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Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Sportsfreunde !
Man hört ja immer wieder, dass Fremdbefruchtung viel häufiger ist, als man allgemein annimmt. Im letzten Jahr hatte ich einen 13jährigen Vogel, der nur ein einziges Gelege befruchtet hat. Allerdings habe ich beobachtet, dass seine Täubin vorher auch von anderen Vögeln getreten wurde, so dass ich annehme, dass diese Jungtiere nicht von ihm sind. Deshalb ich habe mir vor einiger Zeit vorgenommen, meinen Bestand mal anhand der Vererbung von Gefiederfarben auf mögliche Fremdbefruchtungen zu überprüfen, also nach Jungtieren zu suchen, deren Farbe nicht von ihrem Vater vererbt worden sein kann. In dem Buch, dass ich mir dafür ausgeliehen (Handbuch der Tauben, Band 1 von Axel Sell) habe ich leider nur 3 brauchbare Merkmale gefunden: die allgemein bekannten Farbe (blau, rot, ...) und Zeichnung (gehämmert, mit Binden, ohne Binden etc.) und die Ausbreitung der Farbe. Andere eventuell interessante Merkmale (Aufhellung/Dilution, Schallie-Farbe/Smokie, Scheck) waren in mehreren einander ähnlichen Varianten vorhanden und meist mit Bildern von Rassetauben illustriert, so dass ich nicht weiß, welche davon bei Brieftauben überhaupt vorkommen. Kann mir jemand zu diesem Thema weiterhelfen und/oder mir Bücher nennen, die sich damit befassen ? Außerdem würde mich die Vererbung der Augenfarben interessieren. MfG Dennis |
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Dennis,
hierfür kann ich Dir das Buch "Tauben" von Dr. Curt Vogel, herausgegeben durch Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, empfehlen. In aller Kürze: 1) aus blau x blau fallen nur blaue 2) aus blau x gehämmert fallen gehämmerte und/oder blaue Es kommt darauf an, ob die gehämmerte Taube rein- oder spalterbig auf das Merkmal "Gehämmert" ist. Gehämmert ist dominant gegenüber Blau! 3) aus gehämmert x gehämmert fallen gehämmerte und/oder blaue, sind die Eltern jedoch beide reinerbig gehämmert fallen auschließlich gehämmerte. Das Merkmal wird unabhängig vom Geschlecht vererbt. Dazu kommt dann noch der X-Chromosomal gebundene Faktor "Rot" (Rot ist dominant gegenüber dem Schwarzfaktor für Blau oder Gehämmert). mfg Berger |
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Dennis,
hier einige Bemerkungen zur Antwort des Alfred Berger: Seine Darlegungen sind grundsätzlich richtig. Unter Punkt 3) macht er allerdings Feststellungen die ver- vollständigt werden müssen. Aus der unter diesem Punkt aufgezeigten Paarung würden nur reinerbige gehämmerte Tauben fallen. Ausschließlich gehämmerte Tauben würden auch aus einer Paarung fallen, bei der nur ein Elternteil reinerbig gehämmert ist. Dabei ist es gleich, ob es sich um den Vogel oder das Weibchen handelt. Aus einer Paarung reinerbig gehämmert x spalterbig gehämmert fallen ausschließlich gehämmerte Tauben - 50% reinerbige und 50% spalterbige. Aus einer Paarung reinerbig gehämmert x blau fallen auch nur gehämmerte Tauben, die aber sind alle spalterbig. Das ist deshalb so, weil die gehämmerte Flügelzeichnung bei Brieftauben dominant vererbt wird. Trägt eine Brieftaube in ihrem Erbsatz den Hämmerungsfaktor, dann zeigt sich das auch im Erscheinungsbild (Phänotyp). Reinerbige und spalterbige gehämmerte Tauben sind in ihrem Erscheinungsbild nicht voneinander zu unterscheiden. Siehe auch in der Fachzeitschrift „ Rauschende Schwingen“ Juni-Ausgabe 2001 Seite 14 „ Die Vererbung der Flügelzeichnung und Gefiederfarbe bei Brieftauben. Sportliche Grüße Engelbert |
#4
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Engelbert,
der von mir beschriebene Punkt 3 beschreibt, wie richtig festgestellt wird, lediglich die Möglichkeit von spalterbig gehämmerten Tauben. Die weiteren Möglichkeiten habe ich unvollständigerweise nicht mit in Betracht gezogen. Deswegen vielen Dank für die Ergänzungen. Gut Zucht A. Berger |
#5
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Dennis,
schön wieder etwas von dir zu hören. Kurze Hilfestellung: betrachte dir das Auge des 13 jährigen Vogels, Iris und Farbe des Wertrings, betrachte dir ebenfalls das Weibchen, Iris und Farbe des Wertrings, sowie die Jungen von denen du denkst sie könnten daraus sein. Findest du in der Nachzucht nicht die Iris und die Farbe des Wertrings des alten Vogels sind die Jungen nicht daraus. In der Vererbung heißt es, es wird nicht geschlechtsbezogen vererbt (nachdenken). Ein Vorschlag: bring den alten Vogel und die Mutter sowie die Kinder mit nach Kassel, Halle 2 Stand 245, und ich kann dir mit Sicherheit sagen ob sie daraus sind. MfG josefh |
#6
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Genetische Untersuchung
Hallo Dennis,
eine sehr sichere Methode herauszufinden ob der 13.jährige Vogel der Vater ist, sind die genetischen Untersuchungen durch Dr. Warzecha. Er kann anhand eines Tropfen Blutes , den er von Mutter und Vater des Jungtieres benötigt, erkennen ob der angebliche Vater auch der genetische Vater ist. Das ganze hat aber natürlich auch seinen Preis, aber wenn der Vogel wirklich gut ist lohnt es sich sicher allemal. Ich empfehle Dir einmal auf der HP des Dr. Warzecha vorbeizuschauen. www.dr-warzecha.de Grüsse Gust |
#7
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo zusammen !
Danke für die prompten Antworten. Das Buch von Herrn Vogel kenne ich, werde ich mir nochmal anschauen. Die von Herrn Berger genannten Beispiele bezogen sich allerdings auf die Merkmale, die mir auch schon vorher bekannt waren. Trotzdem vielen Dank für die Mühe. An gust: Die Jungtiere des genannten Vogels habe ich nur als Beispiel gewählt, warum ich meinen Bestand mal nach evetuellen Fremdbefruchtungen durchforsten möchte. Der Vogel ist mittlerweile tot, das Jungtier ist nunmal da, und wenn es seine Preise fliegt bleibt es, ansonsten nicht, ganz gleich wer der Vater ist. Eine Genanalyse ist mir daher ein wenig zu teuer. Trotzdem danke für den Tip. An josefh: Sie haben (mal wieder) nicht auf die gestellte Frage geantwortet. Das sollten sie sich mal abgewöhnen. Es geht hier nicht um Augensystem sondern um Vererbung. Ich habe im Bestand etliche Tauben, die nicht die Augenfarbe beider Elternteile haben |
#8
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Dennis!
In dem Buch von Victor Vansalen "Meisterhaft Züchten & Spielen" werden die einzelnen Aspekte der Vererbung ganz gut erklärt! Neben der Farbe und Augenfarbe auch noch andere Sachen, die vererbt werden erklärt! Von den Mendelschen Gesetzen, gekoppelte Eigenschaften, erblichen Anlagen bis hin zu Umweltfaktoren usw.! MfG NiNo |
#9
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
hallo Dennis
Es gibt ein Buch von Dr.Arno Meyer aus Hamburg leider Verstorben in dem viel über die Mendelische Vererbunglehre steht alles über Brieftauben von der Fütterung Paarung vererbung der Gefiederfarbe leider weis ich den Titel nicht mehr kannst aber vom Verband unter Brieftauben.de erfahren Ps. ist übrigens das beste Taubenbuch das ich bis jetzt gelesen habe Pilo |
#10
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RE: Vererbung von Gefieder- u. Augenfarben
Hallo Dennis!
So weit ich aus deinem Bericht entnehmen kann, und du kannst mir glauben, dass ich ihn sehr oft durchgelesen habe, lebte der Vogel am 11.9.02, um 16.33 Uhr noch. Sonst hättest du deinen Bericht ja etwas anders formuliert, da ich nicht annehme, dass du ihn absichtlich falsch, hinsichtlich des Vogels, geschrieben hast. Am selben Tag, um 22.48 Uhr, war der Vogel leider schon verstorben. Wenn mir ein am Herzen liegender Vogel verstirbt, würde ich mich schon in der Schreibweise anders ausdrücken. Sollte es jedoch so sein, entschuldige bitte meine Fehlauslegung deiner Schreibweise. Subjektiv betrachtet sehe ich dich eher als Witzbold, welcher uns an der Nase herumführt. (Hinsichtlich des Vogels natürlich) Da du ja schon im Vorjahr (2001???) beobachtest hast, dass das Weibchen deines Starvogels, ich möchte ihn einmal so bezeichnen, sonst wäre er ja nicht so alt geworden, fremd geht und du dir nicht mehr sicher sein konntest, von wem die Jungen stammen, hättest du ja dieses Jahr (2002) Fremdbefruchtung leicht ausschließen können. Ein freies Abteil hätte sich sicher leicht finden lassen. Und kannst du mir erklären warum das Auge nicht vererbt werden soll? War ja eine witzige Breitseite an J.H. Ich möchte mich hier über Iris, Wertring usw. gar nicht äußern. Für mich als Züchter erkenne ich schon rein äußerlich so manches Jungtier im Schlag und kann es dem richtigen Elternpaar zuordnen. (Durch den Blick in das Taubenauge fällt es mir sogar leichter.) Der Züchter der dies nicht kann, versteht entweder nichts von Tauben, hat kein Talent dafür oder sein Bestand ist einfach unüberschaubar für ihn. Als Buch könnte ich dir "Die Brieftaube" von Friedrich Regenstein empfählen. Dritter Abschnitt - Die Zucht der Reisetaube (Seite 41) unter lit. a - das Auge (Seite 42-49 geht es nur um dieses Sinnesorgan!!!) Und um Fremdbefruchtung auszuschließen, musst du die Paare solo sperren, dies weiß auch der Anfänger für den ich dich bei weitem nicht halte. Darum eher ein Witzbold. MfG Austria |
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