spät.
Nach solchen und nur nach solchen schau ich mich jedes Jahr aufs neue um.
Im Jahr 2001 habe ich mir im November von einem Pirmasenser Spitzenschlag noch die letzten Eier aus dem 344 geholt. Die ersten wurden dann 2003 gezogen. Aus dem Sohn und der Tochter dieses Ausnahmevererbers habe ich gleich gute gezogen.
"Wem sie nicht zu spät sind"
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  #12  
Alt 25.08.2004, 07:35
Widukind
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Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo Pfaelzer,

ich habe Deine Ausführungen wieder mit ganz viel Interesse gelesen. Vielen Dank dafür! Meine Jährigen habe ich bis zur Endtour (630 km) alle dreizehn Flüge durchgeschickt. Während meine Jährigen bei der Endtour von 9 gesetzten immerhin 2 Preise machten, versagten meine Alten aus den Vorjahren (Nachzucht aus den dazugeholten Tauben feinster Abstammung),wie so häufig, total. Von 6 eingesetzten Tauben nicht ein einziger Preis. Hinzu kam, daß bei den letzten zwei Touren des RV-Programms von einer optimalen Vorbereitung der Tauben keine Rede mehr sein konnte wegen erheblichen Störungen in der unmittelbaren Nachbarschaft (Bauarbeiten, Schlagzeugspielen, freifliegende Witwerweibchen beim Training etc.). Bis dahin machten die 9 eingesetzten Jährigen meistens mindestens drei, häufig vier oder sogar mehr Preise. Unter den zehn schnellsten Tauben waren bei den einzelnen Flügen immer ca. 7-8 Jährige. Wie Du schreibst, werden bei Versteigerungen eine Vielzahl von minderwertigen Tauben angeboten. Diese Erfahrung habe ich auch mit den erwähnten sporadisch hinzugeholten (ersteigerten) Tauben gemacht. Deinen Ausführungen zur Zucht mit jungen Tauben (3-4 Jahre) oder Jährigen stimme ich unbedingt zu. Zu Deiner Anmerkung, mit einem seriösen Züchter zusammen zu arbeiten und sich über Jahre hinweg dort immer wieder günstig zu verstärken, teile ich Dir mit: Die Tauben, die ich von dem sehr gut reisenden Züchter der Nachbar-RV erhalten habe, konnte ich "für'n Appel und n' Ei" erhalten im Vergleich zu den Tauben, die ich mir bei den Versteigerungen/Verkäufen dazugeholt hatte. Als Bekannter, er war ein früherer, langjähriger Arbeitskollege und sehr erfahrener Taubensportler, unterstützt er mich kräftig in allen Bereichen des Taubensports. Er betrachtet es als persönliche Bestätigung seiner Zuchtarbeit, wenn ich ihm Erfolge der Nachzucht aus seinen Tauben zu berichten weiß. Wie mir von allen Seiten immer wieder bestätigt wird, kommt eine solche Einstellung in der heutigen Zeit (Stichwort: Ellenbogenmentalität, übersteigerter Egoismus etc.) höchst selten vor.
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  #13  
Alt 04.09.2004, 16:17
farmer
Gast
 
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Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo,
ich habe den vorhandenen Schriftverkehr mit Interesse gelesen und glaube das gleiche Problem gekannt zu haben.
Es liegt aber nach meiner Meinung nicht an der Nachzucht, sondern an der Wettflugvorbereitung.
Wir haben seinerzeit auf der Ostrichtung fast alles gewonnen und in der RV dominant gespielt. Nach Richtungswechsel zum Süd - Südwest spielten wir dann wie ein Kauenwärter und bekamen nichts mehr auf die Reihe.
Unsere Tauben kamen immer ca. 10 - 15 Minuten nach Konkursende und wir haben neue Tauben angeschafft. Nützte jedoch auch nicht viel mehr und Tauben mit 7 - 8 Preisen waren die besten.
Wir haben diese aber nicht ausgemerzt sondern behalten und nur die Vorbereitug bzw. Fütterung umgestellt.
Siehe da, nun kommen auch Spitzenpreise mit ersten Konkursen zusammen und das aus Zuchttauben die vorher nur 7-8 Kleckerpreise geflogen haben.
Denke mal wertfrei darüber nach, ob Du alles richtig gemacht hast.
Gut Flug
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  #14  
Alt 20.09.2004, 07:05
Widukind
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Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo farmer,

Dein überaus freundliches Mail habe ich aufmerksam gelesen.
Du hast völlig Recht: Als Brieftaubenzüchter neigt man zu aller erst dazu, Fehler nicht bei sich, sondern bei den Tauben, sprich bei der Qualität der Zuchttauben zu suchen.
Dabei liegt es meist am Züchter selbst, wenn Reisetauben nicht ihr volles Leistungspotential ausschöpfen können.
Es gilt nämlich: Die Versorgung und Wettkampfvorbereitung ist nicht auf dem Stand von 1980 stehengeblieben. Im Gegenteil: Die Versorgung und Wettkampfvorbereitung ist in der heutigen Zeit immer mehr das A und O bei der Reise.
Da werden bei den Alttauben neben der Witwerschaft immer neuere
ausgefeiltere Methoden zur Leistungssteigerung (Stichwort: Motivationsflüge während der Woche) angewandt, da werden bei den Jungtauben Verdunkelung oder das Spiel mit fast jährigen Witwern(Anpaarung: 28.11. des Vorjahres) etc.
etc. angewandt.
Daß diese absolut professionelle Vorbereitung das
Leistungspotential der betreuten Tauben bis zur optimalen Leistungsgrenze hin fördert, dürfte klar sein. A
ndererseits kann man natürlich aber auch aus einem Eselkein Rennpferd machen.
Deine Erfahrung, die Vorbereitung bzw. Fütterung
umzustellen, würde ich natürlich im nächsten Reisejahr (Westrichtung) gerne nutzen/übernehmen.
Bitte schreibe mir, was genau ihr bei der Versorgung/Vorbereitung umgestellt habt, d.h. durch welche Veränderungen ihr die stärkere Reiseleistung mit den gleichen Reisetauben und Zuchttauben erzielt habt.
Meine Versorgungsmethode basiert auf einem Futter- und Trinkplan aus den 1980/90er Jahren, den ich immer wieder leicht verändert (umgestellt) habe.
Mit ihm konnte ich in dem o.g. Zeitraum Erfolge erzielen, von denen ich heute nur träumen kann.
Auf meine Frage bezogen, verstehe ich Dich so, daß ich einige Tiere der alten Sorte durchaus in der Zucht einsetzen kann, insbesondere,wenn sich herausstellt, daß das Leistungspotential der Nachzucht aus Gründen nicht optimaler Versorgung/Vorbereitung nicht voll ausgeschöpft wurde.

Viele Grüsse
Widukind
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  #15  
Alt 20.09.2004, 09:59
trainertaube
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Beiträge: n/a
Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo Rolf,
ich denke, dass du deinen Futterplan sehr gut an Hand der Reiseleistung überprüfen kannst. Wir haben in diesem Jahr auch "nur" Tauben mit 8 und 9 Preisen (hauptsächlich Jährige) aber eine Reiseleistung von fast 50% und einige Spitzenpreise (ein Vogel 9 Preise mit durchschnittlich 81 As-Pkt.) So schlecht können also weder unsere Tauben noch die Versorgung sein. In diesem Fall gilt: Ruhe bewahren.
Was mich interessieren würde ist, ob deine Tauben nach einigen guten Flügen zu Beginn gegen Ende abbauen? Das Problem hatten wir nämlich beim Wechsel auf die Süd-West Richtung (mittlerweile schicken wir wieder Süd-Ost). Auf Süd-West darfst du deine Tauben nämlich nicht so stark füttern (viel Gerste - wegen der Mitwind-Flüge).
Eventuell kann ich dir einen Futterplan zukommen lassen, der uns den RV-Besten Vogel (1999) bescherte. (Muss dann aber erst mit dem Urheber des Plans sprechen).

Was die Zucht aus deinen Tauben mit 7 und 8 Preisen angeht kann ich nur sagen: Wo du eh "nur" 10 Zuchtpaare hast, würde ich die beiden "Besten" (nach As-Pkt./1. Konkursen) als 11. und 12. Paar zum Testen an bewährte Partner in die Zucht setzten oder im Winter eine Runde aus den in Frage kommenden Witwern/Weibchen ziehen. Danach kann man sich dann ein Bild machen, ob sie zur Zucht taugen oder nicht.
Wir züchten z.B. immer aus den besten Witwern des Vorjahres, damit wir diese möglichst früh in die Zucht setzen können.

Gut Flug
Hendrik Rewald
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  #16  
Alt 23.09.2004, 09:49
Widukind
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard RE: Überlegungen zur Zucht 2005

Hallo Hendrik,

hier einige Zeilen zum Verlauf meiner Reisesaison 2004. Die Erfahrung, daß meine Tauben bei den letzten Flügen abgebaut haben, habe ich ebenfalls gemacht. Allerdings hatte dies meiner Meinung nach auch noch andere Gründe: Bei den letzten zwei Touren des RV-Programms konnte von einer optimalen Vorbereitung der Tauben keine Rede mehr sein wegen erheblichen Störungen in der unmittelbaren Nachbarschaft (Bauarbeiten, Schlagzeugspielen, freifliegende Witwerweibchen beim Training etc. Die Witwer haben einfach keine Ruhe mehr bekommen. Meine 9 Jährigen habe ich bis zur Endtour (630 km) alle dreizehn Flüge durchgeschickt. Sie machten bei der Endtour immerhin 2 Preise, während meine Alten, wie so häufig, total versagten. Von 6 eingesetzten Tauben nicht ein einziger Preis. Bis dahin machten die 9 eingesetzten Jährigen meistens mindestens drei, häufig vier oder sogar mehr Preise. Unter den zehn schnellsten Tauben waren bei den einzelnen Flügen immer ca. 7-8 Jährige. Über die Mitteilung des erwähnten Futterplans würde ich mich dennoch sehr freuen.

Viele Grüsse
Widukind
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