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  #11  
Alt 30.09.2010, 15:02
Prox Prox ist offline
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Standard "blaue Briefe"

Hallo Meinolf,

ich kann Deine Argumente bezüglich "blaue Briefe" und deren Behandlung aus der Sicht des Flugleiters verstehen.

Es gibt aber auch eine Sichtweise aus der Perspektive des an einem Wettflug teilnehmenden Züchters. Dieser Züchter möchte darüber informiert sein, wie es seinen Tauben vom Einsetzen bis zum Auflass ergeht. Dafür bezahlt er Geld und setzt sein Vertrauen in die Verantwortlichen. Wenn dann einmal ein Flug "in die Hose geht", möchte er wissen, warum z.b. 50% seiner Tauben nicht in einer annehmbaren Zeit nach Hause gekommen sind. Das können Gründe sein, die nicht beeinflussbar sind. Es können aber auch Gründe sein, wo ein verantwortlicher Sportfreund z. B. einen Fehler begangen hat.
Wenn dann z. B. eine falsche Wettereinschätzung des Flugleiters der Grund eines "verkrachten" ist, sollte dem Flugleiter natürlich nicht automatisch eine Verfehlung unterstellt werden. Aber, und dieses halte ich für sehr wichtig, der teilnehmende Sportfreund muss wissen, welche Gründe für das erschwerte Heimfinden seiner Tauben verantwortlich sind.

Dazu müssen nach meiner Ansicht aber alle Handlungen und Bewertungen für Jedermann öffentlich und einsichtbar sein.
Auch auf die Gefahr hin, dass die Verantwortlichen für ihre sehr schwere und fehlerträchtige Arbeit nicht immer Beifall bekommen.

Freundliche Grüße
Wilfried
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  #12  
Alt 30.09.2010, 15:33
OOO OOO ist offline
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Standard um Gottes Willen!

Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
...Dazu müssen nach meiner Ansicht aber alle Handlungen und Bewertungen für Jedermann öffentlich und einsichtbar sein...
Hallo,
OK, Information darüber, was konkret bei einem Flug zu einem konkreten Verlauf geführt hat/ bzw. geführt haben könnte (im Nachgang einer Begutachtung durch die kompetente neutrale Instanz), halte ich auch für sehr wichtig, darauf haben betroffene Züchter ein Recht, finde ich.
Und dieser Nachfrage bin ich als Flugleiter immer schon aus eigenem Antrieb nachgekommen. Wobei ein Fließen solcher Informationen von der bewertenden neutralen Instanz an die Betroffenen eindeutig eher sicherstellt, dass dieser Informationsaustausch auch geschieht.



Was aber ganz sicher nicht sein darf, ist das das geschieht, was du da forderst!

Als wenn jeder Züchter in der Lage wäre, alle Handlungen der Flugleiter und die Witterungstechnischen Rahmenbedingungen richtig einzuordnen und darüber ein fachlich richtiges Urteil fällen könnten. Das absolute Gegenteil ist doch der Fall!
Eben genau wegen der Schwierigkeit, dass es eine so komplexe Tätigkeit darstellt, die nur wenige beherrschen und daher auch fachgerecht beurteilen können, muss ja eben der Flugleiter vor der Meute der selbsternannten Flugleiter (sprich aufgebrachte Züchter) geschützt werden!

Aus deiner Forderung und sogar auch aus dem Grundkonstrukt, das wir heute bezgl. Flugleitung vorfinden, spricht doch pures Mißtrauen und pure Selbstüberschätzung! Als wenn es all die Kritiker jederzeit selber besser machen könnten! Zudem scheinen mir solche Forderungen daraus motiviert, dass man denkt, durch Erhöhung des Drucks auf Flugleiter könnte man die Auflassqualität verbessern. So ein Bullshit, das Gegenteil ist der Fall!

Wir brauchen genau deshalb ein Konstrukt, das maximale Kompetenz in der Flugleitung ebenso gewährleistet, wie Unparteilichkeit und Unabhängigkeit!

Grüße
Meinolf
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  #13  
Alt 30.09.2010, 16:14
Federfuss
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Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
Hallo Meinolf,

ich kann Deine Argumente bezüglich "blaue Briefe" und deren Behandlung aus der Sicht des Flugleiters verstehen.

Es gibt aber auch eine Sichtweise aus der Perspektive des an einem Wettflug teilnehmenden Züchters. Dieser Züchter möchte darüber informiert sein, wie es seinen Tauben vom Einsetzen bis zum Auflass ergeht. Dafür bezahlt er Geld und setzt sein Vertrauen in die Verantwortlichen. Wenn dann einmal ein Flug "in die Hose geht", möchte er wissen, warum z.b. 50% seiner Tauben nicht in einer annehmbaren Zeit nach Hause gekommen sind. Das können Gründe sein, die nicht beeinflussbar sind. Es können aber auch Gründe sein, wo ein verantwortlicher Sportfreund z. B. einen Fehler begangen hat.
Wenn dann z. B. eine falsche Wettereinschätzung des Flugleiters der Grund eines "verkrachten" ist, sollte dem Flugleiter natürlich nicht automatisch eine Verfehlung unterstellt werden. Aber, und dieses halte ich für sehr wichtig, der teilnehmende Sportfreund muss wissen, welche Gründe für das erschwerte Heimfinden seiner Tauben verantwortlich sind.

Dazu müssen nach meiner Ansicht aber alle Handlungen und Bewertungen für Jedermann öffentlich und einsichtbar sein.
Auch auf die Gefahr hin, dass die Verantwortlichen für ihre sehr schwere und fehlerträchtige Arbeit nicht immer Beifall bekommen.

Freundliche Grüße
Wilfried
Hallo Wilfried,

das sehe ich genauso.

Der Züchter hat das Recht zu wissen was mit seinen Tauben geschieht oder geschehen ist, zumindest was die Flugleitung betrifft! Der Flugleiter unserer TG hat absolut keine Probleme damit alle Fakten vorher und auch nachher auf den Tisch zu legen - er macht das gerne wenn gewünscht und auch aus freien Stücken.
Wenn es dann Züchter gibt, die sich selbst nicht im Griff haben und glauben mit ihrem Frust, ihrer Meinung, grundsätzlich der Nabel der Welt zu sein, jeden Fehler eines Anderen ausschlachten zu müssen und sich das Recht nehmen rum zu Poltern, dann können wir das nur sehr, sehr schwerlich ändern. Esel bleibt Esel und wird niemals ein Lipizzaner!

Ob ein Flugleiter bereit ist sich den ständigen Anfeindungen bestimmter Leute auszusetzen bestimmt er selbst, verständlich nachzuvollziehen ist ein Rückzug aber meisst allemal! Das schreibe ich aus eigener Erfahrung.

Meinolfs Vorschlag mag auf den ersten Blick durchaus verständlich und gewinnbringend sein, doch er birgt auch eine nicht zu unterschätzende negative Seite in sich. Denn: "Durch eine entzogene Transparenz der Geschehnisse um einen Wettflug keimen Spekulationen auf!" Diese Spekulationen sind dann womöglich noch um ein Vielfaches unangenehmer als alles Andere.

Liebe Grüße
Horst
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  #14  
Alt 30.09.2010, 16:40
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Hallo Sportfreunde.
Es gibt viele Gedanken und Vorschläge, super, das ist gut so!
Jeder Beruf hat bestimmte Voraussetzungen. Die gute bestandene Ausbildung und dann das richtige Werkzeug.
Die gute bestandene Ausbildung ist schon mal die wichtigste Voraussetzung. Ein Muss ist auch das richtige Werkzeug.
Und da geht es schon los, es wird am falschen Ende gespart, ca. 100 € / Jahr für einen Vertrag mit einem Wetterdienst sind vielen RV/ FG/RegV zu viel Geld. Mit dieser übers Internet super Einrichtung hat der Flugleiter sehr viele Möglichkeiten optimal das Wetter für den Flugtag, Fr. Sa. od. So., anzusehen. Das lästige Strecken abtelefonieren ist nicht mehr zeitgemäß und nicht ausreichend, sowie ungenau. Im Internet kann man jede Wolke mit oder ohne Niederschlag sehen. Und vielen andere Sachen zudem. Besser geht es dann kaum noch. Damit sind dann auch die „Schlauberger“, die ihre Wetterinfos aus der Zeitung, Radio od. Fernseher haben, aus dem Rennen.
Zum Thema Rückendeckung kann ich nur auf meinen ersten Bericht verweisen, nur so geht’s.
Was noch wichtig ist, ist die Entschädigung für die vielen Stunden, die der Flugleiter im Einsatz ist. Züchter die hunderte von Euro für ihren Sport ausgeben, sollte doch schon bereit sein, für einen angemessenen Obolus für den guten Flugleiter, vielleicht über das Ringgeld ( ein oder zwei Cent mehr für Ringe z.B. ) kann eine Lösung schon sein.
Ein sehr wichtiger Punkt ist der Kritikbereich, oder anders gesagt das Druck ausüben ( Drohung, blaue Briefe, Meckereien im Vorfeld usw., usw.,…) .
Jeder Mensch, im Beruf, Sport, Öffentlichkeit, wird nervös wenn er unter zu starken Druck, Kontrolle steht. Was dabei herauskommt sind dann Fehler.
Frage: Wollt ihr Züchter, Flugleiter haben die Fehler machen?
Antwort: Nein!
Also, last endlich mal eure Flugleiter in Ruhe arbeiten mit dem dazu richtigen Werkzeug!
Wer aber nicht so denk, kann gerne die Arbeit übernehmen, mein Stuhl ist schon frei!

LG Norbert

Bis 11.10. endlich in Urlaub, viel Spaß noch bei der Diskussion, vielleicht schreibt der Verband ja auch mal was. Auch Bedingungen über Druck aus!
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  #15  
Alt 30.09.2010, 18:04
Prox Prox ist offline
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Zitat:
Zitat von OOO Beitrag anzeigen
Hallo,
OK, Information darüber, was konkret bei einem Flug zu einem konkreten Verlauf geführt hat/ bzw. geführt haben könnte (im Nachgang einer Begutachtung durch die kompetente neutrale Instanz), halte ich auch für sehr wichtig, darauf haben betroffene Züchter ein Recht, finde ich.
Und dieser Nachfrage bin ich als Flugleiter immer schon aus eigenem Antrieb nachgekommen. Wobei ein Fließen solcher Informationen von der bewertenden neutralen Instanz an die Betroffenen eindeutig eher sicherstellt, dass dieser Informationsaustausch auch geschieht.



Was aber ganz sicher nicht sein darf, ist das das geschieht, was du da forderst!

Als wenn jeder Züchter in der Lage wäre, alle Handlungen der Flugleiter und die Witterungstechnischen Rahmenbedingungen richtig einzuordnen und darüber ein fachlich richtiges Urteil fällen könnten. Das absolute Gegenteil ist doch der Fall!
Eben genau wegen der Schwierigkeit, dass es eine so komplexe Tätigkeit darstellt, die nur wenige beherrschen und daher auch fachgerecht beurteilen können, muss ja eben der Flugleiter vor der Meute der selbsternannten Flugleiter (sprich aufgebrachte Züchter) geschützt werden!

Aus deiner Forderung und sogar auch aus dem Grundkonstrukt, das wir heute bezgl. Flugleitung vorfinden, spricht doch pures Mißtrauen und pure Selbstüberschätzung! Als wenn es all die Kritiker jederzeit selber besser machen könnten! Zudem scheinen mir solche Forderungen daraus motiviert, dass man denkt, durch Erhöhung des Drucks auf Flugleiter könnte man die Auflassqualität verbessern. So ein Bullshit, das Gegenteil ist der Fall!

Wir brauchen genau deshalb ein Konstrukt, das maximale Kompetenz in der Flugleitung ebenso gewährleistet, wie Unparteilichkeit und Unabhängigkeit!

Grüße
Meinolf
Hallo Meinolf,

ein paar Punkte zu Deinem o. g. Beitrag.

1. Wenn ich etwas fordere, gehe ich in eine Versammlung und stelle einen Antrag. Hier im Forum habe ich nur meine Gedanken, die sicher auch falsch sein können, zum Ausdruck gebracht. Du hättest das Wort "Fordern" sicher nicht gebraucht, wenn du schon einmal erlebt hättest, wenn ich etwas fordere.

2. Ich behaupte nicht, dass jeder Zücher oder ich diese komplexe Tätigkeit eines Flugleiters kenne. Wenn es so wäre, würde die Besetzung des Postens wohl nicht so schwierig sein.

3. Jeder Züchter muss berechtigt sein, nach Flugende den Flugverlauf nach seiner persönlichen Sichtweise zu analysieren.
Das dabei dem Flugleiter seine Kompetenz nicht abgesprochen werden kann (aus Unwissenheit des Züchters) und auch nicht darf, braucht wohl nicht diskutiert werden.
Deshalb, von einer Meute "selbsternannter Flugleiter" zu sprechen, spreche ich einfach Deinem (vielleicht berechtigtem Zorn) zu.

4. Ich bin jetzt etwa 60 Jahre im Geschäft. Ich habe noch nie gehört, dass einem Flugleiter vorsätzliche Nachlässigkeit vorgeworfen wurde. Jeder Flugleiter versucht sein Bestes zu geben!!!
Dass dabei auch einmal Fehler bzw. falsche Einschätzungen der Sachlage passieren, wird nach meiner Erfahrung von allen akzeptiert und auch verstanden.
Deshalb, Druck auf Flugleiter ausüben, damit sie besser werden, ist albern, oder mit Deinen Worten gesprochen: Bullshit

Und als Anmerkung zu meinem Beitrag. Mit "Jedermann" habe ich nicht gemeint, dass jeder reisende Sportfreund einen schriftlichen Bericht über die Gedanken des Flugleiters bekommt.
Ich möchte nur bei Abgabe des Terminals vom RV-Vorsitzenden hören, die Preiszeit ist so lange gewesen, weil
die Tauben schlecht abgezogen sind,
weil eine nichtvorhersehbare Gewitterfront dazwischen gekommen ist,
weil,weil,weil.........
Mit einem Schulterzucken oder einfach zur Tagesordnung übergehen, bin ich nicht einverstanden. Ich möchte (muss) wissen, warum meine Tauben sich für mich so quälen mussten, um nach Hause zukommen.

So Meinolf, dieses sind nun nur wieder meine Gedanken und Gefühle. Wenn ich irgendwo meine gute Erziehung vergessen habe, Sorry.

Gruß
Wilfried
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  #16  
Alt 01.10.2010, 03:57
Prox Prox ist offline
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Zitat:
Zitat von Federfuss Beitrag anzeigen
Hallo Wilfried,
das sehe ich genauso.
Der Züchter hat das Recht zu wissen was mit seinen Tauben geschieht oder geschehen ist, zumindest was die Flugleitung betrifft! Der Flugleiter unserer TG hat absolut keine Probleme damit alle Fakten vorher und auch nachher auf den Tisch zu legen - er macht das gerne wenn gewünscht und auch aus freien Stücken.
Wenn es dann Züchter gibt, die sich selbst nicht im Griff haben und glauben mit ihrem Frust, ihrer Meinung, grundsätzlich der Nabel der Welt zu sein, jeden Fehler eines Anderen ausschlachten zu müssen und sich das Recht nehmen rum zu Poltern, dann können wir das nur sehr, sehr schwerlich ändern. Esel bleibt Esel und wird niemals ein Lipizzaner!
Ob ein Flugleiter bereit ist sich den ständigen Anfeindungen bestimmter Leute auszusetzen bestimmt er selbst, verständlich nachzuvollziehen ist ein Rückzug aber meisst allemal! Das schreibe ich aus eigener Erfahrung.
Meinolfs Vorschlag mag auf den ersten Blick durchaus verständlich und gewinnbringend sein, doch er birgt auch eine nicht zu unterschätzende negative Seite in sich. Denn: "Durch eine entzogene Transparenz der Geschehnisse um einen Wettflug keimen Spekulationen auf!" Diese Spekulationen sind dann womöglich noch um ein Vielfaches unangenehmer als alles Andere.
Liebe Grüße
Horst

Hallo Horst,

das Emotionen bei einem schlechten Flugverlauf hoch kommen, ist menschlich nachvollziehbar. Das dann erst einmal die Handlungsweise des Flugleiters hinterfragt wird, ist auch noch verständlich. Schlimm wird es aber, wenn einige Sportfreunde glauben, sie haben den Brieftaubensport erfunden und ohne Berücksichtigung der Ursachen vorsorglich erst einmal auf den Flugleiter losgehen. Wenn dieser dann die Brocken hinwirft, dürfen wir uns nicht wundern.

Grundsätzlich sollten/müssen wir bei jedem Flugleiter davon ausgehen, dass er sich beim Auflassgeschäft die größte Mühe gibt. Alleine schon deswegen, weil wir ihm bei seiner Wahl auch das Vertrauen ausgesprochen haben. Hinzu kommt, in der Mehrzahl der Fälle sitzen seine eigenen Tauben in der selben Kabine.
Dann sollten wir akzeptieren, dass trotz aller Vorsicht Flüge daneben gehen können und auch Fehleinschätzungen passieren. Auch wenn es sehr, sehr schwer ist und für den einen oder anderen zum Supergau werden kann.

Nur was nach meiner Meinung nicht geschehen darf, dass verkrachte Flüge im stillen Kämmerlein und im kleinstem Kreis aufgearbeitet werden. Diese Aufarbeitung ist man der Gesamtheit schuldig. Hier ist wie Du richtig schreibst, Transparenz gefordert, damit alle Spekulationen im Keime erstickt werden.
Ich sehe es als Stärke an, wenn ein Flugleiter einmal sagen würde, Sportfreunde, ich habe mich an diesem Wochenende bezüglich des Wetters geirrt.
Einfach deshalb, weil ich diesem Sportfreund genauso wie mir das Irren zugestehe und erlaube.
Die Mehrheit der Züchter würde trotz vielleicht großer Enttäuschung diese Fehleinschätzung tolerieren/verstehen und dadurch den Dauernörglern die Grundlage entziehen.

So Horst, vielleicht alles etwas lang geworden, trotzden Dir einen schönen Tag.

Gruß
Wilfried
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  #17  
Alt 01.10.2010, 06:05
OOO OOO ist offline
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Standard Auf dem gleichen Planeten?

Hallo
@ Wilfried: Alles prima, und deine Erziehung hast du ebenfalls nicht vergessen.
@Thomas: Sorry, dass dein Thread nun durch mich eine völlig andere Richtung genommen hat.

Nocheinmal: Ich habe mich kritisch gegenüber der Tatsache geäußert, dass im aktuellen Machtgefüge zwischen Vorständen und Flugleitern ein "blauer Brief", der eben nicht nur Aufklärung beinhaltet, sondern (zu recht) auch Maßregelung darstellt, in Kopie an die Vorstände geht. Denn dies kann vorhandene Spannungen noch verstärken und erschwert das Arbeitsumfeld des betroffenen Flugleiters dadurch wohl noch zusätzlich. Ein Nutzen für eine Verbesserung der Qualität der Flugleitung ist also hierdurch nicht zu erreichen.

Ich habe ebenso gesagt, dass es natürlich das Recht eines jeden Züchters ist, Aufklärung und Informationen zu den Umständen eines Fluges zu verlangen und zu erhalten.

Widersprochen habe ich hingegen der aus meiner Sicht (sorry) naiven Forderung "alle Handlungen und Bewertungen", die die im Rahmen eines Fluges stattfinden, im öffentlichen Raum stattfinden zu lassen.
Und das ist nicht gleichbedeutend mit einer Forderung nach "Geheimniskrämerei". Darum geht es nicht im geringsten!

Die allermeisten Dinge um einen Auflass herum sind doch ohnehin bereits "live" durch jeden Züchter mit Internet-Kenntnissen mitzuverfolgen: Insbesondere das Wetter und die Empfehlungen des Verbandes an seine Flugleiter.

Wilfried schrieb hierzu
Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
...Das dabei dem Flugleiter seine Kompetenz nicht abgesprochen werden kann (aus Unwissenheit des Züchters) und auch nicht darf, braucht wohl nicht diskutiert werden.
...
Ich habe noch nie gehört, dass einem Flugleiter vorsätzliche Nachlässigkeit vorgeworfen wurde. Jeder Flugleiter versucht sein Bestes zu geben!!!
Dass dabei auch einmal Fehler bzw. falsche Einschätzungen der Sachlage passieren, wird nach meiner Erfahrung von allen akzeptiert und auch verstanden....
Das muß auf einem anderen Planet gewesen sein, eventuell auf dem "Taubensport-Winter-Wunderland-Planet"!
Jeder kann sich ja mal die Threads hier im Forum über Flugverläufe, Auflassentscheidungen und Wettereinschätzungen aus diesem Jahr durchlesen oder in Erinnerung rufen, falls er tatsächlich solche Verhältnisse nicht bei sich selbst aus der RV kennt (ungläubig bin).



Es wird oft irrig davon ausgegangen, dass alle Entscheidungen, die im Rahmen eines Fluges zu treffen sind, eindeutige "Ja"- oder "Nein"-Entscheidungen seien. Dem ist aber eben in großen Umfange nicht so. Die allermeisten Situationen erfordern Ermessensentscheidungen des Flugleiters.

Ein (fiktives) Beispiel:
Der Kabi hat nachts einen Unfall ca. 150km von der Heimat entfernt. Reparatur muß der Flugleiter nachts noch organisieren, was auch klappt, aber der Kabi kommt nun erst um 5:00h am Auflassort in 400km Entfernung an. Wie soll nun konkret weiter verfahren werden, was den Auflass betrifft?
Und wie, wenn sich andeutet, dass ab mittags das Wetter schlechter werden kann und ein früher Auflass angeraten wäre?

Wenn man die Entscheidungen und die Diskussionen dazu im öffentlichen Raum führt, wird der Flugleiter vielen gegensätzlichen Meinungen ausgesetzt und der Druck auf ihn nur noch verstärkt, die Entscheidungen werden aber sicher nicht besser. Auch würden kaum noch Leute (was ja auch heute schon geschieht) bereit sein, sich dem auszusetzen.


Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
... Ich möchte nur bei Abgabe des Terminals vom RV-Vorsitzenden hören, die Preiszeit ist so lange gewesen, weil die Tauben schlecht abgezogen sind, weil eine nichtvorhersehbare Gewitterfront dazwischen gekommen ist, weil,weil,weil...
Einer so definierten Pflicht zu Transparenz, Öffentlichkeit und Aufklärung stimme ich hingegen absolut zu. Da gibt es auch gar nichts gegen zu sagen. Und dies schafft dann Vertrauen!

Jedoch
Zitat:
Zitat von Prox Beitrag anzeigen
...Nur was nach meiner Meinung nicht geschehen darf, dass verkrachte Flüge im stillen Kämmerlein und im kleinstem Kreis aufgearbeitet werden. Diese Aufarbeitung ist man der Gesamtheit schuldig. Hier ist wie Du richtig schreibst, Transparenz gefordert, damit alle Spekulationen im Keime erstickt werden.
...
Eine Aufarbeitung aller Details eines Fluges im öffentlichen Raum ist hingegen etwas, wo ich nur gegen sprechen kann. Denn wie gesagt: Die allermeisten Situationen rund um einen Flug lassen eben nicht nur eine Bewertung zu!
Die bewertenden Personen benötigen Fachkenntnis und Erfahrung in der Sache, um eine zielführende Beurteilung, am besten zusammen mit konkreten zukünftigen Gegenmaßnahmen, abgeben zu können. Nur so kann gewährleistet werden, dass Flugleiter bei so einer Aufarbeitung nicht öffentlich vorgeführt würden.


Das Ergebnis so einer fachlichen Analyse und Bewertung durch eine neutrale übergeordnete Stelle (zusammen mit den vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen!) sollte den betroffenen Züchtern natürlich zugänglich gemacht werden. In einer geänderten Organisationsstruktur, in der ein Flugleiter nicht länger in Machtkämpfe mit Vorständen verwickelt werden kann, weil er dem Verband und nicht den RVen unterstellt ist, ist so etwas dann sehr sinnvoll und zu befürworten!


Grüße
Meinolf
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  #18  
Alt 01.10.2010, 06:17
OOO OOO ist offline
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Standard Ergänzung

Zitat:
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...damit alle Spekulationen im Keime erstickt werden...
"Spekulationen" von Taubenzüchtern kann man nun wirklich durch gar nichts verhindern!
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  #19  
Alt 01.10.2010, 07:17
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Hallo Meinolf,

ich glaube, wir sind uns im Verständnis schon einen großen Schritt näher gekommen.

Wir "normalen Züchter", mir ist keine bessere Bezeichnung eingefallen, wollen doch die Arbeit eines Flugleiters weder behindern noch kontrollieren. Wenn dieses so wäre, würden wir uns alle ein Eigentor schießen.

Mein Wunsch, und ich glaube auch der aller Wettflugteilnehmer, ist doch der, dass wir bei einem nicht planmäßigem Verlauf die Gründe, wenn sie überhaupt benennbar sind, erfahren. Dabei erwarten wir doch nicht, dass der Flugleiter jedem erzählt, ich habe die Tauben erst um 10.00 Uhr anstatt um 9.50 Uhr geworfen, weil......... o. ä. Sicher gibt es auch Sportfreunde, die dieses erwarten. Aber das ist die Minderheit.

Und noch einen Satz zum Abschluss. Alle, Du, ich und selbst unsere Angehörigen, gehen doch nach so einem "Verkrachten" emotional auf dem Zahnfleisch. Sollten wir alle, bei allen gemachten Äußerungen, nicht die Maßlatte etwas tiefer legen? Ich weiß, es ist schwer, aber wir sind alle von einander abhängig. Und wenn wir uns nicht mehr aufregen, sei es angebracht oder unangebracht, ist unsere Gemeinschaft tot.

Ja, so ist das Leben!!!!!!!

Grüße
Wilfried
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  #20  
Alt 01.10.2010, 10:32
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Hallo Meinolf;

Wir sind gar nicht so weit auseinander. Aber ich gebe zu bedenken:

Flugveranstalter ist ein Regio oder eine RV oder eine Interessensgemeinschaft. Diese werden durch ihren Vorstand vertreten. Dieser Vorstand muß Rechenschaft ablegen, z. B. über gute und auch schlecht verlaufene Flüge. Dazu benötigt er Infos. Das kann z. B. das persönliche Gespräch mit den Beauftragten sein, aber auch ein Hinweis z.B. über den Verband. Und ich bin mir sicher, daß kaum ein Vorstand gegen seinen Flugleiter (Beauftragten) zu Felde zieht. Das Gegenteil ist der Fall, zumindest hier bei uns. Und so soll es bleiben. Ich stehe zum Flugleiter, egal was kommt, denn er hat mein Vertrauen.

Schönes Wochenende Linus
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