was ich mir so wünschen würde...

[rudi1]

Guten Abend,

bald ist Weihnachten, Zeit also, um Wünsche zu äußern. Ich habe darüber nachgedacht,

was ich mir so wünschen würde:

Der Brieftaubensport müsste sich so verändern, dass man mit einem sehr kleinen Bestand, also mit wenigen Tauben ohne Nachteile mitmachen könnte. Er müsste sich so verändern, dass die Familie, die nicht unbedingt taubensüchtig ist, diese Freizeitgestaltung tolerieren kann. Der sommerliche Familienurlaub muss möglich sein. Ebenso muss diese starre Forderung, jeden Flug zu schicken, abgeändert werden. Ich glaube, dass dann auch wieder der ein oder andere mit Brieftauben beginnt.

Das sind meine Gedanken als Außenstehender, der den Brieftauben sehr verbunden ist und sich durchaus vorstellen kann, wieder mitzumachen.

Um das zu erreichen, müssen einige „Regeln“ geändert werden. Wohlgemerkt, dies ist nur angedacht, wie es aussehen könnte.

Ich stelle mir mal vor:

Der Winterbestand eines jeden Züchters per 31.12. ist die entscheidende Größe.(Es kann auch der 1. 11. sein, ich lege mich nicht auf ein Datum fest). Danach wird bemessen, wie viel Tauben in die Wertung kommen. Hier müsste man einen „Schlüssel“ finden, der versucht, eine reelle Wertung für jeden Teilnehmer zu berücksichtigen.

Ich stelle mir das mal als Beispiel so vor:

Ein Züchter hat per 31.12.einen Bestand von 12 Paare für die Zucht, 18 Witwer und 18 Witwerweibchen. Das ergibt zusammen einen Bestand von, jetzt muss ich rechnen, also von 60 Tauben. Dieser Winterbestand muss nun bei der Wertung der Meisterschaften einen wesentlichen Einfluss haben.

Vielleicht könnte es so sein: Beim Winterbestand von 60 Tauben zählen die 6 Besten. Und zwar die Durchschnittszeit der 6 besten Tauben. Der Züchter, der die beste Durchschnittszeit hat, kommt damit in die Preisliste, dahinter stehen die Tauben, mit denen dies erflogen wurde. Das bei jedem Flug.

Also bei 60 Tauben Winterbestand die 6 besten Tauben. Beim Winterbestand von 180 Tauben, die 18 besten, usw. Falls der Züchter die Anzahl der Preise nicht erreicht, fällt eben die Durchschnittszeit beträchtlich ab.

Damit würde eine Chancengleichheit hergestellt. Sattelitenschläge, mit denen man den Geist dieser Bewertung unterlaufen könnte, müssten entsprechend geahndet werden.

Um dann die Sache mit dem Jahresurlaub zu regeln, muss festgelegt werden, wie viele Flüge in die Wertung kommen. Auf jeden Fall eben deutlich weniger als die 13, die durchgeführt werden.

Damit würden alle Züchter, ob wenig oder viel Tauben gleichgestellt. Bei diesem Vorschlag zählt die Qualität der Tauben, das Wissen, Können und der Arbeitseinsatz für die Tauben.

Der Einstieg in den Brieftaubensport wird damit sehr viel einfacher gemacht. Theoretisch kann man dann mit einem Bestand von 4 Tauben und 1 Witwer und ein Witwerweibchen Meister werden. Dann könnte man nicht mehr davon sprechen, dass der Brieftaubensport zu teuer ist, zu viel Aufwand erforderlich macht und familienunfreundlich ist.

Ich weiß, dass ich schon mal unkonventionelle Ideen habe, meistens nach einer guten Flasche Wein, aber nichts ist zu blöd, um darüber nicht zu diskutieren.

Der Brieftaubensport braucht diese Diskussionen, auch wenn sie auf dem ersten Blick befremden. Was meint/meinen Ihr/Sie dazu?

Gruß Rudi

[Martin Hiller]

Ähm... ja...

Hallo Rudi !

Wie definierst Du Satellitenschläge ?

Ich habe einen Kumpel, der an die 100 Tauben aus unseren Schlägen besitzt.

Ist das jetzt ein Satellitenschlag ?

Wenn Du meinst, die Anzahl der Tauben sollte für den Meisterschaftsmodus ausschlaggebend sein, sollte man dann nicht besser die Taubenzahl der Reisemannschaft in Augenschein nehmen, statt des ganzen Bestandes ?

Zum Gesamtbestand gehören schließlich auch Ammentauben usw.

Moment mal, was lese ich da ?

Eine ganze Flasche Wein ?

Aber Ruuuudiiiiii...............+D

[Tauben1977]

Lieber Rudi,

ich würde mir vor allem eines wünschen. Das der verdammte Neid endlich mal aufhört im Brieftaubensport. Diese besch..... Diskussionen wer für wieviel verkauft hat, wer wieviele Tauben hat usw. bringt doch keinem was gutes. Ausser Streit und Zorres hat keiner was davon. Wenn einer mit 20 Tauben reisen will, dann kann er das doch gerne machen, wenn einer mit 100 reisen will. Gerne!! Jeder nach seiner Fason. Ein Bekannter von mir sagt immer : Ich setze viele Tauben, weil ich Tauben heimkommen sehen will. Was hab' ich da von 20 Tauben, die sind in 10 Minuten daheim. Dafür arbeite ich nicht die ganze Woche mit ihnen.
Ein anderer Bekannter spielt mit wenigen Tauben außerst erfolgreich. Beide waren schon öfters Meister, aber keiner von beiden hat die Meisterschaft geschenkt bekommen. Alle mussten hart dafür arbeiten. So ist es in jeder Sportart. Der Meister macht meistens etwas mehr und etwas mehr richtig als der Rest..... Was fehlt ist die Akzeptanz für die Arbeit und die Einsicht, das man selber besser werden muss!!!!
Ewige Neiddiskussionen verbessern die Situation auch nichts und die daraus entstehende Missgunst macht den schönen Sport kaputt. Da schließe ich auch diese ewigen Diskussionen über die elende deutsche Meisterschaft ein. Erringen können Sie eh nur wenige auserwählte, erringen wollen sie aber alle.........

Gruss Markus

Hallo Rudolf, es gib noch mehr Züchter die sich ähnliche Gedanken machen....Du hast vollkommen Recht, das ist eine ganz wichtige Weiche für eine gute Zukunft des Taubensportes...was meinst zu dieser Meisterschaft...???

Meisterschaftsbedingungen zur
RV Pokalmeisterschaft



Punkt 1
Wertungstauben

Gewertet werden je Flug die schnellsten Tauben eines Züchters,
gemäß der für ihn ermittelten Anzahl der Wertungstauben.
Das können je Flug unterschiedliche Tauben sein.


Punkt 2
Anzahl der Wertungstauben je Züchter

jeweils ein zehntel der gesetzten Tauben, bei einer Setzzahl unter 10 Tauben wird
1 Taube gewertet. Berechnung: Anzahl eingesetzter Tauben geteilt durch 10
Die Anzahl der Wertungstauben wird je Flug neu ermittelt.


Punkt 3
Anzahl der Wertungsflüge

die 10 besten (Bedingung: 2x 300km / 2x 400km / 2x 500km)


Punkt 4
Ermittlung der Punktintervalle

die Preiskonkurse werden in 12 gleiche Intervalle aufgeteilt


Punkt 5
Ermittlung der Leistungspunkte

Leistungspunkte = mittlere Entfernung / 10 die volle Stelle wird immer aufgerundet
Diese Punktzahl ist die Maximalpunktzahl
Tauben mit einem Konkurs im ersten Intervall erreichen die Maximalpunktzahl
Für die Tauben in den folgenden Intervallen verringert sich die Maximalpunktzahl jeweils um 1


Punkt 6
Ermittlung der Meisterschafts %

es werden immer ein zehntel der gesetzten Tauben gewertet
die theoretisch erreichbare (SOLL)Punktzahl ergibt sich aus der Maximalpunktzahl mal einem Zehntel der gesetzten Tauben. Die in die Wertung kommenden Tauben mit Ihren erreichten Leistungspunkten ergeben addiert die erreichte (IST)Punktzahl.
Bei einem angebrochenen Zehntel wird die jeweilige Taube zum entsprechenden Teil gewertet.
Das Verhältniss der erreichten Punktzahl (IST) und der möglichen Punktzahl (SOLL)
ergibt die Meisterschafts ProzentZahl. Diese wird von Flug zu Flug aufaddiert.


Punkt 7
Auswertung

Meister ist der Schlag mit der höchsten erreichten Prozentpunktzahl der 10 besten Flüge


Punkt 8
Erläuterung an einem Beispiel

Ein Züchter setzt 57 Tauben auf einen 430km Flug mit 1540 Tauben

1540 Tauben ergeben 513 Preise


513 Preise ergeben 42 Tauben Pro Intervall



430km ergeben 43 Maximal erreichbare Punkte im ersten Intervall


57 gesetzte Tauben ergeben 5,7 WertungsTauben


5,7 mal 43 = 245,1 Maximal erreichbare Punkte

der Züchter erreicht folgende Konkurse:

Taube 1 36 43Punkte
Taube 2 49 42Punkte
Taube 3 93 41Punkte
Taube 4 176 39Punkte
Taube 5 195 39Punkte
Taube 6 299 36Punkte 36x0,7=25,2

Taube 7 331 36Punkte
Taube 8 389 35Punkte
usw.

erreichte Punkte: 229,2 mögliche Punkte 245,1

das heißt 93,51 %Punkte gehen für diesen Flug in die Meisterschaftswertung ein



Erläuterungen zum Meisterschaftssystem

Diese Meisterschaft soll vor allem für Chancengleichheit zwischen den Züchtern sorgen.
Sie ermöglicht jedem Züchter die freie Entscheidung für einen großen oder kleinen Taubenbestand.
Da die Anzahl der Wertungstauben abhängig von der Anzahl der eingesetzten
Tauben ermittelt wird, erhöht es die Chancengleichheit.
Die kleinen Züchter werden nicht mehr benachteiligt.
Die Meisterschaft kann nicht mehr durch die Masse erkauft werden.
Weiterhin gibt Sie dem Züchter keine Grenzen bzw. Wertungsschwellen im Setzverhalten vor, er kann alle Ihm zur Verfügung stehenden fitten Tauben setzen ohne sich weitere Gedanken machen zu müssen.

Ein geringer Vorteil bleibt bei einer hohen Setzzahl dennoch bestehen,
denn wenn man von einer höheren Maximalpunktzahl ausgeht erreicht man
bei gleicher Anzahl an minus Leistungspunkten höhere Prozentpuntzahlen.

Da bei jedem Flug andere Tauben in die Wertung kommen können, werden nur
100% fitte Tauben gesetzt, dadurch minimieren sich die Verluste -
das kommt auch dem Ansinnen der Tierschutzverbände entgegen - und man
selbst kann einer bewährten Taube eine Erholungspause gönnen.
Zu den weiten Flügen ( Endflügen) werden nicht mehr nur die wenigen " Zähler"
eingesetzt, wie es bei Meisterschaften mit den x "Besten" geschieht.

Durch die Verwendung von EntfernungsPunkten werden allzu extreme windbedingte Schwankungen wie sie bei reiner AS Punkte-Wertung vorkommen etwas abgemildert.
Dadurch erfolgt eine bessere Vermittlung zwischen den einzelnen Flügen mit verschiedenen
Windverhältnissen. Bei reiner Aspunktewertung können am Anfang der Flugsaison hohe
AS Punktzahlen bei kurzen Distanzen und hohen Satzzahlen geholt werden, die bei den weiten Flügen gegen Ende der Saison, mit niedrigeren Satzzahlen und damit verbunden auch weniger As Punkten, nicht mehr aufgeholt werden können.
Das bedeutet, dass die weiten und entscheidenden Flüge nicht genügend „Gewicht“ besitzen!

Durch die höheren Maximalpunktzahlen die auf dem weiteren Flügen erreicht werden können erhalten diese eine höhere Wertigkeit. Denn bei höheren Maximalpunktzahlen erreicht man höhere Prozentpunkte bei gleicher Anzahl an minus-Leistungspunkten.
Dies kann sehr bedeutsam sein, da es bei diesem Meisterschaftssystem zu sehr geringen Abständen zwischen den Züchtern kommt.

[rudi1]

Lieber Markus,

hier geht es nicht um Neid, hier geht es um die Zukunft des Brieftaubensports.

Unter den gegebenen Umständen gibt es keine, oder so gut wie keine Neueinsteiger. Damit ist dieser Sport in heutiger Form in spätestens 20 Jahren tot, mausetot.

Da ich keine Brieftauben habe, jedoch vor zich Jahren welche hatte und den Brieftauben noch sehr, sehr verbunden bin, kann ich aus meiner Sicht, meine ich, das besser beurteilen.

Es muss ein Weg gefunden werden, der den Brieftaubensport interessant für neue Mitglieder macht. Dazu gehört Erfolg! Ohne Erfolge werden die „Brocken“ schnell hingeworfen und es wird sich anders orientiert. Oder man muß wenigsten der festen Überzeugung sein, dass jeder die gleichen Chancen hat.


Wir haben nicht mehr das Jahr 1950. Das haben viele noch nicht erkannt. Und Erfolg für einen Neueinsteiger gegen etablierte Schläge ist in den ersten Jahren so gut wie nicht möglich.

Gruß Rudi

Ein System, um einmal tiefer darüber nachzudenken. Einen Einwand hätte ich jedoch ersteinmal....bei uns wird zur Zeit überlegt, einen zweiten 600 km Flug ins Programm zu nehmen und bei Dir sollen 500 km das Ende der Fahnenstange sein. Wir wollen doch unser Zuchtziel nicht aus den Augen verlieren ?? Wenn die Meister zu packen sind, dann sind es doch gerade diese Flüge...?

Grüße

Hallo...das mit den Flügen ist nicht die Hauptsache....man kann auch den 600'er mit aufnehmen....in unserer RV führen wir einen 600'er ganz am ende der Saison als RegioFlug durch....deshalb ist er nicht zwangsmäßig als Bedingung verankert, wenn genau an dem Wochenden was passiert wie Anlage kaputt oder Stromausfall oder so ist deine ganze MSchaft im A...

aber sag mir mal was Du sonst so über den Modus meinst.....?

[cordes]

Hallo Rudi
Du glaubst scheinbar ernsthaft, daß wir Taubenzüchter alle Naselang irgent welche Leute auf unsere Schläge lassen dei dann dei Tauben zählen?
Ich jedenfalls bestimmt nicht.
waren es vielleicht 2 Flaschen Wein?
Ulli

Hallo Sportfreunde,

ich möchte mir einmal eine Bemerkung erlauben!

Es gibt hier im Forum Leute, die sich ernsthaft Gedanken um unseren Sport machen, das finde ich gut!!! Ganz gleich ob für mich diese Ideen schlüssig sind oder nicht, zunächst einmal finde ich es gut, daß die Sportfreunde sich "nen Kopf" machen!

Hingegen es widerum andere Sportfreunde gibt, die solche Überlegungen gleich als Blödsinn verwerfen, bzw. sich über die o.g. Sportfreunde lustig machen, ohne jedoch auch nur ansatzweise einen vernünftigen konstruktiven Gegenvorschlag zu machen! Das finde ich gelinde gesagt... sch...lecht!!!

Wenn ich zu einer konstruktiven Diskussion nichts beitragen kann, dann halte ich mich doch zurück, lese entsprechende Vorschläge, mache mir vielleicht auch meine Gedanken darüber, aber niemals werde ich abfällig reagieren, schon gar nicht, wenn ich selber nichts aussagekräftiges zur Diskussion beitragen kann!!!

Solche "Kleinigkeiten" liebe Sportfreunde sind mit Schuld daran, daß Foren sterben, ja das in unserem Fall der Brieftaubensport stirbt! Jeder der sich Gedanken macht wird niedergeschrieben oder geredet und der Rest dreht sich im Kreis, weil ja keine vernünftigen Vorschläge mehr geäussert werden, aus Angst davor, daß man sich lustig macht!!!

Denkt mal drüber nach....

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag

Hans Jürgen

NS: Was ich mir wünschen würde...? Ein faires Miteinander hier im Forum und draussen in den einzelnen Organisationen!!!