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  #11  
Alt 02.06.2021, 14:41
Prox Prox ist offline
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Hallo Sportfreunde,

bei dem Vorteil (?) des Windrosentrainings habe ich nicht daran gedacht, dass dadurch Tauben bei den Jungtaubenflügen sich öfter in der Preisliste platzieren können.

Ich habe dabei eigentlich nur an unsere Struktur im Taubensport gedacht, und an unsere Tierfreundlichkeit. Welche RVen können sich noch einen eigenen Kabi leisten? Das Resultat daraus ist, es werden Transportgemeinschaften gegründet.
Das bringt aber den Nachteil mit sich, dass die Örtlichkeiten der einzelnen RVen oft 30 oder mehr Km auseinander liegen. Bei den Alttauben sind das aufgrund der Erfahrungen, die sie schon gemeistert haben, keine so großen Probleme.
Bei den Jungtauben dagegen sieht das anders aus. Die Tauben aus den vorgelegenen RVen werden bei den Jungtaubenflügen sehr oft mit den Tauben der hinten liegenden RVen mitgezogen. Wenn dann noch Rückenwind besteht, ist das keine Seltenheit.
Als Beispiel, geht man z. B. davon aus, dass diese RVen in einer ungefähren Reihenfolge von Süd nach Nord liegen, dann werden die nördlichen Schläge am Ende des Tages sicher einige Zuflieger aus den südlichen Schlägen haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese "Überflieger/Tauben" dann denken (menschlich geschrieben), oh ich bin ja zu weit geflogen, da muss ich aber schnell umkehren:-)
Nein, sie bleiben irgendwo sitzen, weil sie orientierungsmäßig nicht weiter kommen. Sie haben es nicht gelernt.
Alleine deswegen habe ich das Windrosentraining angesprochen. Ich bin davon überzeugt, bei einem Training privater Art vor den Flügen der RV/TG erleichterten wir unserem Nachwuchs ihren noch ungewohnten nervigen Job.

Zum Schluss noch ein paar Worte an die Sportfreunde, die der Überzeugung sind, dass alle die ein Vortraining mit den Jungtauben betreiben, Dummköpfe sind.
Habt ihr schon einmal überlegt was in den Jungen vorgeht, wenn sie aus ihrer gewohnten Umgebung von jetzt auf gleich beim Einsetzen in einem Korb zu 25 Stück gesteckt werden? Auch der Korb bzw. das Einsetzen der Tauben gehört zum Vortraining.
Und zum Schluss werde ich noch einmal ausfallend, Tauben sind kein Sportgerät wie zum Beispiel ein Tischtennisschläger. Der merkt nicht, wenn er einen neuen Belag bekommen hat

Gruß
Wilfried.
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  #12  
Alt 02.06.2021, 16:23
Konni 433 Konni 433 ist offline
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Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
Hallo Sportfreunde,

bei dem Vorteil (?) des Windrosentrainings habe ich nicht daran gedacht, dass dadurch Tauben bei den Jungtaubenflügen sich öfter in der Preisliste platzieren können.

Ich habe dabei eigentlich nur an unsere Struktur im Taubensport gedacht, und an unsere Tierfreundlichkeit. Welche RVen können sich noch einen eigenen Kabi leisten? Das Resultat daraus ist, es werden Transportgemeinschaften gegründet.
Das bringt aber den Nachteil mit sich, dass die Örtlichkeiten der einzelnen RVen oft 30 oder mehr Km auseinander liegen. Bei den Alttauben sind das aufgrund der Erfahrungen, die sie schon gemeistert haben, keine so großen Probleme.
Bei den Jungtauben dagegen sieht das anders aus. Die Tauben aus den vorgelegenen RVen werden bei den Jungtaubenflügen sehr oft mit den Tauben der hinten liegenden RVen mitgezogen. Wenn dann noch Rückenwind besteht, ist das keine Seltenheit.
Als Beispiel, geht man z. B. davon aus, dass diese RVen in einer ungefähren Reihenfolge von Süd nach Nord liegen, dann werden die nördlichen Schläge am Ende des Tages sicher einige Zuflieger aus den südlichen Schlägen haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese "Überflieger/Tauben" dann denken (menschlich geschrieben), oh ich bin ja zu weit geflogen, da muss ich aber schnell umkehren:-)
Nein, sie bleiben irgendwo sitzen, weil sie orientierungsmäßig nicht weiter kommen. Sie haben es nicht gelernt.
Alleine deswegen habe ich das Windrosentraining angesprochen. Ich bin davon überzeugt, bei einem Training privater Art vor den Flügen der RV/TG erleichterten wir unserem Nachwuchs ihren noch ungewohnten nervigen Job.

Zum Schluss noch ein paar Worte an die Sportfreunde, die der Überzeugung sind, dass alle die ein Vortraining mit den Jungtauben betreiben, Dummköpfe sind.
Habt ihr schon einmal überlegt was in den Jungen vorgeht, wenn sie aus ihrer gewohnten Umgebung von jetzt auf gleich beim Einsetzen in einem Korb zu 25 Stück gesteckt werden? Auch der Korb bzw. das Einsetzen der Tauben gehört zum Vortraining.
Und zum Schluss werde ich noch einmal ausfallend, Tauben sind kein Sportgerät wie zum Beispiel ein Tischtennisschläger. Der merkt nicht, wenn er einen neuen Belag bekommen hat

Gruß
Wilfried.
Hallo Wilfried,

möchte nur kurz auf einen Nachteil, den Du angeführt hast, eingehen. Die Frage eines eigenen Kabi beschäftigt viele RVen schon seit Jahren und Zusammenschlüsse werden, egal wie wir reisen, notwendig sein. Dann sind Deine angeführten 30km Ausdehnung der RVen leider irrelevant, denn die Ausdehnung vieler RVen ist jetzt schon um vieles größer und wird für jeden mal zum Vorteil mal zum Nachteil. Zu den angeführten Kosten, die ein anderer Sportfreund angeführt hat: wir jammern über die Fixkosten, wenn diese sich um 10 oder gar 50 Cent erhöhen, dabei geben nicht wenige Unsummen für teure Versorgung aus. Einfaches Mischfutter wird zu Steinzeitzeiten verdammt. Wenn es alle tun würden, wäre auch dieses Problem hinfällig. Wir impfen uns tot, um den Boostereffekt zu nutzen, da spielt Geld nie eine Rolle. Und warum sollten die ersten 5 Schläge einer Preisliste (die fast immer gleich aussieht) ein Interesse daran haben etwas zu ändern? Es läuft doch. Für Schläge, die an der Küste oder am Gebirge liegen, sollten zwei Reiserichtungen möglich sein um die Preisliste spannender zu machen. Unser Problem ist das gleiche wie im Profifußball, Egoismus dominiert und Solidarität und Gemeinschaft sind für viele nach außen fast nur noch heiße Luft. Jetzt soll es genügen.

Gruß Konrad
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  #13  
Alt 03.06.2021, 05:29
Prox Prox ist offline
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Zitat:
Zitat von Konni 433 Beitrag anzeigen
Hallo Wilfried,

möchte nur kurz auf einen Nachteil, den Du angeführt hast, eingehen. Die Frage eines eigenen Kabi beschäftigt viele RVen schon seit Jahren und Zusammenschlüsse werden, egal wie wir reisen, notwendig sein. Dann sind Deine angeführten 30km Ausdehnung der RVen leider irrelevant, denn die Ausdehnung vieler RVen ist jetzt schon um vieles größer und wird für jeden mal zum Vorteil mal zum Nachteil. Zu den angeführten Kosten, die ein anderer Sportfreund angeführt hat: wir jammern über die Fixkosten, wenn diese sich um 10 oder gar 50 Cent erhöhen, dabei geben nicht wenige Unsummen für teure Versorgung aus. Einfaches Mischfutter wird zu Steinzeitzeiten verdammt. Wenn es alle tun würden, wäre auch dieses Problem hinfällig. Wir impfen uns tot, um den Boostereffekt zu nutzen, da spielt Geld nie eine Rolle. Und warum sollten die ersten 5 Schläge einer Preisliste (die fast immer gleich aussieht) ein Interesse daran haben etwas zu ändern? Es läuft doch. Für Schläge, die an der Küste oder am Gebirge liegen, sollten zwei Reiserichtungen möglich sein um die Preisliste spannender zu machen. Unser Problem ist das gleiche wie im Profifußball, Egoismus dominiert und Solidarität und Gemeinschaft sind für viele nach außen fast nur noch heiße Luft. Jetzt soll es genügen.

Gruß Konrad
Hallo Konrad,

ich kann/muss dir in allen deinen Punkten Recht geben. Ich kenne noch die Zeit als Jugendlicher. Da hatte jeder Züchter seine Einsatzstelle noch vor der Haustüre. Natürlich etwas übertrieben. Ich z. B. habe meine Tauben und die meines Vaters mit dem Fahrrad in die Einsatzstelle geschoben. Ein Korb auf dem Gepäckträger, ein Korb längsseitig auf dem Lenker des Fahrrades.

Mit meinem Beitrag wollte ich hauptsächlich noch einmal auf das aus meiner Sicht notwendige/vorteilhafte Windrosentraining eingehen. Es ist einfach eine Tatsache, dass Jungtauben über ihr Ziel hinaus fliegen bzw. in Regionen landen, die weitab von ihrem Schlag liegen. Die Gründe sind vielschichtig. Das hat nicht unbedingt immer etwas mit der Lage der RV zu tun, bzw. der Qualität der Jungtauben. Auch Tauben sind aus Sicherheitsgründen Schwarmflieger. Aber wer da sagt das Windrosentraining hilft den Jungtauben, wenn sie sich verflogen haben, nicht bei der Neuorientierung, der hat nach meiner Meinung sich über die Orientierungsfähigkeit von Vögeln/Zugvögeln allgemein noch keine Gedanken gemacht.
Es gibt natürlich Sportfreunde, die bewusst 150/200 Junge ziehen, um am Ende der Jungtaubensaison 30 Junge für das nächste Jahr zu behalten. Aber ist das die richtige Einstellung zu unserem Hobby?

Gruß
Wilfried
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  #14  
Alt 03.06.2021, 16:32
Konni 433 Konni 433 ist offline
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Hallo Wilfried,

ich kann Deine Gedanken was die Jungtauben betrifft nachvollziehen. Das von mir beschriebene Training hat nicht unbedingt einen positiven Effekt auf die Preisliste, aber ich denke das es überfliegende Tauben oder Jungtauben dazu verhelfen kann wieder den Heimatschlag aufzusuchen. Tauben die mal mit einem falschen Schwarm oder durch Greifvogelattacken in eine andere Richtung geflogen sind können dann sicher besser nach Hause kommen. Sie besinnen sich nach einer Rast auf einem Dach und Orientieren sich neu. Ich konnte immer damit umgehen wenn eine Taube keinen Preis geflogen hat, aber große Probleme hat es mir immer bereitet wenn eine Taube nicht mehr da war und auch nicht mehr nachkommt. Dafür sollten wir alles tun und es versuchen den Tauben einen möglichst hohen Erfahrungsschatz beibringen. Am Ende ist auch das Herz vieler Sportfreunde wieder gesünder.

Gruß Konrad
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  #15  
Alt 03.06.2021, 19:11
Prox Prox ist offline
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Hallo Wilfried,

ich kann Deine Gedanken was die Jungtauben betrifft nachvollziehen. Das von mir beschriebene Training hat nicht unbedingt einen positiven Effekt auf die Preisliste, aber ich denke das es überfliegende Tauben oder Jungtauben dazu verhelfen kann wieder den Heimatschlag aufzusuchen. Tauben die mal mit einem falschen Schwarm oder durch Greifvogelattacken in eine andere Richtung geflogen sind können dann sicher besser nach Hause kommen. Sie besinnen sich nach einer Rast auf einem Dach und Orientieren sich neu. Ich konnte immer damit umgehen wenn eine Taube keinen Preis geflogen hat, aber große Probleme hat es mir immer bereitet wenn eine Taube nicht mehr da war und auch nicht mehr nachkommt. Dafür sollten wir alles tun und es versuchen den Tauben einen möglichst hohen Erfahrungsschatz beibringen. Am Ende ist auch das Herz vieler Sportfreunde wieder gesünder.

Gruß Konrad
Hallo Konrad,

dein vorletzter Satz hat mir sehr gut gefallen. Bei dem letzten Satz sind Bedenken angesagt. Wir suchen und finden doch immer ein "Haar in der Suppe" Und dann ist "ärgern" angesagt Diese Gefühlsregungen sollen angeblich für die Pumpe nicht so gut sein.

Gruß
Wilfried
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  #16  
Alt 13.06.2021, 09:15
Lessing Lessing ist offline
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Standard Jahrgang 2021

Jungtiere vorbereiten…
Es ist jetzt Mitte Juni, die Jungen ziehen, die frühen haben bereits gut gemausert, vielerorts wird demnächst die Verdunklung aufgehoben und belichtet. Die „normale“ erste Brut hat jetzt 4/5 Federn geworfen und die Deck- bzw. Kopfmauser steht bevor. Selbst die zweite Zucht hat jetzt 2/3 Federn gemausert und beginnt zu ziehen.
Die Impfungen sind hoffentlich erfolgt und einem Start in die Jungtiersaison steht nichts!? mehr im Wege. Doch halt, wie steht es um einen Gesundheitscheck mit Kotproben, Abstrichen und einem Test auf Chlamydien? Habe ich die Fütterung und rundum Versorgung im Griff, sind die Nasen weiß, die Kehlen sauber? Habe ich den Bestand noch einmal gesichtet, die Telefonnummer oder auch schon den Tipesring vorbereitet, evtl. auch schon zuordnen lassen? All diese Fragen sollte sich ein Züchter stellen bevor er mit dem Anlernen und evtl. ersten Trainingsflügen beginnt. Sollte bzgl. der Untersuchungen noch eine Behandlung nötig sein, jetzt ist noch ausreichend Zeit diese ohne Stress durchzuführen. Sind die Jungtiere „startbereit“ dann beginnt die Phase der persönlichen Vorbereitung, erstmal in die Körbe setzen und nach einiger Zeit im Nahbereich des Schlages auflassen. Eine Tränke am Korb nicht vergessen! Am Anfang die Jungtiere allein im Umkreis von 5/10/15 km auflassen, später das ganze mit befreundeten Züchtern gemeinsam organisieren und die Entfernung bis 50/70 km steigern, hier auch ein gezieltes „Windrosentraining“ ins Auge fassen kann nicht schaden! Selbst ein Auflass zum Abend kann sich positiv auf spätere Aufgaben auswirken wenn schon einmal übernachtet werden muss! Hier keine zu großen Entfernung wählen und die Wetterlage beachten.
Bedenke, die Jungtiere sind die Basis für eine erfolgreiche Zukunft und nicht für eine kurzlebige Jungmeisterschaft!
Nun wünsche ich allen gutes Gelingen auf dass im Herbst eine gut vorbereitete Truppe für das kommende Jahr als Jährige an den Start gehen kann.
LG
PS. Eine frühe Zuordnung macht es möglich schon zu Anfang auf Training die ersten Kandidaten zu erkennen die evtl. nicht für eine Saison geeignet sind, anders
kann man „besondere“ früh erkennen.
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  #17  
Alt 13.06.2021, 10:54
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haluter haluter ist offline
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Hallo Lessing,
meine Telefonringe sind gestern gekommen, und heute lege ich sie an. Einige Jungen haben bis zu 3 Pinne gestoßen und Montag werden sie das erste mal rausgelassen.
Bei mir geht es alles langsamer.

M.f.G. Haluter
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Zum Reichtum führen viele Wege. Und die meisten sind Schmutzig" Marcus Tullius Cicero ( 106-43 v. Chr).
" Die Strafe zähmt den Menschen, macht ihn aber nicht besser" Friedrich Wilhelm Nietzsche
(1844-1900), deutscher Philosoph.

Journal Impact Factor (JIF
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wer weiß,
wo er findet,
was er nicht weiß.












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  #18  
Alt 14.06.2021, 19:46
Prox Prox ist offline
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Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Jungtiere vorbereiten…
Es ist jetzt Mitte Juni, die Jungen ziehen, die frühen haben bereits gut gemausert, vielerorts wird demnächst die Verdunklung aufgehoben und belichtet. Die „normale“ erste Brut hat jetzt 4/5 Federn geworfen und die Deck- bzw. Kopfmauser steht bevor. Selbst die zweite Zucht hat jetzt 2/3 Federn gemausert und beginnt zu ziehen.
Die Impfungen sind hoffentlich erfolgt und einem Start in die Jungtiersaison steht nichts!? mehr im Wege. Doch halt, wie steht es um einen Gesundheitscheck mit Kotproben, Abstrichen und einem Test auf Chlamydien? Habe ich die Fütterung und rundum Versorgung im Griff, sind die Nasen weiß, die Kehlen sauber? Habe ich den Bestand noch einmal gesichtet, die Telefonnummer oder auch schon den Tipesring vorbereitet, evtl. auch schon zuordnen lassen? All diese Fragen sollte sich ein Züchter stellen bevor er mit dem Anlernen und evtl. ersten Trainingsflügen beginnt. Sollte bzgl. der Untersuchungen noch eine Behandlung nötig sein, jetzt ist noch ausreichend Zeit diese ohne Stress durchzuführen. Sind die Jungtiere „startbereit“ dann beginnt die Phase der persönlichen Vorbereitung, erstmal in die Körbe setzen und nach einiger Zeit im Nahbereich des Schlages auflassen. Eine Tränke am Korb nicht vergessen! Am Anfang die Jungtiere allein im Umkreis von 5/10/15 km auflassen, später das ganze mit befreundeten Züchtern gemeinsam organisieren und die Entfernung bis 50/70 km steigern, hier auch ein gezieltes „Windrosentraining“ ins Auge fassen kann nicht schaden! Selbst ein Auflass zum Abend kann sich positiv auf spätere Aufgaben auswirken wenn schon einmal übernachtet werden muss! Hier keine zu großen Entfernung wählen und die Wetterlage beachten.
Bedenke, die Jungtiere sind die Basis für eine erfolgreiche Zukunft und nicht für eine kurzlebige Jungmeisterschaft!
Nun wünsche ich allen gutes Gelingen auf dass im Herbst eine gut vorbereitete Truppe für das kommende Jahr als Jährige an den Start gehen kann.
LG
PS. Eine frühe Zuordnung macht es möglich schon zu Anfang auf Training die ersten Kandidaten zu erkennen die evtl. nicht für eine Saison geeignet sind, anders
kann man „besondere“ früh erkennen.
Hallo Sportfreund Lessing,

du schreibst, selbst ein Auflass zum Abend kann sich positiv ........auswirken.
Ich persönlich habe damit schlechte Erfahrungen gemacht. Damit will ich nicht sagen, dass die Idee grundsächlich falsch ist.
Vor Jahren habe ich in dem Heft "Erfolgreich reisen mit Alt- und Jungtauben" von Dr. Lindemann von dieser Art der Vorbereitung gelesen. Als Grund schreibt der Autor, die Jungen fliegen sich nicht bis zur totalen Erschöpfung kaputt, sondern sie suchen sich für die Nacht ein Plätzchen weil es dunkel wird, und fliegen am anderen Morgen ausgeruht weiter. Ich habe dann noch für mich dabei gedacht, wunderbar, da sie ja wohl nicht alle auf einem Dach nebeneinander übernachten, ist das gleichzeitig ein gutes Einzeltraining.

Meine schlechte Erfahrung war folgende. Die Jungen sind in der Mehrheit tatsächlich bis etwa 11.00 Uhr am anderen Morgen einzeln eingetroffen, aber 7 Tauben waren so schwer verletzt, dass ich 4 von ihnen erlösen musste. Ich vermute, sie haben sich auf der Übernachtungssuche diese Verletzungen zugezogen. Deshalb meine Bedenken.
Muss nicht so sein, aber kann. Ich denke mir, die ersten Korbaufenthalte bringen für die "Junge Bande" schon Stress genug mit sich. Wenn dann noch ein eingebauter Nachtaufenthalt hinzu kommt, sind sie total überfordert!?
Und dann kann das gewaltig "in die Hose gehen".

Gruß
Wilfried
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  #19  
Alt 15.06.2021, 12:01
Lessing Lessing ist offline
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Standard Mal zum Nachdenken…

Sonntag & Montag frei!
Vor 20 Jahren hatte ich eine neue Herausforderung angenommen und eine Truppe Jungtauben gezogen die ich nach meinen Vorstellungen führen konnte.
Gezüchtet wurden 2 Runden mit Paarung Ende November. Diese Jungtiere wurden in einer „offenen“ Voliere untergebracht, nicht gedunkelt und nicht belichtet!
Bereits im Februar erhielten die ersten Freiflug, die 2. Runde folgte dann im März.
Diese 2. Runde wurde dann in einem freien ehemaligen Zuchtschlag abgesetzt um sie gesondert zu versorgen und später zu trainieren. Mitte April, die ersten Jungen waren um 100 Tage alt, hatten das Deckgefieder bereits gut gemausert und zogen bis 2 Stunden am Tag. Jetzt wurden sie mehrfach in Boxen mit Tränkrinnen ( Geraldy/PKW Hänger) gesetzt und in kurzen Entfernungen rund um den Schlag aufgelassen. Dies 2/3 x in der Woche bis Mitte Mai mit zunehmenden Entfernungen.
Inzwischen sind auch die 2. alt genug geworden und ähnlich wie ihre älteren Geschwister vorbereitet um gemeinsam trainiert zu werden. Dies geschah jetzt mit einigen Züchtern der weiteren Region von einem Auflassplatz in ca 50 km einmal die Woche bis die ersten Vorflüge mit einer Kabine in Vorbereitung auf geplante „Mittwochsflüge“ anstanden.
Diese Flüge konnten mit alten, jährigen und Jungtauben beschickt werden von ca 120 km bis zum Ende der RV-Flüge. Immer Dienstag wurde eingesetzt, gegrillt und geschnackt, zeitweise bis früh morgens. Die Züchter kamen aus einem Gebiet das sich von West nach Ost über ca 80 km Luftlinie erstreckte, der Auflass erfolgte in südlicher Richtung mittig der Ausdehnung.
Je nach Wind verteilten sich die Preise, das war allerdings nicht vorrangig wichtig, eher der Lerneffekt stand im Vordergrund.
Nach den ersten 2/3 Flügen kamen dann die Tauben in Schwärmen bei den einzelnen Züchtern an, je nach Entfernung zeitversetzt und kaum eine fremde Taube war mitgezogen! Jetzt wurde konzentriert auf die RV Flüge hin gearbeitet und die Züchter trafen sich Dienstags und Donnerstags am Auflassort ( ca 50km) um noch zusätzliche Einheiten für jüngere, verspätet gekommene oder eben alle Tauben aufzulassen. Die Jungen der von mir betreuten Schläge kamen jetzt 3x in der Woche auf 50/100 km und zusätzlich allein auf ca 70 km in Windrose am Einsatztag zum RV Flug. Den 70 km Auflass habe ich dann in einer Gegend gestartet der am RV-Tag wahrscheinlich durchflogen werden musste, je nach zu erwartenden Winden. Insgesamt hatten wir dann 16 Flüge auf Liste mit wechselnden Konkurrenzgebieten.
Am Ende waren es um 30!? Tauben mit 10-15 Preisen….. bei denen in den Folgejahren, schon jährig, diverse Zweistellige und Spitzenflieger dabei waren.
Fakt ist, es gibt kaum Züchter die sich einen derartigen Aufwand „leisten“ bzw. antun können oder wollen! Ich hatte eine Vorgabe, hier ist ein Bestand, eine „Topanlage“ Tauben aus besonderen Zuchtlinien, ein Auto mit Trainingshänger, eine Tankstelle, ein Futterhändler und ein Tierarzt, in 3 Jahren „Treppchen“!!!
Welcher „Normalzüchter“ kann sich das auch nur annähernd leisten?
LG
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  #20  
Alt 15.06.2021, 16:01
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Alfred Weber Alfred Weber ist offline
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Standard meine Meinung

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Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Sonntag & Montag frei!
Vor 20 Jahren hatte ich eine neue Herausforderung angenommen und eine Truppe Jungtauben gezogen die ich nach meinen Vorstellungen führen konnte.
Gezüchtet wurden 2 Runden mit Paarung Ende November. Diese Jungtiere wurden in einer „offenen“ Voliere untergebracht, nicht gedunkelt und nicht belichtet!
Bereits im Februar erhielten die ersten Freiflug, die 2. Runde folgte dann im März.
Diese 2. Runde wurde dann in einem freien ehemaligen Zuchtschlag abgesetzt um sie gesondert zu versorgen und später zu trainieren. Mitte April, die ersten Jungen waren um 100 Tage alt, hatten das Deckgefieder bereits gut gemausert und zogen bis 2 Stunden am Tag. Jetzt wurden sie mehrfach in Boxen mit Tränkrinnen ( Geraldy/PKW Hänger) gesetzt und in kurzen Entfernungen rund um den Schlag aufgelassen. Dies 2/3 x in der Woche bis Mitte Mai mit zunehmenden Entfernungen.
Inzwischen sind auch die 2. alt genug geworden und ähnlich wie ihre älteren Geschwister vorbereitet um gemeinsam trainiert zu werden. Dies geschah jetzt mit einigen Züchtern der weiteren Region von einem Auflassplatz in ca 50 km einmal die Woche bis die ersten Vorflüge mit einer Kabine in Vorbereitung auf geplante „Mittwochsflüge“ anstanden.
Diese Flüge konnten mit alten, jährigen und Jungtauben beschickt werden von ca 120 km bis zum Ende der RV-Flüge. Immer Dienstag wurde eingesetzt, gegrillt und geschnackt, zeitweise bis früh morgens. Die Züchter kamen aus einem Gebiet das sich von West nach Ost über ca 80 km Luftlinie erstreckte, der Auflass erfolgte in südlicher Richtung mittig der Ausdehnung.
Je nach Wind verteilten sich die Preise, das war allerdings nicht vorrangig wichtig, eher der Lerneffekt stand im Vordergrund.
Nach den ersten 2/3 Flügen kamen dann die Tauben in Schwärmen bei den einzelnen Züchtern an, je nach Entfernung zeitversetzt und kaum eine fremde Taube war mitgezogen! Jetzt wurde konzentriert auf die RV Flüge hin gearbeitet und die Züchter trafen sich Dienstags und Donnerstags am Auflassort ( ca 50km) um noch zusätzliche Einheiten für jüngere, verspätet gekommene oder eben alle Tauben aufzulassen. Die Jungen der von mir betreuten Schläge kamen jetzt 3x in der Woche auf 50/100 km und zusätzlich allein auf ca 70 km in Windrose am Einsatztag zum RV Flug. Den 70 km Auflass habe ich dann in einer Gegend gestartet der am RV-Tag wahrscheinlich durchflogen werden musste, je nach zu erwartenden Winden. Insgesamt hatten wir dann 16 Flüge auf Liste mit wechselnden Konkurrenzgebieten.
Am Ende waren es um 30!? Tauben mit 10-15 Preisen….. bei denen in den Folgejahren, schon jährig, diverse Zweistellige und Spitzenflieger dabei waren.
Fakt ist, es gibt kaum Züchter die sich einen derartigen Aufwand „leisten“ bzw. antun können oder wollen! Ich hatte eine Vorgabe, hier ist ein Bestand, eine „Topanlage“ Tauben aus besonderen Zuchtlinien, ein Auto mit Trainingshänger, eine Tankstelle, ein Futterhändler und ein Tierarzt, in 3 Jahren „Treppchen“!!!
Welcher „Normalzüchter“ kann sich das auch nur annähernd leisten?
LG
Hallo Lessing,

Deine Ausführungen sind sicherlich Nachdenkenswert...und doch wieder auch nicht.

Nachdenkenswert deshalb...
wer kann sich das leisten?
wer will sich das antun?...
was ist der reale Erfolg des ganzen Aufwandes der am Ende steht?...
muß ich das haben?..
ist so ein Hobby noch nachahmenswert?...
und wie gehts dann im Brieftaubensport weiter?...
Alles in allem gesehen?...


Wer kann sich das leisten…sicherlich viele aber Gott sei Dank sind die meisten in unserem Hobby doch noch normal.

Wer will sich das antun?...sicherlich einige Betuchte die Ihre Schlagpfleger haben und Sportfreunde wie Steffl und Co

Was ist der reale Erfolg des ganzen…am Saisonende einen Haufen Diplome und Pokale die heute eh kein Mensch mehr will

Muß ich das haben…absolut NEIN den was hat das noch mit dem Feierabendhobby des kleinen Mannes zu tun

Ist so ein Hobby noch nachahmenswert…absoluter Nonsens für Neueinsteiger und die Alten machen es nur noch, weil Sie dieses Hobby Ihr ganzes Leben gehabt haben und doch werfen wegen solcher Machenschaften im heutigen Brieftaubensport viele vorzeitig das Handtuch.

Und wie geht es im Brieftaubensport weiter?...die Alten führen ihre Kinder und Enkel gar nicht mehr an diesen sterbenden Sport heran…wegen solcher und vieler anderer Praktiken in diesem Sport sowie den allwöchentlichen Ärger der Flugverschiebungen alle Jahre wieder mit sich bringen und das ganze wegen unsinniger Meisterschaften im immer gleichen Modus, in immer der gleichen Flugrichtung und damit liegen alle Züchter zur Flugrichtung immer dort wo sie schon immer gelegen haben….Sie haben sozusagen immer ein Heimspiel und die anderen spielen immer auswärts.
Gibt es einmal nach langen Verhandlungen einen Richtungswechsel so ist das Geschrei deren, deren Standortvorteile immer vorhanden waren so groß…das man in vielen Fällen wieder zurück zur alten Richtung geht und die Verlierer sind immer die gleichen…bis diese dann ganz einfach den Taubensport einstellen.

Alles in Allem gesehen…kein Hobby mehr für die Zukunft.
Da geht man heutzutage als Tierliebhaber lieber zu einem Geflügelverein, Hasenverein, Vogelverein und anderes mehr….um sich den Ärger der Ungleichheiten im Brieftauben-Reisesport zu ersparen…und recht habe diese…den da erleben Sie wieder das was Sie wollen….ein Hobby nach Feierabend!!!

Taubengruß
Alfred Weber

Geändert von Alfred Weber (15.06.2021 um 16:44 Uhr)
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