mehr km= weniger Orientierung ?

[huber]

Hallo Leute,

bei unserer RV war das letzte Wochenende auch eine Katastrophe. Aber alles von Anfang an.
Wir hatte zwei RV-Vorflüge (40, 60 km), welche eigentlich sehr gut verlaufen sind. Es gab fast keine Verluste.

Dann war am 13.08 unser erster Preisflug mit ca. 1540 Tauben (31 Züchter) und 102 km mittlerer Entfernung. Ergebnis: Ein schief gelaufener Flug mit ca. 25% durchschnittlichem Verlust. Seit ca. sechs Jahren haben wir auf dem ersten Flug immer große Verluste, in der Nähe der ersten beiden Auflasorte steht eine große Radaranlage. Wenn die Jungen dort zum ersten mal aufgelassen werden, gibt es immer Probleme, so meine Meinung. Es war ein Mitwindflug und die Jungen, welche gemeldet wurden, wurden fast alle in der Nähe des Auflasortes gemeldet (ca. 20 km Umkreis). Etwa 3/4 der Tauben waren schnell daheim (ca. 1 Stunde), das letzte Viertel war bis Abends noch nicht da und tags darauf sind auch nicht mehr viele gekommen.

Nächste Woche am 20.08 war der zweite Preisflug mit ca. 1600 Tauben (35 Züchter, 4 hatten aufgehört, 8 größere Züchter mit 60 - 100 Tauben haben auf diesem Flug zu ihrem ersten Preisflug gesetzt, ein weiterer Züchter hat anstatt 50 Tauben beim Ersten, 100 gesetzt, daher mehr Tauben) und einer Entfernung von 116 km. Auf diesem Flug lief es etwas besser als auf dem Ersten, aber trotzdem mehrere Verluste, als Normal. Auch wieder ein Mitwind-Flug, und sehr wenig gemeldete Tauben.

Der Dritte Flug am 27.08 wurde wegen schlechtem Wetter auf 85 km zurückgesetzt. Es wurden ca. 1200 Tauben von 29 Züchtern gesetzt. Ein Mitwindflug, der aber sehr gut verlief. Es sind fast alle Tauben heim gekommen, bis auf die üblichen, normalen Verluste.

Am 03.09 war dann der vierte Flug, mit 906 Tauben von 22 Züchtern. Dieser Flug verlief auch mit wenigen Verlusten. Auch dieser Flug war ein Mitwindflug mit schnellem Verlauf.

Am 10.09 dann der absolute Kracher. Es setzten nur noch 7 Züchter mit 420 Tauben. Die anderen Züchter haben das Reisen wegen dem schlechten Gefiederstand der Jungen, eingestellt. Es war auch unter der Woche ein Wetterumschwung, von Mitwind auf starken Gegenwind. Auflas um 8 Uhr bei einer Entfernung von 240 km. Am Abend (20.00 Uhr) fehlten dann noch drei Preistauben. Am nächsten Tag sind nur noch sehr wenige Junge zurückgekommen.

Meine Meinungen dazu:
Früher wurden unsere Jungen doch viel später gezogen. Man paarte die Zuchttauben so gegen April. Heutzutage liegt da schon die zweite Zucht, bzw. wird diese bei sehr frühen Zuchten, schon abgesetzt. Wegen der heißen, langen Sommertage schmeißen die Jungen ihr Gefieder einfach noch schneller und das Deckgefieder ist fast weg. Man sollte viel mehr Achtung darauf legen. Bei den Alttauben wird ja auch darauf geachtet, daß sie so wenig wie möglich Schwingen schmeißen, bei den Jungen ist es egal. Bei verdunkelten Jungen ist es nicht so schlimm wie bei normal gehaltenen Jungen. Bei uns hat ein Züchter seine Jungen verdunkelt gehabt, der hat auf dem fünften Flug am Besten abgeschnitten. Ihm sind nicht so viele Junge ausgeblieben.
Dazu kam dann bei uns noch der Umschwung von Mitwind auf Gegenwind. Die Tauben hatten bis vor dem fünften Flug noch keine große Leistung vollbringen müssen. Dann mit dem schlechten Flügelstand auch noch gegen einen starken Gegenwind. Der Verlust war vorprogrammiert. Ich habe unter der Woche immer wieder versucht, manche Züchter umzustimmen und nicht zu setzen, doch ohne Erfolg. Ich konnte reden was ich wollte. Alles für die Katz.
Auch die heutigen Tauben sind andere als vor 10 - 15 Jahren. Damals dauerte ein 400 km-Flug doch 1 - 2 Stunden und dies war normal, heute dauern diese nur noch 15 - 30 Minuten. Wenn er über eine Stunde dauert, dann wird doch schon von einem schweren, schlechten Flug gesprochen.
Die Tauben können sich auch nicht mehr selbst durchbringen, erstens kennen sie es von Daheim nicht mehr, zweitens werden sofort nach der Ernte die Felder umgepflügt. Die heutigen Tauben sind nicht mehr so hart wie früher, so jedenfalls meine Meinung. Wenn heute irgend eine kleine Störung unter dem Flug ist, sind sie weg. Sie sind nicht mehr so belastbar.Die Schnelligkeit der Tauben wurde auf Kosten der Härte und des Durchsetzungsvermögen eingezüchtet.
Ich denke, auch die Taubenzahl spielt eine große Rolle. In unserer Nähe setzten 4-5 RVen gemeinsam ein. Sie setzten ihre Jungen ca. 10 - 15 mal in großer Menge. Am Wochenende RV-Preisflüge und Mittwochs immer auf ca. 120 km so eine Art Trainingsflug. Dort waren fast kein Verlust bemerkbar. Ein Bekannter, der dort setzt, hat auf allen fünf Flügen von seinen ca. 140 Jungen keine fünf, sechs Junge verloren.
Ich bin auch der Meinung, das bei dieser Taubenmenge die Greifvögelangriffe vermeidbar gering sind. Wenn bei unserer kleinen Mengen da die Greife auf der Strecke drei, viermal zuschlagen, zerstreuen sich die Jungen in immer mehrere und kleinere Grüppchen und werden dabei immer hektischer, bzw. können wegen des aufkommenden Stresses sich immer weniger orientieren. Dazu kommt dann noch die große Dichte der Greifvogelpopulation.
Auch die heutigen Radaranlagen werden immer größer. Früher war die Leistung dieser Anlagen nicht so stark und über die ganze Fläche waren viele kleine Anlagen verstreut. Heute ist die Leistung der einzelnen Anlagen viel größer geworden. Es gibt zwar immer weniger Radaranlagen, doch ihre Strahlung ist um ein vielfaches stärker als früher. Ich denke, die vielen Handy-Masten sind dabei gar nicht das große Problem dabei, sondern die starken Anlagen der Bundeswehr und Flugbetriebe.
Soweit meine Ausführungen zu unserem Problem der Jungtaubenverlusten, vielleicht sind einige richtige Ansichten dabei, die zu überdenken sind. Manche dieser Probleme sind selbstgemacht und könnten auch wieder abgestellt werden.
mfg Alois

[taubendidi]

hallo hans
habe gerade erst bemerkt wer da hinter"1162" steckt !hätte ich mir eigentlich denken können,bei der nr.natürlich hast du mit allem recht was du schreibst.ich habe doch auch hier im forum schon oft geschrieben das es mir vollkommen egal ist ob eine junge taube preise fliegt.wir haben tatsächlich schon oft tauben gehabt die als jungtier keinen oder einen preis flogen und die dann später zu unseren "stars" gehörten.aber an den verlusten erkennt man doch ob die gesamte zucht gut oder weniger gut gelungen ist.und wenn wir jungtierjahre hatten in denen die verluste gleich null waren,die gab es tatsächlich,konnte ich sicher sein das wir in den nächsten jahren gut bestückt waren.und in diesem jahr sind die verluste extrem hoch!! du kannst dir sicher vorstellen das ich mich nicht gerade wohl in meiner haut fühle.in diesem jahr kommt noch hinzu das mein gefühl gut gezogen zu haben ,und das abschneiden der jungen nicht zusammen passen.in den letzten jahren konnte ich mich immer einigermaßen darauf verlassen.wenn ich glaubte wir haben dieses mal bessere vögel gezogen,ein anderes mal bessere weibchen ,war das eigendlich immer richtig.und in diesem jahr habe ich gedacht wir haben von beidem gute gezogen.aber vielleicht stimmt das ja doch !! spätestens im nächsten jahr werde ich es wissen.ich habe dir geschrieben die 940 macht immer einen sehr aufmerksamen eindruck,und sie ist auch noch da!!ich habe einen lieblingsvogel,den 92,über den sagte ich zu meinem schlagpartner:
"der kann fliegen wie er will,und wenn er immer 2 stunden später kommt,den behalte ich trotzdem" und der ist auch noch da !!noch ein wort zum mauserstand bei jungen.wenn ich ein junges habe das auf drei oder vier schwingen steht und links und rechts nur noch 2 schwanzfedern ,und das kommt von einen schweren flug nach hause,meinetwegen zu spät.und dann ist da das direkte nestgeschwister von der taube,das bleibt aus.dann hat das nichts mit dem federstand zu tun,sondern ausschließlich mit der qualität der taube!!!!und diese tauben möchte ich eben haben ,darum setzen wir möglichst auch jeden jungflug!!!
mfg