Colvac RP hats geholfen ????

[Meierei]

Ich habe meine Jungen 2 mal gegen Rota und einmal mit dem PHA geimpft. Seit gestern sind sie am kotzen. Bei einem Bekannten, der nur gegen Rota geimpft hat, sind sie auch am kotzen. Da fragt man sich dann schon, wofür man sie überhaupt geimpft hat.

[belgier1]

Wann hast du geimpft, wie alt waren die Tauben?

Nochmal für viele: bei denen Rotaviren festgestellt würden, gab es auch welche mit Circoviren und dagegen sind die Tauben nicht geimpft. Der dunkelgrünen Kot und sterben kam vom Rotavirus. Aber Circoviren sorgen auch für "kotzen".
Leider gibt es noch keine Taubenimpfung dafür.

[belgier1]

Hier nochmal den Newsletter:
https://mailchi.mp/39c52cdade1d/impfstoff

[Dennis]

Zitat von Meierei

Ich habe meine Jungen 2 mal gegen Rota und einmal mit dem PHA geimpft. Seit gestern sind sie am kotzen. Bei einem Bekannten, der nur gegen Rota geimpft hat, sind sie auch am kotzen. Da fragt man sich dann schon, wofür man sie überhaupt geimpft hat.

Hallo Hattori,

in solchen Fällen bitte den in diesem Thread bereits erwähnten Rückmeldebogen der Taubenklinik ausfüllen und an den Tierarzt/Tierärztin, der/die die Tauben geimpft hat, und an die Taubenklinik zurückzusenden. Das bitte unbedingt mit folgenden Angaben:

• Wann genau wurde geimpft?
• Mit welchem Impfstoff wurde geimpft? (unbedingt exakte Angabe des Produktnamens)
• Durch welchen Tierarzt wurde geimpft?
• Wie sah der Krankheitsverlauf aus? (Welche Symptome? Wie viele Tiere sind erkrankt?)

https://www.brieftaube.de/index.php/files/105/News-2020/535/08---RVA-ImpfungRueckmeldungImpfdurchbruch.pdf

Um eine Aussage darüber treffen zu können, ob tatsächlich die Rotavirus-Impfung unwirksam war und eine Rotavirus-Infektion vorliegt, wäre es außerdem wichtig, eine Probe von den erkrankten Tauben auf Rotaviren untersuchen zu lassen. Die sollte am besten über euren Tierarzt/Tierärztin laufen, der/die sich deswegen gerne an uns wenden kann.

@ Johan: Zu deinen Aussagen zu den verschiedenen Viren bei Tauben solltest du dich vielleicht nochmal etwas in der aktuellen Fachliteratur informieren. Da scheint mir nicht alles dem aktuellen Stand des Wissens zu entsprechen.

Viele Grüße
Dennis

[Dennis]

Zitat von Alfred Weber

Ich habe im letzten Jahr meine Jungen nicht gereist und habe nach dem 4.Wettflug die bis dahin ganz gut verlaufen sind, die JTK massiv bei meinen Jährigen Reisetauben gehabt.
2 mußte ich sogar töten.

Aber auch ein paar alte mit 2+3 Jahren waren davon geplagt.
Zwar nicht sooo ersichtlich und doch wohl so sehr...das ich genau diese nachdem ich die Tauben eine Woche pausiert habe, wieder in den Korb gesteckt habe.
...
Auch diese beiden hatten nicht so richtig ihr Kampfgewicht und hatten alle wahrscheinlich noch die Auswirkungen der JTK in den Knochen.

Hallo Herr Weber,

es ist durchaus nicht ganz unwahrscheinlich, dass es sich bei Ihren als Jungtiere zuvor ungereisten Jährigen um eine RVA-Infektion gehandelt haben kann. Sicher kann man das aber natürlich nur mit dem Nachweis des Erregers sagen.

Auf die vermutlich recht lange Erholungszeit der Tauben nach einer RVA-Infektion/JTK (selbst wenn diese äußerlich und in ihrem Gewicht bereits vollständig wiederhergestellt zu sein scheinen), haben wir in Die Brieftaube ja bereits mehrfach hingewiesen.

Gruß,
Dennis

[Dennis]

Zitat von WernerW

Hallo Jürgen


hier mal mehr interessante Info zum
Impfen mit einem bestandsspezifischen Impfstoff (weiterführende Informationen: Tierärztliche Praxis am Weinberg, Weinberge 39a, 06917 Jessen/Elster, OT Schweinitz, Tel. 0 35 37/20 23 25, info@vetkomb.de, www.vetkomb.de

https://www.vdt-online.de/archive/23915


Zitat Verband:
In den vergangenen beiden Jahren wurden an der TiHo und am FLI mit Unterstützung interessierter Züchter erste Erfahrungen mit sogenannten „bestandsspezifischen Impfstoffen“ gegen den RVA-Taubentyp gesammelt und es konnte gezeigt werden, dass damit nicht nur die RVA-Infektion, sondern auch der Ausbruch der JTK verhindert werden kann.


Hier mal die Meinung des Verbandes zu diesen Satz: (typisch Verband)
Da bestandsspezifische Impfstoffe speziell für jeden Bestand einzeln hergestellt werden müssen (aus einem Virus-Stamm, der im Vorjahr aus genau diesem Bestand isoliert wurde), ist ihr Einsatz jedoch sehr aufwendig und kostspielig. Eine dauerhafte flächendeckende Lösung bieten sie also leider nicht.

Hallo Werner,

beide Aussagen sind richtig und stehen nicht im Widerspruch zueinander (das nur zu deinem Kommentar "typisch Verband"):

Es gibt erste Erfahrungen, nach denen bestandsspezifische Impfstoffe gegen Rotaviren die RVA-Infektion der Tauben verhindern können. Leider sind sie aber auch sehr teuer und mit hohem Aufwand verbunden, was von den Züchtern kaum akzeptiert wird. Daher ist langfristig ein wirksamer zugelassener Impfstoff wünschenswert.

Gruß
Dennis

[belgier1]

Dennis,

Was meinst du genau: "nicht der aktuelle Stand des Wissens."
Das man Circoviren gefunden hat bei Tauben mit Rotaviren oder das mit Adenoviren?
Das kommt von Dr. Boskamp aus dem Newsletter über Impfstoffe.
Schöne Grüße
Johan

[Dennis]

Zitat von belgier1

Dennis,

Was meinst du genau: "nicht der aktuelle Stand des Wissens."
Das man Circoviren gefunden hat bei Tauben mit Rotaviren oder das mit Adenoviren?
Das kommt von Dr. Boskamp aus dem Newsletter über Impfstoffe.
Schöne Grüße
Johan

Hallo Johan,

ich versuche es mal etwas ausführlicher zu erklären:

Dass man all die von dir genannten Erreger (Circo, Adeno, Herpes, Paramyxo etc.) bei kranken Tauben finden kann, ist absolut richtig. Das heißt aber nicht automatisch, dass sie dann auch immer der Erreger der jeweiligen Krankheit sind.
Viele der oftmals als Krankheitserreger von Tauben diskutierten Viren und Bakterien findet man - wenn geeignete Nachweisverfahren eingesetzt werden - auch bei einem Großteil (oder sogar allen) der gesunden Tauben ... und damit natürlich auch bei den meisten erkrankten Tauben, auch wenn die Krankheit eine völlig andere Ursache hat.
So eine weite Verbreitung kennt man z.B. von E. coli, dem Taubenherpesvirus (CoHV-1) und dem Taubencircovirus (PiCV-1). Ihr Nachweis alleine bedeutet also erstmal wenig, denn er hat oftmals gar nichts mit der beobachteten Erkrankung zu tun. Um einen Zusammenhang zwischen einem Erregernachweis und einer Erkrankung herzustellen, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Für das Taubencircovirus ist es bisher zum Beispiel nicht gelungen, diesen Zusammenhang mit einer Erkrankung zu belegen. Das heißt deine Aussage ("Aber Circoviren sorgen auch für "kotzen".") sollte so eigentlich erstmal nicht stehen bleiben. Auch die Vermutung, dass das Taubencircovirus eine Immunsuppression hervorrufen kann, ist zwar durchaus möglich, aber bewiesen wurde es bisher nicht.
Für das Taubenherpesvirus ist zwar erwiesen, dass es unter bestimmten Umständen Erkrankungen auslösen kann, diese verlaufen aber ganz anders als z.B. die "JTK", daher sollte man das nicht in einen Topf werfen, wie es oft getan wird.
Noch komplizierter ist es bei den Taubenadenoviren, von denen es gleich mehrere unterschiedliche Vertreter gibt (mindestens sechs verschiedene). Für einen Teil davon gibt es durchaus ernstzunehmende Hinweise, dass sie auch als Krankheitserreger bei der Taube eine Bedeutung haben können (auch wenn dazu noch viel mehr untersucht und geforscht werden muss). Aber wenn über Adenoviren bei Tauben gesprochen oder geschrieben wird, wird leider fast nie dazu gesagt, um welches dieser unterschiedlichen Viren es denn eigentlich gerade geht, und das macht es auch wieder schwierig, solche Aussagen zu bewerten.

Mit manchen Aussagen sollte man daher deutlich vorsichtiger sein, als es viele Züchter und leider auch manche Tierärzte derzeit tun. Ich hoffe damit wird klarer, was mit meiner Bemerkung gemeint war.

Viele Grüße
Dennis

[haluter]

Zitat von Dennis

Hallo Johan,

ich versuche es mal etwas ausführlicher zu erklären:

Dass man all die von dir genannten Erreger (Circo, Adeno, Herpes, Paramyxo etc.) bei kranken Tauben finden kann, ist absolut richtig. Das heißt aber nicht automatisch, dass sie dann auch immer der Erreger der jeweiligen Krankheit sind.
Viele der oftmals als Krankheitserreger von Tauben diskutierten Viren und Bakterien findet man - wenn geeignete Nachweisverfahren eingesetzt werden - auch bei einem Großteil (oder sogar allen) der gesunden Tauben ... und damit natürlich auch bei den meisten erkrankten Tauben, auch wenn die Krankheit eine völlig andere Ursache hat.
So eine weite Verbreitung kennt man z.B. von E. coli, dem Taubenherpesvirus (CoHV-1) und dem Taubencircovirus (PiCV-1). Ihr Nachweis alleine bedeutet also erstmal wenig, denn er hat oftmals gar nichts mit der beobachteten Erkrankung zu tun. Um einen Zusammenhang zwischen einem Erregernachweis und einer Erkrankung herzustellen, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Für das Taubencircovirus ist es bisher zum Beispiel nicht gelungen, diesen Zusammenhang mit einer Erkrankung zu belegen. Das heißt deine Aussage ("Aber Circoviren sorgen auch für "kotzen".") sollte so eigentlich erstmal nicht stehen bleiben. Auch die Vermutung, dass das Taubencircovirus eine Immunsuppression hervorrufen kann, ist zwar durchaus möglich, aber bewiesen wurde es bisher nicht.
Für das Taubenherpesvirus ist zwar erwiesen, dass es unter bestimmten Umständen Erkrankungen auslösen kann, diese verlaufen aber ganz anders als z.B. die "JTK", daher sollte man das nicht in einen Topf werfen, wie es oft getan wird.
Noch komplizierter ist es bei den Taubenadenoviren, von denen es gleich mehrere unterschiedliche Vertreter gibt (mindestens sechs verschiedene). Für einen Teil davon gibt es durchaus ernstzunehmende Hinweise, dass sie auch als Krankheitserreger bei der Taube eine Bedeutung haben können (auch wenn dazu noch viel mehr untersucht und geforscht werden muss). Aber wenn über Adenoviren bei Tauben gesprochen oder geschrieben wird, wird leider fast nie dazu gesagt, um welches dieser unterschiedlichen Viren es denn eigentlich gerade geht, und das macht es auch wieder schwierig, solche Aussagen zu bewerten.

Mit manchen Aussagen sollte man daher deutlich vorsichtiger sein, als es viele Züchter und leider auch manche Tierärzte derzeit tun. Ich hoffe damit wird klarer, was mit meiner Bemerkung gemeint war.

Viele Grüße
Dennis

DANKE

M.f.g. Haluter

[belgier1]

1Dennis,

Vollkommen recht.

Das ist nichts neues.

Die Impfungen haben vielleicht auch nicht richtig gewirkt, empfohlen wird 2x zu impfen, sodass das Immunantwort groß genug ist.
Problem ist nur das die Untersuchungen nach der Krankheitsursache sehr lange dauern und teuer sind. Das geht nur für wissenschaftliche Untersuchungen. Wenn Geld da ist.

Ein Tierarzt muss leben von seine und andere Erfahrungene. Die Niederländische Tierärzte sind hier weit fortgeschrittenen, teils durch sehr viele Kunden und teils durch andere Gesetze. Die sind schon 3-4 Jahre am testen mit Impfstoffe, 2 Jahr mit Rota. Diese Erfahrungen teilen sie mit sehr viel Rücksichtnahme mit. Es gibt, für mich, ein Unterschied zwischen eine Mitteilung von Ergebnisse und von eigene Erfahrungen.
Die Adeno Und Circo Aussage war eine Mitteilung, ob sie für die Krankheit wichtig waren? Kranke Tiere haben meistens auch zu viel Ecoli, als Nebenkrankheit.
Das Problem ist, das viele Menschen die etwas sagen, gleich auf bestimmte Passage, Kommentar bekommen, manchmal richtig heftig. Warum die Leute nicht erst fragen, was meinst du damit, kannst du das mal genauer beschreiben, verstehe ich nicht. Ist das unsere heutige Zeit das Menschen denken dass sie alles besser wissen oder einen festgelegten Meinung haben? Können wir nicht normal diskutieren und voneinander lernen, ohne gleich dafür zu sorgen, dass Menschen Angst haben noch etwas zu sagen? Wenn das passiert, wird es gefährlich.

Darum habe ich dich um weitere Informationen gebeten, ich bedanke mich dafür. Das Thema ist nicht einfach, ich hoffe wir finden eine gute Impflösung für das JTK Problem, sodass der Antibiotika Gebrauch stark abnimmt und alle zufrieden sind.