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Alt 24.04.2002, 10:57
Tiberius Mohr, Tierarzt
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Kokzidien

Hallo Herr Mohr,
bei einem befreundeten Züchter sind die Symptome ähnlich. Der Tierarzt hat ein Antibiotika verschrieben. Die Jungen im Nest setzen nassen Kot ab und werden auch nicht richtig gefüttert. Nun zu meiner Frage, kann man Appertex während der Zuchtsaison geben? Wie sieht es mit Baycox aus, kann man´das auch geben wenn z.B. Kleine Junge im Nest leigen?
Hoffe auf baldige Antwort und vielen Dank im voraus.
Pfaelzer
PS: Der Tierarzt meint es handelt sich um ein Darmvirus oder eine Viruserkrankung allgemein.


... das war die Frage - ich finde wieder einmal nicht den entsprechenden Beitrag...

Jungtauben können ab ca. dem 18. Lebenstag mit Baycox behandelt werden. Damit aber mit den Jungtauben nicht auch die Kokzidien mit „abgesetzt“ werden, empfehlen wir unseren Patienten folgendes Schema:

3 Tage vor dem Absetzen der Jungtauben bekommen die Zuchttauben Baycox, 4 ml / Liter Trinkwasser, 2 Tage in Folge.
Am 3. Tag – also am Tag vor dem Absetzen werden die Tauben mit Vitaminpräparaten „aufgebaut“. Am Tag darauf werden dann die Jungen abgesetzt.
Durch diese Behandlung vermeidet man ein Überschießen der Kokzidieninfektion aufgrund der Streßfaktoren beim Absetzen (geringe Futteraufnahme in den ersten Tagen, Trennung von den Eltern, neue Umgebung etc.)
Eine Bestands-Behandlung kurz nach dem Absetzen macht nicht wirklich Sinn, denn in dieser Phase nehmen Jungtauben, wenn überhaupt, nur unregelmäßig und ungleichmäßig viel Trinkwasser auf. Eine Einzeltier-Behandlung nach bzw. beim Absetzen ist mit Appertex zwar möglich, dadurch wird aber nicht verhindert, daß der frisch gereinigte und desinfizierte Jungtierschlag mit Kokzidien verseucht wird – die dann schwer wieder wegzubekommen sind (nach der Appertex-Behandlung scheiden Jungtauben noch 2, manchmal auch 3 Tage Kokzidien mit dem Kot aus). Außerdem: eine Behandlung – womit auch immer – in dieser sehr „streßgeplagten“ Phase im Leben der Jungtauben sollte vermieden werden. Den Jungtauben in diesem Lebensabschnitt„stinkt es“ wirklich: sie haben die Eltern verloren, man hat sie von Zuhause weggerissen, in einen nicht sehr einladenden Raum gesperrt (weil zu hell und zu „sauber“) und um sie herum befinden sich lauter unbekannte Tauben. Zu allem Überfluß kann das Immunsystem in diesem Stadium seiner Entwicklung nicht viel ausrichten und bei Jungtauben auch unter optimalen Bedingungen eine unkontrollierte Ausbreitung von Kokzidien nicht eindämmen.
Natürlich funktioniert dieses System meistens nur bei der ersten Brut, aber immerhin...

Tiberius Mohr


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