Taktik des Taubensetzens

Hallo,

ich bin ein Neuling im Brieftaubensport.
Ich habe eine Frage bez. des Setzens von den Reisetauben.
Mir fällt auf das im Verlauf der Reisesaison für die 2-3 letzten Touren im Vergleich zu den vorherigen nur eine sehr geringe Taubenanzahl gesetzt wird.
Manchmal sind das nur noch 40 % der bei Saisonstart.
Klar gibt es Verluste durch Krankheit, etc ...,,.
Außerdem fällt auf das gerade die *Spitzenschläge* die Anzahl der gesetzten Tiere stark reduziert und nur noch die Spitzenflieger zur Einsatzstelle bringt.
Klar ist Taktik auch im Taubensport notwendig, aber dies geht meines erachtens nur zu Lasten der weiter hinten plazierten Sportsfreunde und der Anfänger.
Man könnte dies auch Unsportlichkeit nennen. Schade eigentlich wo es doch eigentlich heißt *Brieftaubensport ist Ehrensache*.
Auf diese Weise wird der Taubensport weiter schrumpfen und sein Image weiter verschlechtern.

Gibt es Möglichkeiten dieses verhalten einzudämmen?

baba Az

[timo]

hallo sportfreund, wie schreibst du doch so treffend
"Man könnte dies auch Unsportlichkeit nennen. Schade eigentlich wo es doch eigentlich heißt *Brieftaubensport ist Ehrensache*."
genau das ist es.
von den weniger gut reisenden sportfreunden wird solidarität erwartet oder verlangt, besonders dann wenn die spitzenschläge um überregionale titel gut im rennen liegen.
doch selbst sieht man das etwas anders, vor allem dann, wenns mal nicht so läuft.
dann wird das reisen eingestellt oder nur noch ganz wenige tauben gesetzt.
zum nachteil der setzenden.
der schuss kann aber auch mal ganz schnell nach hinten los gehen, dann, wenn mal die weniger erfolgreichen zum nachteil der topper streiken.
darüber werden einige betroffene sportfreunde für die zukunft nachdenken.
es gibt aber - gott sei dank - auch noch andere, gut reisende sportfreunde welche diese bezeichnung auch verdienen.
was kommt, wird die zukunft zeigen.
viele grüsse
g. baumann

Hi,

Ich finde es auch schade, wenn an den letzten Flügen nur noch sehr wenige Tauben teilnehmen.
Aber man kann doch niemanden vorschreiben, auch die leistungsschwächeren Tiere einzukorben.
Die "nicht so erfolgreichen" unterliegen eben der Selektion.

Natürlich gibt es auch Schlaumeier, die nur noch ihre Zähler einkorben.
Das halte ich auch nicht für sportfördernd, aber wie gesagt, muß
jeder für sich entscheiden.

Gruß,

_____Ralf

Hallo Sportfreunde

Ich kann euch vollkommen verstehen. Auch mir geht dieses Verhalten ganz schön auf den Keks. Aber es wäre schön, wenn noch 40% der zu Saisonstart gesetzten Tauben auf dem Endflug gesetzt würde. Im Reisejahr 2002 hat ein Züchter unserer RV mit 60 Tauben begonnen aber auf dem Endflug nur noch 9 gesetzt und 8 Preise gemacht.

Aber man sollte es nicht auf die sog. Spitzenzüchter sondern auf die Züchter beziehen, die mit 40 und mehr Tauben eine Reisesaison beginnen und auf dem Endflug dann nur noch die Besten reisen. Das einzige, was gegen diese Leute hilft ist, dass sie an einem solchen Flug eine gute Taube in der Reserve sitzen haben und es dann bereuen nicht einige mehr gesetzt zu haben. Solange solche Schläge auf diesen Flügen 70% Preise und mehr machen wird man diese Sportfreunde nicht dazu bewegen können mehr Tauben zu schicken.
Unser diesjähriger RV-Meister ist auch mit über 80 Tauben angefangen, hat auf dem Endflug aber noch über 40 Tauben gesetzt.
Wir selber haben mit 19 Tauben begonnen, davon 6 verloren und auf dem Endflug 10 gesetzt, darunter einen Jährigen, der noch keinen Preis hatte.

Sportl. Grüsse
Hendrik

Hallo zusammen,

ich finde es auch besser, wenn zum Endflug noch eine gößere Taubenzahl gesetzt wird.
Ich kann aber auch verstehen, wenn Züchter nach einer langen Saison nicht mehr alle Tauben am Endflug setzen, immerhin ist jeder Flug ein Risiko die Tauben zu verlieren.
Auch lasse dann schon einmal einen Jährigen zu Hause wenn dieser bereits mit sehr guten Leistungen aufweisen konnte und nicht mehr für Meisterschaften zählt. Aber ein "Zähler" wird auch zuhause gelassen wenn dieser nicht in Form ist, besonders wenn ein weiter Flug mit großer Hitze zu erwarten ist.
Ich denke es ist nicht notwendig, eine derartige Vorgehensweise zu kritisieren!
Ich bin der Meinung, in solchen Fragen sollte man nicht mit einem Finger auf andere Zeigen, denn dann zeigen immer gleichzeitig drei Finger auf einen selbst.
Denn wo sind die Züchter auf den Endflügen mit ihren Tauben, wenn keine Chancen mehr auf eine Meisterschaft oder vordere Platzierung besteht!?
Die Praxis zeigt doch, dass in der Regel von allen Züchtern weniger Tauben gesetzt werden je länger die Saison dauert, besonders am Endflug.
Aber es gibt Regionen wo dieses weniger deutlich stattfindet! Was wird dort anders gemacht? Ein Blick auf deren Meisterschaftssystem zeigt den Weg auf den man nach meiner Meinung in allen RV´en gehen sollte. Aber dazu wird es sicher so schnell nicht kommen.

Gut Flug
A. Berger

Hallo Herr Berger,

sicherlich haben Sie recht das es sinnvoll ist nur Tauben zu setzen welche Topfit sind.
Aber irgendwie ist dieses bier schaal. Wie kann es denn sein das mache in die saison starten mit 60 Tauben und am Schluß nur noch 10 setzen?
Wenn Ihre Vermutuung richtig ist haben diese Schläge unter einen enormen Verlust der Qualität zu leiden, nur warm stehen diese dann an der Spitze?
Das sieht eher nach einem Schönfärben der Statistik.
Schade das dies so ist.

Chiao Az

Ich kann Herr Berger nur zustimmen. Warum soll ich Tauben "riskieren", wenn sie nicht in Schuß sind oder für die Meisterschaft in diesem Jahr nicht mehr in Frage kommen!? Ich habe z.B. 8 Vögel die 9-12 Preise in den Vorjahren geflogen haben (335-11; 186-11; 132-11; 360-11; 358-9; 409-10; 246-11; 127-12) dieses Jahr aber nicht so angepackt haben, wie man es sich vorstellt. Soll ich mir diese Vögel denn wegspielen? Nö, da zieht bei mir kein Argument!!! Fünf davon wandern in den Zuchtschlag... Das Gleiche gilt für Jährige, die sich bereits gezeigt haben z.B. mit frühen Preisen auf schweren Flügen! Gerade die sind mir viel zu wertvoll für die nächste Reisesaison...!
Bestätigt wurde ich darin noch dieses WE. Ein Jähriger, der drei mal Schlagerster war, wurde gesetzt, obwohl ich mit den Jährigen keine Chance mehr hatte ganz nach vorne zu kommen und er mir nicht in bester Verfassung schien. Resultat: Und tschüß...
Grundsätzlich nimmt dieses Verhalten aber Überhand. Da muß ich Euch recht geben und mir auch an meine eigene Nase packen! Hab mich leider diesem Verhalten angepasst... Man schadet sich irgendwo auch selber. Für überregionale Meisterschaften kommt man nicht in Frage, weil einfach durch die geringe Satzzahl und die dadurch übermäßig starke Konkurrenz, die As-Punktzahlen nicht zu erreichen sind...

Gut Flug

[Panterken]

Guten Morgen, Sportsfreunde!

Ein interessantes Thema mit unterschiedlichen Meinungen und Argumenten. Ich finde, dass es grundsätzlich jedem Züchter selbst überlassen sein sollte, wieviele Tauben er wann setzt. Letzendlich ist es aber die Frage der Motivation, warum man die Tauben zu Hause lässt, die darüber entscheidet, ob ich das Verhalten der Züchter korrekt finde, oder nicht.

Wenn ein Züchter eine Taube nicht setzt, weil sie nicht in Schuss oder krank ist, finde ich das absolut in Ordnung, schon alleine dem Tier gegenüber. Handelt es sich um hoffnungsvolle Jährige, die man nicht verheizen will, dann ist da aus meiner Sicht auch nichts gegen zusagen. Genauso wenig ist dagegen zu sagen, wenn man Altgediente nicht mehr setzt, weil sie den Zuchtschlag verstärken sollen.

Aber was für mich nicht sportlich finde, ist die oft gesehene Tatsache, dass Tauben einfach nicht mehr gesetzt werden, weil sie den sportlichen Anforderungen nach 5 Flügen nicht gerecht geworden sind und deswegen schon während der Saison in den Himmel geschickt werden. Wenn man die Tauben den ganzen Winter pflegt, haben sie es auch verdient, bis zum Schluss ihre Chance zu bekommen.

Genauso verwerflich finde ich es, wenn Züchter Tauben aus dem Rennen nehmen, weil sie die Quote verschlechtern könnten. Das bedeutet letztendlich doch nichts anderes als dass man seinen Mitstreitern nichts gönnt. Wenn ich eine Taube setzte, die keinen Preis fliegen kann, könnte ja jemand anderes einen Preis mehr machen. Das ist unsportlich und unkameradschaftlich.

Wer zu welcher Sorte zählt, kann man von vorneherein nicht sagen, aber die, die zu der letzteren Sorte gehören, sollten sich nach meiner Meinung einfach nur schämen.

Gruß

Panterken

Hallo Sportfreunde,

auch mir geht dieses Taktikgesetzte von manchen Sportfreunden schwer auf den Keks. Wir haben in diesem Jahr mit 54 angefangen und am Ende mit 42 aufgehört. Wobei wir 5 verloren habe und 7 verletzt oder abgeflogen waren. Solche Tauben spielen wir natürlich nicht. Aber was in Form ist kommt bei uns in den Korb. Ich kann bei uns unzählige Beispiele anbringen, wo gerade jährige Tauben auf den Endflügen Ihren Kopf gerettet haben durch einen Spitzenpreis, wenn ich sie nicht gesetzt hätte, wären sie aussortiert worden und die Jahre darauf hervorragend flogen. Vor 4 Jahren hatten wir ein Weibchen das vorne 3 Schwanzpreise flog. Auf dem Endflug flog sie den 8 Konkurs und wir haben sie behalten obwohl wir Preismäßig wesentlich bessere hatte. 2.Jährige flog die Täubin 2x 1.Konkurs, einen 4. und einen 8.Preis.
Wenn ich Tauben nicht setze weiß ich auch nicht was Sie leisten. Trotzdem muß ich auch Panterken rechtgeben, wenn man schon gute Tauben hat, die ich für die Zucht brauche, setzte ich solche Tauben nicht aufs Spiel. Bei mir kommen aber sehr gute Flieger schon mit 4 Jahren in den Zuchtschlag.

Es ist aber trotzdem manchmal wie verhext. Wenn wir die 7 Tauben in diesem Jahr doch gesetzt hätten, wären wir 1.RV-Meister geworden. Der 6.Vorbenannte fällt als 2.Taube raus. Aber so macht bei uns mein Vater Meister und es bleibt in der Familie.

Ich bin zwar nicht unsportlich, aber die Taktikzüchter müssten solche Erlebnisse auch mal mitmachen.

Solche Züchter raten dann noch den erfolglosen Sportfreunden Ihre Tauben doch alle zu setzen, damit "diese Sportfreund" dann noch ein paar Preise mehr macht.

Mit diesen Sportfreunden werde ich nicht warm und würde auch nie wegen Taubenmaterial dort hingehen. Die sind für mich einfach ein "Jemand" aber kein Sportfreund den ich anerkenne. Wenn Sie beim Setzen schon nur auf die Prozente schauen, werden Sie dich beim Taubenverkauf genauso abzocken.

Mit Sportsgruß

[timo]

lieber sportfreund berger,
ich schätze ihre fachbeiträge, auch wenn diese mit werbung mehrfach umrahmt sind.
sie können mir auch viel weis machen, was sie jedoch im vorigen beitrag schreiben ist einfach quatsch.
ich schrieb ja schon mal im vorfeld, dass diese taktiererei bei uns, - gott sei dank -, noch nicht so intensiv praktiziert wird.
sie können mir auch viel erzählen, nicht jedoch, dass ein führender schlag, der zu beginn mit 60 tauben antanzt, aus sorgfalt um seine lieben, dann zum schluss noch mit 10 tauben kommt.
interessanter u. ehrlicher ist da schon ihre aussage, dass nur noch die für meisterschaften interessanten tiere gesetzt werden.
nun frage ich sie, wenn die führenden leute nur noch zähler oder nachrückende tiere setzen u. wenn nur noch züchter mit der chance auf eine meisterschaft setzen, was sie ja als richtig empfinden, was machen diese leute dann, wenn alle sportfreunde welche schlechter als platz 10 stehen, am endflug auch nicht setzen?
dies wäre in ihren augen ja legitim.
dann würde der kabi wahrscheinlich mit 100 - 200tieren durch die gegend fahren u. die sg. führungszüchter würden in den mond schauen.
der ware meister zeigt sich in seiner sportlichen einstellung.
dazu gehört auch zu geben u. nicht nur von anderen zu fordern.
was ist der grosse, wenn die kleinen nicht mehr wollen u. zu den letzten 2-3 flügen in urlaub fahren?
ich sags ihnen.
keine ausreichende taubenzahl.
keine grösseren meisterschaften.
keine bekanntheit.
keine geschäfte.
darüber sollten einige, vermeindliche grössen mal nachdenken.
genau das ist auch ein problem unseres sports.
viele grüsse
g. baumann