|
|
|
#71
12.01.2016, 21:25
|
||||
|
||||
Zitat:
wenn ich das mit der Kunst des Züchtens richtig verstanden habe, dann tritt der Kreuzungseffekt doch erst ein, wenn die Nachzucht aus (meistens) 2 Inzuchtprodukten die sichtbar körperlichen Mängel der Eltern nicht mehr haben. Ich glaube Anker würde so er noch Leben würde daraus Züchten. Viele hier vertreten die Meinung nur aus den allerschönsten Inzuchtprodukten zu Züchten. Diese Meinung teile ich nicht. Allerdings muss man sich auch von einer Taube trennen die Jungtiere bringt die deutlich sichtbare Spuren der Inzucht zeigen, wenn ein Elternteil in Inzucht gezogen ist. Selbst wenn sie noch so viel gekostet hat oder noch so gut gezogen ist. Sie wird keine Sieger/Flieger bringen. Ich persönlich halte das System von Vandenabeele für sehr gut. Und zwar kümmert er sich nicht um Inzucht oder Kreuzung, sondern will aus jeder guten (?) Taube wieder gute ziehen. Wenn er 2 Tauben zusammen setzt will er was gutes ziehen, egal ob das nun Tauben sind die eng verwandt oder Kreuzungen sind. Es ist schon so, dass ich auch auf der Suche nach Tauben bin die sauber in Linie gezogen sind. Oder aus einer mir passenden Kreuzungszucht stammt und ich die entsprechende Linien- bzw. Inzuchttaube habe. Also einer meiner Besten Vererber ist eine klassische Kreuzung. Er vererbt sehr gut in F2 und F3 Generationen. Wenn ich den zurück in Linie paare kann ich das Geld auch gleich zum Fenster raus werfen. Wohingegen wenn ich Kreuzungen an den Vogel bringen seine Jungtiere gut vererben! Dieser Vogel ist ein reiner Janssen/ gekreuzt aus 2 Janssenlinien. Das wird sich auch nicht mehr ändern, ich bevorzuge die Kreuzung oder entfernte Verwandschaftszucht. Ich habe ja viele von dem Selfmademan von der Ostfriesenkant. Wobei ich da immer darauf achte, das die NL 3105 in den Paarungen vertreten ist. Weil sie die Beste Vererberin war. Und das ist meiner Meinung nach der Schlüssel. Dann ist es egal ob 2. oder 3. Generation. Die besten Tauben haben nicht so viel Urahnen wie wir manchmal glauben. Viele kommen aus dem gleichen Loch oder Linie. Ungeheur spannend und doch schwierig. Wenn man aber durch Zufall oder Intuition ein paar oder mehrere Tauben die die Vererbungsfähigkeit haben sitzen hat, dann braucht einem nicht Bange werden, da fallen dann immer wieder gute. Wenn ich mir die Abstammung des "Theo 1129" von Fred Jansen ansehe ist das für mich eine Kreuzung. Und bringt 30 Zweistellige. Oder der Rostbraune von Hermes kommt aus dem gleichen Loch. Auch ein Supervererber. Oder der 864 von Hartmut Will und seine guten Brüder. Alles Kreuzungen. Interessant wird es aber wenn eine Linie sauber gehalten wird und Ca. 15 Jahre stand hält. Das sind dann die Züchter die ich suche.
__________________
Gut Flug Pfälzer Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse. 
|
|
#72
13.01.2016, 10:49
|
|||
|
|||
|
Hallo Thomas,
m. E. gibt es keine "sauberen" Linien...ist mir aber auch wurscht. Für mich gibt es nur gute und schlechte Vererber oder Reisetauben..ein guter, präpotenter Vererber, vererbt sich über die Kreuzung und/oder Linien-/Inzucht, wie, muß man halt herausfinden und dafür sorgen, dass man immer genug davon im eigenen Zuchtschlag hat. Hier liegt aber bei vielen Sportsfreunden das Problem. Sie kaufen lieber neue Tauben und damit neue Hoffnung, ist ehrlich gesagt auch verständlich, wer kauft nicht schon gerne mal ein paar neue Granaten...ist doch immer eine geile Sache...?? Ja, und dabei geht es halt ganz schnell, die eigenen Guten im Zuchtschlag werden für die guten, teuren Neuen geopfert, die meisten Neuen taugen halt Mal nix und schon hat man sich für teures Geld (die Taubenpreise steigen ja rasend schnell) aus den Preisen gekauft!!! Ich züchte ungern aus körperlich nicht hinreichend perfekten Tauben, aber 3-4 habe ich immer davon in der Zucht....manchmal klappt auch dies, mit dem entsprechenden Passer. Den Zuchtschlag voll machen, mit irgendwelchen Inzuchtkrüppeln, käme mir nie in den Sinn...es führen, Gott sei Dank, viele Wege nach Rom. Würde ich wieder anfangen, RV-Programm zu reisen, könnte ich mir vorstellen, bei Alfred 12 Paar Sommerjunge zu erwerben, diese in den Zuchtschlag zu stecken und mich von ihm coachen zu lassen...er hat nämlich schon vor 30 Jahren sehr gute Tauben abgeben können... Gruß Friedrich
|
|
#73
13.01.2016, 15:15
|
||||
|
||||
|
Zitat:
die Preise für Tauben machen wir alle selbst. Glaub mir auch ich könnte mir einen schicken Neuwagen leisten wenn, ja wenn ich nicht diesen Virus im Hirn hätte. Andere sind ressistent dagegen und brauchen keine "Neue". Das zu Rot. Was die Zucht angeht, habe ich das schon ein paar mal probiert. Bin aber bis auf ein Weibchen auf keinen grünen Nenner gekommen und probiere das auch nicht mehr. Denn all die Tauben die für Erachtenswert halte und aus meinem ZS gekommen sind, kommen fast auschließlich aus entfernter Verwandtschaft oder aus Kreuzungen. Das zu Blau. Ich habe es nur mit meinen Worten beschrieben wie ich Anker verstanden habe. Nicht, dass ich diesen Weg beschreite. Das ist was für Könner, das kann ich nicht. Die allerwenigsten wohl. Ich gebe Dir Recht damit, dass die gute Zuchttaube vererbt, egal wie sie gezogen ist. Ich bevorzuge die Kreuzung oder entfernte Verwandtschaftszucht. Schau dir mal die Abstammung des "Kleinen" von Vandenabeele an. Eine klassische Kreuzung. Und was ist daraus entstanden? Ich meine das sind mit die Besten Tauben die im Moment fliegen. Aber das ist nur meine Meinung. Und mit noch was hast Du Recht: Die geschenkten oder selbst gezogenen führen immer ein Stiefmütterliches Leben im gegensatz zu gekauften Tauben. Aber die selbst gezogenen und geschenkten müssen ja auch erst mal gut sein. Das kann ich nur machen wenn ich mal einen Stamm habe wie Alfred oder Du und Dein Vater einen hatten. Wenn ich vorher nichts auf die Reihe gekriegt habe, dann brauche ich die nicht im ZS. Wie soll ich denn da weiter kommen? Wenn ich immer im selben Brei rühre, dann kann ich machen was ich will, ohne andere Zutaten wird er nun mal nicht dicker.
__________________
Gut Flug Pfälzer Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
|
|
#74
13.01.2016, 17:32
|
|||
|
|||
|
Zuchtwege
Ich lese gerade in einem Artikel, dass Andre Roodhoft 2015 erster Nationlaer Meister der langen Mittelstrecke wird und zugleich auch den ersten Nationalen As-Vogel der langen Mittelstrecke stellt. Seine Tauben sind eine gusseiserne Basis die er seit 30 Jahren kultiviert und züchtet auf die einzigartigen Gene der Hofkenstauben über Nelles van de Pol. Er versucht diese Sorte so rein wie möglich zu halten und von dieser Basis hat er 20 Zuchtpaare. Weitere Spitzentauben aus verschiedenen Schlägen kommen dazu die er dann an diese Basistauben verpaart und dann zieht er insgesamt 150 Jungtauben. Die Jungtauben werden nach dem Absetzten selektiert da verschwinden bereits 20-30 %. Die Selektion geht dann laufend weiter und auf dem Witwerschlag sitzen dann 14 Alte und 26 Jährige. Länger als drei Jahre sitzt kein Spitzenflieger auf dem Reiseschlag danach kommt er sofort auf den Zuchtschlag um aus noch jungen Tauben zu züchten. Auch hier wird deutlich, dass man zuerst eine sehr starke Basis haben muss um dann diesen Zuchtweg zu gehen. Es führen viele Wege nach Rom und das ist die Vorgehensweise von Roodhoft. Gruss pesche
|
 |
|
|
Linear-Darstellung
