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  #1  
Alt 01.01.2012, 10:42
Flor Flor ist offline
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Ausrufezeichen Wanderfalken und Brieftauben

Hallo Sportsfreunde,

zuerst einmal möchte ich allen Besuchern im IT Alles Gute für 2012 wünschen, soviel Zeit muss sein.

Ich möchte Euch einen sehr interessanten Bericht über Wanderfalken ans Herz legen, besonders den Abschnitt über Brieftauben. Ich denke das Staunen an gewissen Stellen wird gross sein, möchte mir aber an dieser Stelle jeden Kommentar ersparen.

Hier der link:

http://www.nord-com.net/ingo.kammeye..._reduziert.pdf


Mit Sportsgruss

Andreas Schäfer
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  #2  
Alt 01.01.2012, 12:50
Benutzerbild von gonzo
gonzo gonzo ist offline
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Hallo Andreas,
vielen Dank für den link.
Sehr lehrreich für mich als WF-Geschädigter. Ich verliere jährlich mindestens 20 Tauben durch ein Paar das in 3 km Entfernung auf eínem Sendemast brütet.
__________________
gut flug
Hans-Heinrich
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  #3  
Alt 01.01.2012, 14:22
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womble womble ist offline
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servus sportsfreunde

und was hat das mit natur zu tun, wenn da auf vielen türmen, sendemasten und was weiß ich noch alles künstliche nistgelegenheiten für diese vögel erschaffen werden, das sollten sich dies leute mal hinterfragen. ich hab auch gar nicht gewußt das es im ruhrgebiet soviele gebirgszüge gibt, mit nistmöglichkeiten für diese vögel, da müssen unsere alten haudegen schon ganz schön viele böller reingehalten haben.

sportsgruß
christian
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  #4  
Alt 01.01.2012, 16:04
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bering bering ist offline
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Zitat:
Zitat von womble Beitrag anzeigen
da müssen unsere alten haudegen schon ganz schön viele böller reingehalten haben.
Hallo zusammen!
Das ist ja wieder ganz starker Tobak... Und dann noch von einem ehemaligen Taubenhalter, der uns jetzt als James-Bond-007-Jünger beschimpft - mit "Opfer-Tauben", die "Angelhaken unter der Haut" und "Giftampullen im Gefieder" haben sollen - nachdem die Taubenzüchter im Revier alle Felsen weg gesprengt haben.
Weil unser Präsident zitiert wird, ist ja anzunehmen, das der Verband dieses Pamphlet kennt. Und warum hat er bisher nichts dagegen unternommen?
Interessant übrigens, dass unter den Resten ausdem Falkenhorst auch rot besprühte Taubenfedern sind!
Positivere Dinge für 2012
wünscht bering
__________________
"Früher war selbst die Zukunft besser“ (Karl Valentin)
Mein Brieftauben-Blog
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  #5  
Alt 01.01.2012, 17:15
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rudi1 rudi1 ist offline
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Hallo liebe Sportfreunde,

am Ende ist eine Beitrittserklärung zu diesem Verein:

WSN Wanderfalken-Schutz Norddeutschland

Wenn wir jetzt alle nicht so träge wären, würden alle norddeutschen Züchter, die hier lesen und schreiben und deren Anhang diesem Verein beitreten. Dann hätten wir Mitspracherecht und könnten auch was in unsere Richtung bewirken. Nur so funktioniert Demokratie!!!:-)

Gruß Rudi

__________________
„Alkohol tötet langsam“, aber wenn man es nicht eilig hat, macht das nichts!!
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  #6  
Alt 01.01.2012, 17:23
argail
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Guten Abend,

ich als ebenfalls in Naturschutzverbänden organisierter Mensch habe diesen Artikel mit Interesse gelesen. Allerdings fallen mir so einige Dinge auf:

1.) wie kommt man auf die Durchschnittszahl von 22 Ringen pro Nest? Werden nur die Ringe gezählt,die in Nestnähe gefunden werden?Was ist mit Rupfplätzen ausserhalb der Nestumgebung,bzw. Ringen die von erhöhter Warte ins Gebüsch darunter fallen?Sind diese auch in der Statistik?

2.) Die innerstädtischen Wanderfalken jagen also nur in der Aufzuchtzeit vermehrt Tauben?Wer hat das anhand wievieler Horste überprüft? Ausserhalb der Zucht ist nicht jede Rupfung am Horst. Wieviele Horste und Rupfplätze wurden für diese Aussage über welche Zeitraum ausgewertet?

3.) Einerseits spricht der Autor davon,dass nur die geschwächten Reisetauben geschlagen,führt auch sehr emotional aus,wie wir (bösen) Züchter die Tauben dazu bringen derart "schlapp in der Luft zu hängen", einige Zeilen später redet er wieder von jungen Tauben die in Horstnähe geschlagen werden. Quo vadis,Autor?

4.) der Autor geht von 120 bis 150 Tauben(verfügbar also freifliegend)pro Züchter in Deutschland aus. Empirische Belege für diese Zahlen? Also bei uns in der RV ist der Durchschnitt mal gerade die Hälfte und da auch nicht alle freifliegend(Zuchttauben). Eine merkwürdige Rechnung dann auch das prozentuale Verhältnis von geschlagenen zu "umherfliegenden" Tauben.

5.) mit keinem Wort geht der Autor auf das Schicksal der vielen "angerissenen" Tauben ein. Bei unseren Brutpaaren(ich gebe zu,die Dichte hier ist nicht so hoch wie in anderen Gegenden) braucht ein Falke im Durchschnitt 3 Angriffe um ein Mal Beute zu machen, gehen wir großzügig davon aus das nur bei einem Drittel der erfolglosen Agriffe die Taube auch verletzt wird, so haben wir bei 9 Angriffen 3 geschlagene und 2(von 6 erfolglosen Angriffen) verletzte Tauben. Viele dieser Verletzungen führen später zum Tod,sei es durch Verbluten,Schock oder andere Fressfeinde,welche die angeschlagene Taube leicht greifen können,bzw,die zu Boden gegangene und verstörte Tauben nur noch aufsammeln brauchen. Da sieht die Statistik schon anders aus als das reine Ringauszählen bei der Nistkastensäuberung einmal im Jahr........und das dann vielleicht auch noch "großzügig".

6.) die vom Autor beschriebenen Methoden der Taubenzüchter zur Bekämpfung von Falken sind in keinster Weise belegt.Viele Fotos sind dort vom Horst, von Taubenskeletten etc....ich sehe nicht ein Foto vom verendeten Wanderfalken mit Angelhaken im Schnabel,ich sehe nicht ein toxikologisches Gutachten einer untersuchten mit Gift bestreuten Taube,ich sehe nicht einen einzigen empirischen Beweis dieser Theorien.Und dabei ist das doch ein "Fachblatt",gut gestaltet und genauso gut recherchiert,hoffe ich..........

Der Autor wirft einige Punkte auf,die wirklich überdenkenswert sind,wirderspricht sich jedoch vielfach und dreht Fakten gerne in die Richtung Pro-Wanderfalke(logisch,ist ja nicht anders zu erwarten). Eine wirkliche Auseinandersetzung mit einer eventuellen Problematik findet nicht statt,sondern es wird versucht,mit dieser Broschüre die Realität zu schönen und im Gegenteil sogar die Taubenzüchter schlecht zu machen. Einerseits als diejenigen die die Tauben bis zu Erschöpfung "jagen"(an anderer Stelle ist dann aber wieder die Rede dass die Auflässe verbessert wurden),andererseits als diejenigen,die sogar eigene Tauben quälen(Angelhaken unter der Haut,Federn ausreißen),um Falken zu töten.

Wobei ich die These auch sehr gewagt finde,dass allein der Umstand das eine Taube langsamer im Schwarm fliegt automatisch einen Angriff zur Folge hat,demzufolge müssten die Leite die so verfahren jedes Mal zu 100 % wissen,dass ein Wanderfalke angreifen wird,um die Tauben vorher dementsprechend zu präparieren.....

Ich sehe in dem Artikel leider nicht mehr und nicht weniger als einen Versuch,die Verantwortung für die massiven Taubenverluste komplett von dem Wanderfalken abzuwälzen und den Taubenzüchtern anzulasten.

Und das der Autor seine "Fachkompetenz" zu diesen Aussagen damit begründet,dass er selbst mal Taubenzüchter war,nunja......ein mehr als kläglicher Versuch, empirische Beweise durch "Erfahrung von vor 30 Jahren" zu ersetzen.

Fazit: solange keine unabhängigen Untersuchungen zum Beuteschema des Falken vorliegen die mit einer ausreichenden Zahl an Horsten und Rupfplätzen aufwarten können sind solcherlei "fundierte" Berichte das Papier nicht wert,auf dem Sie geschrieben sind.

Gleiches gilt aber auch für manch reißerischen "Verteufelt alle Greifvögel" Artikel in unseren Fachblättern. Zwei Seiten,die gleiche "Polemik".


Sportsgruß,

Michael
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  #7  
Alt 02.01.2012, 08:15
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von argail Beitrag anzeigen
Gleiches gilt aber auch für manch reißerischen "Verteufelt alle Greifvögel" Artikel in unseren Fachblättern. Zwei Seiten,die gleiche "Polemik".
Hi Michael,

dem kann man vorbehaltlos zustimmen. Ich möchte dabei nur mal an die unsägliche "Schwerpunktausgabe" der Brieftaube erinnern, als durch die komplette Ausgabe hindurch ebenfalls Polemik, Halbwissen und vollkommen haltlose Behauptungen ohne jegliche Basis aufgestellt wurden - z.B. die Feststellung, die Greifvogelbestände würden sich jährlich VERDOPPELN ! (Das kann sich ja mal jeder ausrechnen, wozu eine jährliche Verdopplung innerhalb von 10 Jahren führt und wie wahrscheinlich es demnach ist, dass so eine Behauptung stimmen kann.) Oder die Abbildung eines Turmfalken mit einer Bildunterschrift, die ihn als gefährlichen Feind der Brieftaube tituliert. (Dieses Bild ist übrigens schon in einer vorherigen Ausgabe der Bt zum selben Thema verwendet worden, ohne dass es irgendwem der selbsternannten "Greifvogelexperten" dort aufgefallen wäre !).

Also bei allem berichtigten Ärger über den offenbar völligen Unsinn und bösartigen Diffamierungen in dem verlinkten Text, doch auch mal darüber nachdenken, ob wir zu diesem emotional aufgeladenen Thema nicht regelmäßig ziemlich ähnlichen Unsinn von uns geben.

Zu dem hier in der Diskussion aufgegriffenen Punkt der Wanderfalken in der deutschen Tiefebene noch eine Anmerkung: Ich bin auch kein ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet, aber meines Wissens gab es früher (vor DDT) in den Regionen, wo es keine Nistmöglichkeiten in Felswänden etc. gab, die sog. "Baumbrüter-Populationen". Diese "Baumbrüter" sind bei der Beinahe-Ausrottung des Wanderfalken in Mitteleuropa völlig verschwunden und auch nicht wieder zurückgekehrt. Stattdessen haben wir in diesen Gebieten nun ebenfalls "Felsenbrüter", die in Nistkästen an Industriebauten, Fernsehtürmen etc. brüten. Das gern genommene Argument, der Wanderfalke hätte "natürlicherweise" außerhalb bergiger/felsiger Regionen nichts verloren stimmt so also nicht.

Gruß,
Dennis
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  #8  
Alt 02.01.2012, 11:45
argail
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Moin Dennis,

mit den Baumbrüterpopulationen verhält es sich ähnlich wie du schreibst. In Küstennähe brüten Wanderfalken sogar am Boden zwischen Dünen,doch: die Bestandsgrößen in gebirgsfreien Zonen waren auch damals viel niedriger als in den Mittelgebirgen. Das Wiedereinbürgerungsprojekt stößt hier an 2 Grenzen,die langfristig auch für die Falken selbst negativ sind.
1.) durch das vermehrte Anbringen von Nisthilfen in Verbindung mit Auswilderung von Jungfalken in gebirgsfreien Regionen schafft man eine künstliche Überpopulation,die es in einem intakten Baumbrüterhabitat so nicht geben würde.
2.) man beachtet bei Auswilderungen immer weniger,ob das natürliche Beutespektrum und die Anzahl der Beutevögel eine Greifvogelpopulation in diesem Ausmaß überhaupt tragen können. Dieser Schutz "von der Spitze der Nahrungskette abwärts" ist grundverkehrt!! Letztlich schadet man auch dem zu schützenden Falken,wenn man nicht darauf achtet, dass eben ganzjährig und nicht nur saisonal genügend Beute für die angesetzte Zahl Greifvögel da ist. Gerade bei uns sind die Todesraten junger Greifvögel im Winterhalbjahr sehr hoch, es ist schlicht nicht genug Beute da und nicht jeder Vogel bekommt es rechtzeitig hin,abzuwandern. Wohin auch,die Reviere sind größtenteils besetzt. Auffallend auch,dass die meisten Totfunde beringt sind........

Sportsgruß,

Michael
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  #9  
Alt 02.01.2012, 16:32
WernerW WernerW ist offline
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Hallo Michael - Dennis

hier mal ein Link zu euren Thema mit genaueren Fakten: Tabellen genau aufgeschlüsselt

http://www.wanderfalke-bayern.de/page2.html

Hier noch ein Link mit Zahlen ab 195o (auf Seite 5):

http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/In_Deutschland_ausgestorbene_Arten_06_09.pdf
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner
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  #10  
Alt 02.01.2012, 16:49
WernerW WernerW ist offline
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Zitat:
Zitat von argail Beitrag anzeigen
Guten Abend,


6.) die vom Autor beschriebenen Methoden der Taubenzüchter zur Bekämpfung von Falken sind in keinster Weise belegt.Viele Fotos sind dort vom Horst, von Taubenskeletten etc....ich sehe nicht ein Foto vom verendeten Wanderfalken mit Angelhaken im Schnabel,ich sehe nicht ein toxikologisches Gutachten einer untersuchten mit Gift bestreuten Taube,ich sehe nicht einen einzigen empirischen Beweis dieser Theorien.Und dabei ist das doch ein "Fachblatt",gut gestaltet und genauso gut recherchiert,hoffe ich..........


Sportsgruß,

Michael
Michael
schau mal hier :http://www.feifar.de/sonntagszeitung...ung_140811.pdf (Seite 16)
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner
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