Wetter für feuchte Schläge

[Strasser_84]

Zitat von Freiheitstauben

Bei einem gut belüfteten Schlag wird also weniger der Anschaffungspreis der Heizer als die laufenden Stromkosten zu Buche schlagen!

Grüße
Meinolf

Hallo Meinolf,
durch Deinen Beitrag sind mir aus der Praxis bekannte Dinge verständlicher geworden da Du diese mit gutem Hintergrundwissen erklärt hast.

Deinem Schlußsatz, insbesondere der Einfügung "gut belüftet" muß ich jedoch wiedersprechen.

Aus der Beobachtung weiß doch ein Jeder das es bei starkem Wind ( mit hoher Wahrscheinlichkeit gut belüftet) trotz reichlich Niederschlag selten zu feuchten Böden etc. kommt.

Anders verhält es sich bei Windstille, Regenwetter und in der Regel sehr geringem Luftwechsel. Bei mir war es vor Einbau meiner Heizplatten in dieser Situation oft muffig feucht.

Vieleicht hast Du bei Deinen Schlußfolgerungen einfach übersehen das die Tauben selbst zu der lästigen Feuchtigkeit eine Menge beitragen. Meine trinken immer reichlich und geben dieses Wasser in den Schlag zurück.
Um diese im Schlag produzierte Feuchte geht es m.E. vorrangig bei dem Einsatz von Wärmequellen. Wenn wir mit der Wärmezuführung die Umwälzung ankurbeln ereichen wir, vorausgesetzt es sind entsprechende Öffnungen in Decke und Wand, in der Folge ein besseres Klima.

Könnte hier noch das IX-Diagramm einstellen, allerdings will die Mehrheit der Züchter sicherlich gar nicht wissen wieviel g Wasser max in einem cbm Luft bei ca. 20°C enthalten sein können.

Das das ganze nicht " Umsonst zu haben ist erwartet sicher Keiner ."
Es geht mir nur um Aufklärung in Bezug auf die Preise von solchen mit "Taubenaufdruck" versehenen angeboten. Die von mir verwendeten Platten werden zur Kükenaufzucht in Kleinem (Hobbyzüchter) eingesetzt und da sind die Preise noch nicht so überzogen.

[Klaus]

Zu dem Thema Heizung möchte ich auch kurz etwas sagen,und zwar folgendes.Bei meinem Schlag,er steht ca.5m vor einem grösserem Bach(meistens hohe Luftfeuchtigkeit,relativ schnelle Abkühlung)habe ich vor ein Paar Jahren alle Fenster entfernt und Fliegengitter eingesetzt,habe auf der Hinterseite zusätzliche Lüftungsöffnungen angebracht so das immer leichter Durchzug vorhanden ist,Sommer wie Winter.Heizung (Kohleofen oder Wärmewelle) Fehlanzeige.Heute Morgen -9 Grad auch im Schlag,40cm Schnee,Tauben sind Putzmunter ,haben gerade gebadet,ich hoffe sie werden ohne Heizung wieder trocken.Mit den Leistungen meiner Tauben bin auch ohne Heizung zufrieden.Wie ich glaube ,führen viele Wege nach Rom.
mfg.klaus

[Strasser_84]

Zitat von Klaus

Heute Morgen -9 Grad auch im Schlag,40cm Schnee,Tauben sind Putzmunter ,haben gerade gebadet,ich hoffe sie werden ohne Heizung wieder trocken.Mit den Leistungen meiner Tauben bin auch ohne Heizung zufrieden.Wie ich glaube ,führen viele Wege nach Rom.
mfg.klaus

Hallo Klaus,
wenn Du jetzt mal ein Hygrometer in den Schlag hängst könntest Du, vorausgesetzt es sind tatsächlich -9°C eine relative Feuchte von unter 15% ablesen. Jetzt ist künstliches Erwärmen völlig überflüssig.

In ganz anderen Momenten helfen solch Wärmequellen. Z.B. wenn die Tauben bei so richtigem Sauwetter klatschenass von einem Gegenwindflug zurückkommen. Dann sparst Du wertvolle Stunden bei der Regenerirung der Tauben ein. Will sagen sie sind wesentlich früher wieder fitt.

Hallo Rainer,
habe mich wohl mehrdeutig ausgedrückt,sorry. Ich gebe dir natürlich recht, dass gerade die Tauben mit ca 1-2 Liter ausgeschiedenem Wasser pro 20 Tauben und Tag die wesentliche Feuchtequelle sind, und somit eine sehr gute Belüftung einen klammen Schlag vermeiden hilft, da sich die Feuchtigkeit so kaum in der Schlagluft anreichern kann.

Mein Satz sollte auch nur folgenden Zusammenhang Resümieren:
Ist die rel. Luftfeuchte nahe dem Taupunkt (also 100%) und diese feuchte Luft strömt in den Schlag, in dem es keine höhere Temperatur als draussen gibt, kann es klamm im Schlag werden.
Dies kann durch leichtes Erhöhen der Schlagtemperatur vermieden werden (Entfernung vom Taupunkt-Temperatur der Luft).
Je mehr Luft dieser Qualität pro Zeit den Schlag durchströmt (in einem gut belüfteten Schlag also mehr, als in einem schlecht belüfteten), desto mehr Luft muß leicht erwärmt werden, also umso höher wird die resultierende Stromrechnung, wenn man elektrische Heizungen nutzt, Und da kommt ganz schön was zusammen wenn man z.B. Hr. Drapa kopieren wollte, der seine Tauben im Winter bei 10°C hält.

Ansonsten sollte man nicht vergessen, dass
a) die Tauben selbst auch Wärme abgeben
b) die Sonneneinstrahlung, selbst bei bewölktem Himmel, eine leichte Erwärmung im Schlag erzeugen kann (natürlich nur tagsüber)
und somit es sicher eine Reihe von Schlägen gibt (bei den richtigen Standorten) die auch ohne Heizung immer schön trocken bleiben.

Zum schnellen Abtrocknen nach Sauwetterflügen und Training bei Sauwetter habe ich aber auch eine Heizung auf dem Schlag. Sonst bleibt sie aus.

Noch eine Info:
Warum ist die feuchte Luft eigentlich so unangenehm? Und sie ist es schon bevor sich die Feuchtigkeit abscheidet/niederschlägt und sichtbar ist:

Wasserdampf (also das verdampfte Wasser in der feuchten Luft) hat eine deutlich bessere Wärmeleitfähigkeit als die anderen Bestandteile der Luft.
Wenn wir frieren, spüren wir, dass wir Wärme (Energie) an die Luft abgeben.
Wir frieren also umso stärker, je mehr Wärme wir abgeben. Und dies ist somit abhängig von der Wärmeleitfähigkeit der umgebenden Luft.

Und so kann es sein, dass wir bei sehr trockener Luft und -5°C weniger frieren, als bei +10°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Grüße Meinolf

PS: Auch unter 0°C besitzt Luft eine Feuchtigkeit (nur eine deulich geringere). Und auch unterhalb von 0°C kann Wasser/Eis wegtrocknen. Es geht also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über. Man nennt dies Sublimation (anstelle von Verdampfen) und es ist im Winter in Skigebieten an den Sonnenhängen schön zu beobachten (selbst bei strengem Dauerfrost)

[Strasser_84]

Hallo Meinolf,

hoffe das weitere Mitleser auch wenn sie sich in nicht-schreibender Weise beteiligen aus Deinen Ausführungen ihren Nutzen ziehen.
Sicherlich kann nicht jeder Züchter alles 1:1 bei sich umsetzen aber die Grundveraussetzungen sollte man für sich schon hier erkennen können.

Was einem für Fehler unterlaufen wenn man nicht richtig informiert ist habe ich vor Jahren im Beruf erlebt.
War in der Möbelindustrie, schlecht isoliertes Gebäude, riesige Hitzeprobleme im Sommer verstärkt durch Prozesswärme, ständige Geruchsbelästigung.

Dann kam der Lösungsvorschlag eines pfiffigen Außendienstlers: Wir installieren eine Zuluftanlage in die der Frischluft über fein zerstäubende Düsen Wasser zugesetzt und dabei entziehen wir der Luft die Temperatur. Ich habe mich in weiteren 30 Berufsjahren sehr oft über meine Dämlichkeit geärget wegen der ich auf diesen Verkaufstrick hereingefallen bin.

In der Praxis sah das dann so aus: Die angesaugte Außenluft hatte schon eine hohe relative Feuchte und durch den Wasserzusatz tropfte es aus allen Kanalverbindungen. Im Klartext, das ganze war ein großer Flopp. Heute kann ich darüber lachen, nur damals wäre ich dem Spitzenverkäufer am liebsten an die Gurgel gegangen.

Solche Spitzenverkäufer soll es Heute auch noch geben. Diese Verkaufen nicht nur Zuluftanlagen.

Zitat von Strasser_84

Bei Minustemperaturen ist es nie zu feucht. Das ist auch wieder physikalisch bedingt, bei Temperaturen unter 0°C kann die Luft kein Wasser aufnehmen, es kristallisiert und wird zu Reif.

Na das vergess besser schnell mal wieder.

[Biffi40]

Hallo Rainer
Ein guter Vertreter verkauft einem Bauern der nur EINE Kuh hat eine Melkmaschiene und nimmt die EINE Kuh als Anzahlung mit!!
Soll's heute noch geben!!??
Wollte Dich nicht ärgern!Ist lange her!!
Schönen Feiertag noch
H.L.