blau mal blau = gehämmert ?

<font size="1"> <font color="#FF0000"> LETZTE BEARBEITUNG am: 05-10-05 um 15:34&nbsp;Uhr ()</font><p><br>Wie Wolfgang schon geschrieben hat : Auch die Mendelschen Gesetze sind NUR Statistik und das Wunder der Natur spielt immer sein eigenes Spiel.
Schade, dass ich mein eigenes (blödes) Gesicht nicht sehen konnte, als ich aus zwei dunkel gehämmerten Eltern mein erstes braun/weißes Jungtier beringt habe...
Nur gut, dass wir nicht Alles in Normen verpacken können - oder ?
Gut Flug !
Silberschimmel

Hallo zusammen,
ja das mit den Farben ist total interessant. Aber meines Wissen kommt es bei den Blauen mit dritter Binde auch nur zur Vererbung von rot und swart. Das sieht man auch bei den Horremanns und auch bei den Louis Wouters Tauben. Hier fallen auch aus blauen Tauben die Farbe swart ( so eine Art sehr dunkel gehämmert aber eben auch nicht rein schwarz).
Aber es fallen keine gehämmerten. Ich denke das swart etwas anderes ist als gehämmert.

LG Burkard

Hallo Horst,
da ich auch in der Rassetaubenzucht ansässig bin, kann ich von viel mehr Farbspielen berichten.
Die Brieftaubenzüchter scheren erstmal Blau und gehämmert über eine Kamm. Das ist falsch!!!
Blau ist eine Grundfarbe
Gehämmert ist eine Zeichnung
Bei Blauen gibt es folgende Zeichnungen
ohne Binden
mit Binden
gehämmert
dunkelgehämmert
Wobei die Vererbung wie folgt verläuft ohne Binden rezessiv zu allen anderen Zeichnungen
Bindig dominant über hohl, aber rezessiv zu gehämmert und dunkel usw.
In der Rassetaubenzucht kann aus 2 blauen Tauben durchaus Blaufahl herausfallen, das hat aber nichts mit der roten Farbe zu tun.
Es ist ein Verdünntfarbenfaktor, der sich vielleicht hier eingeschlichen hat. Wenn du zwei dieser Tier zusammenpaarst dürfte nur diese blaufahle Farbe fallen.

Mit Sportsgruß

Hallo Wolfgang,
das rezessive rot ist eine Grundfarbe und hat nichts mit der Zeichnung zu tun. Da ich auch vor vielen Jahre mal die Meulemänner hatte, habe ich festgestellt, das meist aus den genoppten Tauben (nicht gehämmert) wieder ab und zu rezessiv rote Jungtauben gefallen sind. Die Wahrscheinlichkeit, das aus einem genoppten Paar ressesiv rote fallen ist deshalb sehr hoch.
Die genoppte Tauben halte ich deshalb für die überzeichnete Grundfarbe blau, ebenso wie die Dreibänder (wobei es schon Unterschiede zu einer normalen 3.Binde gibt)die wahrscheinlich durch das Einkreuzen von rezessiv roten entstanden ist.
Aus 2 Tauben ohne Binden bzw. mit schwarzen Binden werden nie gehämmerte fallen können.
Schwarz ist auch eine Farbe und hat nichts mit der Dunkelgehämmerten Zeichnung zu tun, nämlich diese Tauben sind in der Grundfarbe blau.
Die Zeichnung blau x schwarz wird intermediär vererbt, d.h. die F1 Generation wird eine dunkelblaue rußige Grundfarbe bekommen.
Dies hier zu publizieren ist aber sehr umfangreich. Es gibt hier sehr gute Fachliteratur über die Vererbung von Farben und Zeichnungen. Vor allem das Buch von Professor Alfons Anker (Name habe ich jetzt nicht im Kopf) ist hier sehr aufschlußreich. Habe das Buch auch 2x durchlesen müssen bis ich die Zusammenhänge begriffen hatte.

Mit Sportsgruß

eine Verbesserung:

Es heißt natürlich nicht Zeichnung Blau x schwarz sondern Farbe Blau x Schwarz.

Hallo Roland,

auch gehämmerte Tauben können Träger des rezessiven Gens für rostbraun sein. Meistens erkennt man es durch kleinere "rostige Flecken" im Gefieder, wobei dies aber nicht sein muss. Bei den Meulemans-Tauben spielen die drei Farben "rostbraun" - "blaugenopt" - "Dreibander" eine besondere Rolle, den jede kann jede andere vererben. Dies liegt wohl so begründet in den Ahnen und dem Stammaufbau (Züchtungen) von Karel Meulemans. Hier ist das Buch von Viktor Vansalen "So züchten Meister" sehr hilfreich. Er beschäftigt sich mit der Vererbung der "rostbraunen" (und der "schallies").

Das hier eine besonders vererbungsstarke Linie ihre Gene weitergibt, schreibt ja auch Gerhard Schlepphorst. Der hatte unglaubliche viele vor der Linse und auch in seinem Besitz. Er versuchte auch, den Zuchtweg dieser Linie nachzuvollziehen. Wenn man jetzt nach fast 40 Jahren seit der Geburt der beiden "Stammkoppel"-Partner sieht, was heutzutage immer noch aus diesen Tauben hervorkommt, muss ich Gerhard Schlepphorst recht geben, wenn er von "Überdominanz" spricht. Wer kennt nicht die Story von "Piet" von Raimund Hermes. Oder in neuerer Zeit denke ich hier z.B. an "Het Wonder" oder "Het Raketje". Wahrscheinlich gibt es viele und aktuellere Beispiele mehr, aber dazu fehlen halt die Aufzeichnungen.

Die Abstammungen solcher aktuellen Top-Tauben lehren uns aber auch, dass es ohne gute "Passer" oder besser gleichwertige nicht geht.

viele Grüße
Wolfgang