Tauben kennen keine Kilometer !?

Hallo Sportsfreunde

Der Titel von diesem Beitrag ist eine Aussage von einigen Züchtern bei uns. Ich bin da anderer Meinung. Wie wäre es sonst Möglich das eine Taube in der Lage ist bei 200 km genau so Spitze zu fliegen wie bei 600 km, wenn sie sich nicht den Weg einteilen würde ( Danke Josef ) ???
Liege ich da Falsch mit meiner Meinung ????

Mit sportlichen Grüßen

Kratzer / Frank

hallo,

meine meinung ist das tauben nicht wissen wieviel sie fliegen müssen...ich meine auch das sie ihren weg nicht einteilen können..weitstreckentauben fliegen langsamer, das ist klar, und kurzstreckentauben fliegen schnell, wenn man eine kurzstreckentaube auf einen 600 km flug schickt wird sie sofort beim auflass so schnell fliegen wie sie nur kann, wenn sie genug in form ist und motiviert ist...wenn man eine weitstreckentaube auf 200 km setzt wird sie genauso schnell fliegen wie wenn sie auf 600 km gesetzt wird...es ist ihrem blut das sie langsam fliegen...wenn tauben jetzt allgemein fliegen, werden sie natürlich auch langsamer, sie können nicht sagen, ich fliege jetzt dann etwas langsamer, damit ich dann in den letzten km einen endspurt einlege...ich denke es ist klar das sie keine km kennen...mittelstreckentauben können auf 200 km und auf 600 km spitze fliegen...sie wurden so gezüchtet..sie halten mehr aus als kurzstreckentauben und sind schneller als weitstreckentauben..deshalb schaffen sie es von 200 bis 600km

mfg Peter

Hallo Frank,

es ist erwiesen, dass die Tauben schon am Auflassort die Entfernung zum Schlag kennen. Man hat folgende Versuche gemacht:
Tauben wurden in zwei von einenander entfernten Schlägen eingewöhnt und später einmal kurz vor Sonnenuntergang an ihnen unbekannten Orten aufgelassen. Dabei hat man festgestellt, dass die Tauben den Schlag aufsuchten, der näher am Auflassort lag.
Die Kenntnis der Länge des Heimwegs scheint auch logisch, da die Tauben ja aus Erfahrung wissen, dass, wenn sie soundsoviele km nach N fliegen, sich z.B. die Erdmagnetfeldstärke um soundsoviel Tesla ändert. Umgekehrt wissen sie deshalb auch, wieweit sie sich im Norden oder Süden bezüglich des Schlags befinden, wenn die Magnetfeldstärke um soundsoviel von der am Schlag abweicht.
Genauso verhält es sich mit dem Sonnenstand.

Stefan

Danke euch beiden für eure Stellungsnahme.

Wenn die Taube am Auflassort schon die Entfernung bis zum Heimatschlag kennt, wie verhält sie sich dann während des Rückfluges deiner Meinung nach ?
Fliegt sie sofort so schnell sie kann richtung Heimat, selbst wenn sie " weiß " das sie es nicht schaffen kann ohne Zwischenlandung um z.B. zu Saufen oder wird sie anfänglich ihr Tempo einteilen um ab einem bestimmten Punkt tatsächlich einen " Endspurt " einzulegen ??



Frank

Hallo Frank,

ich denke schon, dass die Taube sich ihre Kondition einteilt.
Man hat auch festgestellt, dass die Taube auf den letzten 20km zum Schlag ziemlich an Geschwindigkeit zulegt. Das kann jedoch auch damit zusammenhängen, dass ihr die Strecke bekannt ist.

Stefan

hallo,

um noch was zu meinem beitrag dazuzugeben..denke ich auch, so wie bei der letzten antwort...das wenn die tauben die letzten km schon wissen das sie bald zu hause sind...wegen der umgebung..die kommt ihnen schon bekannt vor....aber naja..mfg

[Barca]

Hallo Sportsfreunde,

ich glaube Ihr macht die Brieftaube schlauer als Sie ist !

Wie Stefan schon anmerkte kann die Taube am Erdmagnetismus einen Unterschied zwischen Heimatschlag und Auflaßplatz erkennen. Auch die daraus resultierende Flugrichtung. ABER ob Sie dann weis dass es 100 oder 600 km sind möchte ich bezweifeln.

Auch glaube ich, dass eine Brieftaube NICHT bewußt schneller oder langsamer fliegen kann ( Ausnahme Rettungsflug wegen Raubvogel ).
Die Geschwindigkeit wird beeinflußt durch Wind und der Flugroute
( d.h. keine Taube fliegt kerzengerade den kürzesten Weg ).

Brieftauben sind dressiert ! Man bringt Ihnen eine Grundgeschwindig- keit bei die Sie fliegt. Je nach Wetter (Wind) und dem geraden Nach-
hauseflug entsteht eine höhere oder niedrigere Fluggeschwindigkeit.

Mit einigen Tricks wie z.B. Eifersucht kann man dem Heimkehrwille etwas nachhelfen. Körperliche Gebrechen, falsche Futter- u. Wasser-
versorgung bremsen oder halten die Tauben auf.

Sogenannte Weit-, Mittel- oder Kurzstreckentauben können alle Strcken fliegen ! Nach meiner Meinung liegt der Unterschied dieser Tauben in Ihrer Mentalität (!?) Weitstreckentaube sind ruhiger und nur schwer aus Ihrer Fassung zu bringen. Kurzstreckentauben sind sogenannte Nervenbündel die mit viel Energie alles zusammenreißen wollen. Die Mittelstreckentauben liegen dazwischen.

Mein "Barcelona" hat 7 Internationale Wettflüge (25% Basis) erfolg- reich bestritten und auch einen RV-Flug mit 1900 Flugmetern.

Fazit : Trainiert euren Tauben eine gute Grundschnelligkeit an, macht Ihnen klar warum Sie schnell nach Hause kommen sollen und belohnt Sie dafür. Versorgt die Brieftauben optimal und Sie werden es danken.

Der alte Fabry sage früher: Das beste Doping für Brieftauben ist zur rechten Zeit eine Pause einzulegen.

Dies ist meine persönliche Meinung.

Mit freundlichem Sportsgruß

Dieter

[Pfaelzer]

Hallo Dieter,
dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Auch H. Tamsen schreibt in einem seiner Bücher - Warum sollen Weitstreckentauben nicht Sprinten können?

Grüß Dich Dieter

Auch Dein Beitrag hört sich für mich logisch an ! Jetzt stehe ich mal wieder genau so schlau da wie vorher auch.
Wenn die Tauben Deiner Meinung nach "dressiert" sind und ihnen von den Züchtern eine Grundschnelligkeit beigebracht wird, stellt sich für mich Anfänger natürlich die Frage :

Wie bringe ich meinen Tauben eine hohe Grundschnelligkeit bei ?

Wenn ich unsere Tauben privat trainiere kommen sie erst einzeln, danach geschlossen zum Heimatschlag zurück. Das kann aber doch nicht daran liegen das ich ihnen eine höhere Grundschnelligkeit antrainiert habe sondern das sie den Weg kennen und deshalb schneller fliegen.

Ich bin für jeden Tip dankbar da ich als Anfänger natürlich mit offenen Augen und Ohren ( und geschlossener Geldbörse )durch die Szene streife.


Mit freundlichem Gruß

Frank