Taubenkauf

[Berti-065]

Hallo Sportfreunde,

ich möchte mich den Ausführungen anschließen, die sich für einen Sohn aus der AS-Täubin ausgesprochen haben. Warum ist das überhaupt so? Viele wissen es, dass man aus einer Leistungstäubin einen Sohn nehmen sollte. Die Hintergründe sind aber den wenigsten Sportfreunden bekannt.

Wie wir wissen, hat der Vogel zwei X-Chromosomen, die nicht nur das Geschlecht bestimmen, sondern auch eine Vielzahl von genetischen Informationen weitergeben.(XX) Ein Weibchen hat nur ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom (XY). Das Y-Chromosom wird auch als leeres Chromosom bezeichnet, welches keine erblichen Informationen enthällt.

So bekommt ein Sohn aus der AS-Täubin ein X-Chromosom vom Vater und das einzige X-Chromosom von der Mutter vererbt. Die besagte Tochter dagegen, bekommt ein X-Chromosom vom Vater und ein leeres Y-Chromosom von der Mutter. Die Tochter aus dem AS-Weibchen würde also das X-Chromosom ihres Vaters an ihre Söhne weitergeben usw. Züchtet man also hintereinander zwei Weibchen (Tochter und Enkeltochter) aus einer AS-Taube, hat man die Leistungslinie verloren.

Die ist die wissenschaftliche Erklärung, bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass man aus der Tochter keine guten Reisetauben züchtet. Wenn das alles so einfach wäre, würden wir doch alle Meister sein. Hält man sich aber an diese Vorgehensweise, ist die Wahrscheinlichkeit höher, wieder Leistungstauben zu züchten.



Berti

[sissihund]

Danke Berti .Was dazu Gelernt! Gruß Frank

Hallo Steffen,

das hast Du sehr gut erklärt !!!

Nun werden die Augentheoretiker sicher sagen -> "Das ist doch alles nur blanke Theorie!" Und damit haben sie natürlich recht. Diese lieben Sportfreunde sollten allerdings nicht vergessen, dass "diese" Theorie auf wissenschaftliche Erkenntnisse begründet ist! Was können da unsere Augenfans aufbieten?

Lieber Richard,
eigentlich ist es vollkommen egal mit welcher Theorie man Erfolg hat. Eigentlich ist es auch vollkommen egal das andere Sportfreunde eine Theorie nicht anerkennen. Nicht egal ist jedoch, dass man bewährte Praxis nicht anerkennt! Zudem funktionieren die Dinge, sowohl Theorie als auch Praxis, nur unter der Federführung eines fähigen Züchters!

Zum Schuss noch eine völlig abwegige Frage. Warum respektieren wir Brieftaubenzüchter die Meinung des Anderen so selten?

Liebe Grüsse
Horst

[taubendidi]

hallo maik
ich würde immer das gegenstück nehmen.aus einem AS-Vogel eine tochter,aus einem AS-Weibchen einen sohn.mit einer ausnahme:kann ich den direkten nestbruder oder die nestschwester bekommen würde ich immer dieses tier nehmem!!
mfg

Hallo Sportsfreunde!

Theorie ist Gut;die Praxis wieder eine ganz andere Geschichte.Doch wissenschaftliche Ausführungen sollte man auf jeden Fall in Betracht ziehen.Da die Vererbung in unserem Sport eine sehr dominante Rolle ein nimmt und die Zucht uns nunmal die Tür öffnet für Sieg oder Niederlage,möcht ich noch ein bisschen detailierter auf die Vererbung von Chromosomen eingehen.
Die Zellen von Brieftauben besitzen besitzen 80 Chromosomen(40 C- Paare).Davon sind 78 Körperchromosomen(39 C-Paare) und 2 Geschlechtschromosomen(1C-Paar).Der Unterschied zwischen einem Männchen und einem Weibchen besteht darin,daß das männliche Tier zwei große Geschlechtschromosomen(XX) hat,während beim Weibchen 1 großes X und 1 verkümmertes oder leeres Geschlechtchromosom(XY) vorhanden ist.Im Rahmen der Reduktionsteilung halbiert sich in den Geschlechtzellen die Chromosomenzahl von 80 auf 40 ,also vom doppelten auf den einfachen Chromosomensatz.Männliche Tauben haben in den Samenzellen jeweils ein X- Chromosom.In den weiblichen Eizellen ist im Verhältnis 1:1 entweder ein X-oder Y-Chromosom enthalten.Bei der Befruchtung dringt ein männliches Spermium,das stets ein X-Chromosom enthält, in eine weibliche Eizelle.Enthält diese ein X-Chromosom,entwickelt sich ein männliches Tier(XX),enthält sie ein Y-Chromosom entwickelt sich ein Weibchen(XY).Die Vererbung des Geschlechts wird also ausschließlich vom Weibchen verursacht.Aber man sollte immer äußere Merkmale der stark vererbbaren Tiere auf die F1 oder F2 Generation in Betracht ziehen. Deshalb achte auch ich auf Gefiéderfarbe,weiße Federn oder auch auf die Augen.Bei vielen Züchtern kommt es auch vor ,wenn sie Taube verkaufen das in den Abstammungen keine Gefiederfarbe vorkommt .Ob es Absicht ist, den tatsächlichen Vererber nicht zu erkennen oder etwas zu verschleiern und dummen Fragen aus dem Weg zu gehen,weiss ich nicht.Ich ziehe jedenfalls eine vollständige Abstammung vor (falls ich den Züchter nicht weiter kennen sollte) um evl. meine Rückschlüsse auf die Vererber ziehen zu können.

Gruß
Mike

[rion]

hallo mike
das hast du dir ja selbst eine tolle antwort gegeben
nur den austausch von genen während der reifeteilung (rekombination) hast du außer acht gelassen
dadurch wird das ganze ja wohl noch etwas unkalkulierbarer
vererbung geht manchmal schon seltsame wege und herr mendel kann uns da kaum helfen
viel glück mit der nachzucht aus der guten täubin
schreib uns mal wies ausgegangen ist
mfg
rion

Hallo rion!

Da hast du recht .Wir können uns nicht immer auf die Vererbungslehre verlassen.Wir werden immer eines besseren belehrt.Aber wir können jeden Tag dazu lernen.Ich halt euch auf den laufenden.

mfg. Mike

[Pfaelzer]

Hallo Dieter,
genau so würde ich es auch machen.
Von einem hervorragenden Vogel entweder eine Tochter oder den Nestbruder.
Von einem hervorragenden Weibchen den Sohn, aber noch lieber das Vollgeschwistertier. Dabei ist es egal ob Weibchen oder Vogel.

Aber haben wir vergessen, dass der Wittenbuik von Van den Abeele gute Söhne wie Töchter gegeben hat?

Jedenfalls hat sich oben stehendes bei mir am besten bewährt.
Sportsgruß
Pfälzer

[taubendidi]

hallo pfälzer
ich kann mir vorstellen das an dem WITTENBUIK nicht irgentwelche weibchen gepaart waren,sondern sicherlich ausnahmeweibchen.ist es da ein wunder das der WITTENBUIK gute beiderlei geschlechts gebracht hat?
MFG

Hallo Sportfreund,

frage den Züchter doch mal, ob die Großmutter auch schon gut geflogen hat. Durch einen gut befreundeten Züchter habe ich nämlich erfahren und das stimmt fast hundertprozentig, das wenn eine gute Täubin wieder sehr gute Nachzucht in Form von Täubinnen bringt, die Mutter eine hervorragende Vererberin ist und dies auch für Ihre Töchter wieder zutrifft.
Das habe ich bei meinen eigenen Tauben auch festgestellt. Solche Tauben muß man wie rohe Eier behandeln. Vor allem kann man sicher sein, das die Nachzucht immer aus der Mutter ist, was man vom Vogel nicht immer sagen kann (Fremdbefruchtung).
Ich kann dir nur raten die Tochter zu nehmen, da weißt du, das Sie aus einer guten Reisetaube ist.
Ob die Schwester genauso gut ist, ist fraglich, die hat es auf der Reise nicht beweisen können.

Mit Sportsgruß