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  #1  
Alt 12.06.2001, 09:52
Filz
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Neuer Fachbeitrag von Tiberius Mohr

Hallo Herr Mohr,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Bericht unter Brieftaubenmedizin.de.
Dem kann ich nur in allen Punkten beipflichten. Was werden sich jetzt wieder einige "Wunderheiler" mit Ihren "Naturmethoden" auf den Schlips getreten fühlen, daß Sie wieder Aufklärungsarbeit leisten. Es ist nur leider schade, daß die Taubenzüchter ihr Hirn nur bis zum Saisonende eingeschaltet haben. Danach ist wieder alles vergessen und die Scharlatanerie beginnt von vorne. Hier verweise ich nur auf Ihren Fachartikel der Trichomonaden. Wenn die Züchter diesen lesen würden und zwar jedes Jahr neu, würden doch diese endlosen Diskussionen über Spatrix hier und Metro dort aufhören. Man sollte sich mal im Klaren sein, was man seinen Tauben alles ins Futter bzw. als Futter (Futterkroketten, Preßfutter oder ähnliche Gewürzmischungen)natürlich für teures Geld, denn für den Taubenzüchter gilt ja die Devise "je Teurer desto besser" zu fressen gibt. Die Tiere wissen ja gar nicht mehr wie reines Wasser schmeckt, bzw. normales Körnerfutter aussieht. Eine ausgewogene Ernährung mit einer reichhaltigen und weniger variantenreichen Fütterung (ich selbst gebe nur eine leichte Futtermischung ähnlich der Dirks-Mischung und ein Mischfutter mit viel Fett- und Kohlehydratanteil, daß ich selbst mische, tut es auch. Der Vorteil ist eine bessere Verdauung der Taube, da die Futterarten nicht sehr abweichen. Eine ausgewogenen Mineralversorgung und ein Multivitamin, und daß nicht jede Woche einmal, das ist nämlich für die Katz, sondern nach einem schweren Flug, mindestens 3 Tage hintereinander.
Wenn ich dann auf die Messen gehe, und jede Futterfirma hat mindestens 20 verschiedene Futtersorten oder 35 Pülverchen, parat, könnte ich ausrasten. Ihr müßt euch einfach im Klaren sein, daß diese Firmen für Ihren Profit produzieren. Meiner Meinung nach fehlt es den meisten Züchtern einfach an der gewissen Eingebung, Ihren Erfolg selbst in die Hand zu nehmen. Sie greifen hier lieber zu diesem oder jenem Futterplan, in der trügerischen Hoffnung alles richtig zu machen. Ihr könnt doch keiner Taube die Sonntags wiederkommt, mit Diätfutter wieder fitkriegen oder dieses Mittel ins Wasser geben weil es da so steht. Das geht nur mit Vollwertigem Reisefutter. Bei den Jungtauben ist es noch gravierender. Da werden die in der Hauptmauser befindlichen Jungen für die Preisflüge mit Gerste und Diätfutter vorbereitet, anstatt hier nachzudenken, daß die Tauben einen enormen Bedarf an ausgewogener Ernährung brauchen. Meine Jungtauben bekommen nur ein Mischfutter mit mindestens 40% Mais, natürlich nicht als Standfutter (Ein Tip, schaut euch mal die Jungen an die Mais fressen und die die keinen fressen, nicht umsonst ist in Belgien die wichtigste Futtersorte Mais) Meine Erfolge bei den Jungtauben geben mir recht. (Die letzten 3 Jahre RV-Meister Jungtauben, die wenigsten Verluste, die besten Plazierungen auf den letzten und weitesten Flügen, dafür halt am Anfang nicht so früh, aber das kommt später von allein, wenn die Blitzstarter schon im Nirvana verschwunden sind.)Wichtig für den Erfolg ist an erster Stelle eine "gute" und gesunde Taube. Meine Tauben werden seit Ende 2000 regelmäßig tierärztlich betreut, mit dem Erfolg, daß meine Reiseleistungen von bisher ca. 48% auf jetzt fast 65% stiegen, und ich habe bis jetzt noch keine Medikamente geben müssen, wie ich das früher immer "auf Verdacht" gehandhabt habe. Es ist nämlich auch viel billiger alle 4-6 Wochen beim Tierarzt mit 10 Tauben einen Rachen- und Kotabstrich zu machen, als alle 14 Tage etwas ins Wasser zu kippen. (Natürlich wird bei uns jetzt wieder gemunkelt: naja, der ist ja beim Mohr Kunde, der wird ihm schon die passenden Mittelchen verschaffen.) Das liegt nun halt mal in der Natur und der Naivität der Züchterschaft. Fakt ist die Tauben waren vorher schon gut und sind jetzt noch besser, ohne blindlings herumzudoktern. Außerdem stelle ich die "Liebe zu meine Tauben" immer noch über den Erfolg und hier sollten sich mal einige Züchter an die Nase greifen.

So das wars fürs erste

Euer Sportfreund Roland

PS. Tipps und Hinweise gebe ich euch gerne Auskunft unter RF10551@gmx.net

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  #2  
Alt 12.06.2001, 10:56
Stefan07226
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Warum gehen die Tauben wohl ins Feld?

Also wenn ich den Artikel von Herrn Mohr richtig verstanden habe, habe die seit vielen Jahren gebräuchlichen natürlichen Nahrungsergänzungsmittel keine Wirkung auf Tauben.
Zwiebeln und Knoblauch wirken giftig, Bierhefe ist eigentlich ein Pulver ohne Inhaltssoffe und Karotten sind auch unnütz.
Es stellen sich mir zwei Fragen:

erstens: wieso fliegen meine Tauben in den Garten und fressen da Porrestangen und Zwiebelspitzen? Auf dem Schlag fressen sie lieber Karottensalat als Taubenfutter? Kann es sein dass die Tauben vielleicht doch schlau genug sind um zu wissen was gut für sie ist. Wissenschaftliche Studien sind ja nur auf einem bestimmten Stand der Erforschung. Auch sie Herr Mohr haben bei ihrer unbestrittenen Fachkompetenz nicht den Stein der Weisen in ihrem Keller gelagert.

zweitens: Woher kommen denn dieInhaltsstoffe der verschiedenen syntetischen Präparate? So weit ich weiß sind sie alle aus der Natur kopiert. Selbst das erste Antibiotika Penicilin wurde aus Pilzen gewonnen. -> Die Inhaltsstofe der grandiosen Medikamente sind Kopien der natürlichen Pflanzeninhaltsstoffe!

Ich kann für mich sagen, dass ich lieber Gemüse aus meinem Garten füttere als syntetisch hergestellte Mittelchen in den phantasievollsten Farben ins Wasser zu schütten. Die Wildtauben ernähren sich im übrigen ausschließlich von Pflanzen und unter ihnen gibt es kaum Erkrankungen!

Unbestriten muß man in der Reisesaison die absolute Gesundheit der Tiere garantieren, aber außerhalb dieser Zeit sind Medikamente tabu. Wer nicht von allein mit ein paar Erregern fertig wird, hat kein Bleiberecht.

Ich glaube das dies hier eine muntere Diskussion werden wird. Hoffen wir das sie sachlich und nicht persönlich-verletzend geführt wird.

Gut Flug stefan
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  #3  
Alt 12.06.2001, 12:08
Filz
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard RE: Warum gehen die Tauben wohl ins Feld?

Hallo Sportfreund Stefan,
deine Pauschalaussage am Anfang deines Artikels ist nicht ganz richtig. Zu Zwiebeln und Knoblauch: Ein übermäßiger Einsatz kann giftig sein. Meine Tauben sind nur mit Wiederwillen an Zwiebel und Knoblauch gegangen, dann habe ich den ganzen Krimskrams weggelassen und siehe da, die Tauben flogen besser. Du glaubst doch wohl nicht wenn du Knoblauchwasser und normales Wasser hinstellst, daß sie an die Knoblauchbrühe gehen. Zur Bierhefe: In dem Fachartikel steht wohl das Bierhefe hilfreich ist, nur die Qualität schwankt und kann so ins negaive umschlagen. (Ich kann als Bierhefekonsument der letzten Jahre ein Lied davon singen, meine Tauben hatten Pilze)
Zu Karotten: wenn die Tauben nicht an Karotten gewöhnt sind werden sie wohl keine anrühren, wenn ihnen genügend Körnerfutter zur Verfügung steht.
Meine Tauben fressen auch Gras, Salat und andere Blattgewächse, und am liebsten fressen Sie die Erde aus dem Garten. ich habe ihnen auch Möhren zu fressen gegeben, die sie gierig frassen wenn ich sie knapp im Futter gehalten habe. Daß diese Zusatzstoffe nötig ist, wurde uns doch in den letzten Jahren von der Herstellerindustrie ausgiebig suggeriert. Aber in dem Artikel wird doch mit der Mähr aufgeräumt, das gewisse Tees und Wurzeln oder Hefen gegen Krankheiten helfen, daß ist ein Märchen der "Hersteller, die das Vertreiben" Es geht doch wirklich nur darum, die Leute wachzurütteln, nicht die teuren Zusatzmitteln zu kaufen und sich nicht von den Herstellerfirmen was aufdrehen zu lassen. Es ist wirklich wahr, manchmal ist weniger mehr.

PS. Ich habe alles selbst ausprobiert und meine Tauben sind ohne die Zusatzstoffe genauso vital und noch erfolgreicher.

mit Sportsgruß

Roland
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  #4  
Alt 20.06.2001, 17:09
Tiberius Mohr, Tierarzt
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Stellungnahme

Hallo Herr Stefan,

leider haben Sie meinen Beitrag entweder nicht verstanden, oder nicht richtig gelesen. Eine Richtigstellung erspare ich mir, Herr Filz hat das bereits getan. Ich empfehle Ihnen, den Artikel noch einmal aufmerksam durchzuarbeiten. Aussagen wie „Bierhefe ist ein Pulver ohne Inhaltsstoffe“ (oder so ähnlich, es kommt nicht auf die Formulierung an) stammt mit Sicherheit nicht aus meinem Beitrag, denn Bierhefe hat manchmal mehr „Inhaltsstoffe“ als wir gebrauchen können (sprich Soorpilze).
Ansonsten freue ich mich über eine rege Beteiligung – und keine Sorge, ich nehme es nicht persönlich.

Danke für Ihren Beitrag

Tiberius Mohr
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