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  #31  
Alt 23.01.2022, 18:23
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von Lessing Beitrag anzeigen
Es muss sich also „lohnen“!?
Hallo Walter,

man soll es nicht meinen, aber auch Tierärzte müssen ihren Lebensunterhalt verdienen.

Die Beantragung der Ausnahmegenehmigung stellte (trotz der Unterstützung durch die Taubenklinik) zum einen einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand für die Praxen dar, zum anderen kam in manchen Bundesländern auch noch eine dreistellige Bearbeitungsgebühr der zuständigen Landesbehörde dazu. Das rechnet sich natürlich nur, wenn die Impfung auch tatsächlich von einer ausreichenden Anzahl Züchter durchgeführt wird, auf die sich diese Zusatzkosten umlegen lassen und nicht für einen einzelnen Züchter (es sei denn, dieser ist bereit, die entsprechenden Kosten zu tragen).

Mit der regulär zugelassen Impfung fällt dies nun weg, so dass sich ab jetzt auch weitere Praxen an der Impfung beteiligen dürften, auch wenn sie nur wenige Taubenzüchter in ihrer Klientel haben.

Viele Grüße
Dennis
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  #32  
Alt 23.01.2022, 21:47
Benutzerbild von taubendidi
taubendidi taubendidi ist offline
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Zitat:
Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
Hallo Walter,

man soll es nicht meinen, aber auch Tierärzte müssen ihren Lebensunterhalt verdienen.

Die Beantragung der Ausnahmegenehmigung stellte (trotz der Unterstützung durch die Taubenklinik) zum einen einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand für die Praxen dar, zum anderen kam in manchen Bundesländern auch noch eine dreistellige Bearbeitungsgebühr der zuständigen Landesbehörde dazu. Das rechnet sich natürlich nur, wenn die Impfung auch tatsächlich von einer ausreichenden Anzahl Züchter durchgeführt wird, auf die sich diese Zusatzkosten umlegen lassen und nicht für einen einzelnen Züchter (es sei denn, dieser ist bereit, die entsprechenden Kosten zu tragen).

Mit der regulär zugelassen Impfung fällt dies nun weg, so dass sich ab jetzt auch weitere Praxen an der Impfung beteiligen dürften, auch wenn sie nur wenige Taubenzüchter in ihrer Klientel haben.

Viele Grüße
Dennis
Moin Sportfreunde
Wir haben damals 200 € bezahlt (bin mir nicht ganz sicher ob diese Summe stimmt),nur damit unsere Tierärztin den ganzen bürokratischen Aufwand überhaupt in Angriff nimmt ! Es waren keine anderen Züchter da ! Sie hat es getan,und es war jeden Cent wert !
__________________
[SIGPIC][/SIGPIC]MFG
DIETER;-)
https://rotermundtauben.de.tl//

In den Augen meines Hundes
Liegt mein ganzes Glück,
All mein Inneres, Krankes, Wundes
Heilt in seinem Blick.

Friederike Kempner
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  #33  
Alt 04.02.2022, 13:55
WernerW WernerW ist offline
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Zitat:
Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
Hallo Werner,

vielen Dank für deine ausführliche Darstellung deiner Sicht auf das Thema Jungtaubenkrankheit. Es ist immer interessant, so etwas zu lesen, auch wenn es in deinem Fall in vielen Punkten jetzt nicht unbedingt dem aktuellsten Stand der Forschung entspricht (insbesondere was das inzwischen überholte Bild von der Multifaktorenkrankheit angeht). Kann es sein, dass du den Text schon vor 3 oder 4 Jahren geschrieben hast? Denn es fehlen gerade die Erkenntnisse aus den letzten Jahren, vor allem auch die Erfahrungen mit den Rotavirusimpfstoffen aus de Jahren 2020/21. Auch dem Verband kann man inzwischen wohl kaum mehr Untätigkeit vorwerfen, denn (in Person von Dr. Elisabeth Peus von der Taubenklinik) hat er einiges dazu beigetragen, die Bemühungen um die Verfügbarkeit eines wirksamen Impfstoffes voranzutreiben, was nicht nur in den vergangenen beiden Jahren schon sehr vielen Züchtern geholfen hat, sondern nun auch in der Zulassung des Impfstoffs in Deutschland gemündet ist:
Taubenklinik zur Zulassung des Rotavirus-Impfstoffs

Viele Grüße
Dennis
Hallo Dennis

zunächst mal vielen Dank für deine Antwort , es ist hier im Forum nicht immer so das geantwortet wird.

Im Grunde stimme ich dir zu das in den letzten Jahren viel neue Erkenntnisse zur Jungtierkrankheit in Sachen "Rotavirus" in Deutschland dank dir und deiner Kollegen im In-und Ausland dazu gekommen sind. Mein Wissen stützt sich Hauptsächlich auf die Veröffentlichung wissenschaftlichen Berichte von 2002 (die "alt JTK ) von Dr. K.Frank Kanada und in Sachen "Rotavirus" auf die Veröffentlichungen 2016/17 von Dr. Colin Walker Australien, natürlich sind deine Beiträge und deiner Kollegen mir nicht Fremd.

Nun Dennis zu deinen Satz : "Auch dem Verband kann man inzwischen wohl kaum mehr Untätigkeit vorwerfen" wäre zu sagen das ich den Verband und ebenfalls die Klinik jeweils als selbstständige Institut ansehe.
Meine Kritik richtet sich aus schließlich an den Verband dieser hätte schon 2018 die Erkenntnisse zum "Rotavirus" etwas Unternehmen müssen, zum Beispiel von jeden reisenden Züchter eine Blutprobe seiner Tauben zur Untersuchung anfordern sollen.

In an betracht der Gefährlichkeit des "Rotavirus " in Sachen Übertragung und Organschäden bei den Tauben wäre das nicht zuviel verlangt.

Wünsch die noch einen schönen Tag.
__________________

ES IST IMMER BESSER, DASS MAN MEHR WEISS, ALS MAN SAGT!
mit freundlichen Grüßen
Werner

Geändert von WernerW (05.02.2022 um 13:52 Uhr)
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  #34  
Alt 05.02.2022, 20:15
Dennis Dennis ist offline
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Zitat:
Zitat von WernerW Beitrag anzeigen
Hallo Dennis

zunächst mal vielen Dank für deine Antwort , es ist hier im Forum nicht immer so das geantwortet wird.

Im Grunde stimme ich dir zu das in den letzten Jahren viel neue Erkenntnisse zur Jungtierkrankheit in Sachen "Rotavirus" in Deutschland dank dir und deiner Kollegen im In-und Ausland dazu gekommen sind. Mein Wissen stützt sich Hauptsächlich auf die Veröffentlichung wissenschaftlichen Berichte von 2002 (die "alt JTK ) von Dr. K.Frank Kanada und in Sachen "Rotavirus" auf die Veröffentlichungen 2016/17 von Dr. Colin Walker Australien, natürlich sind deine Beiträge und deiner Kollegen mir nicht Fremd.

Nun Dennis zu deinen Satz : "Auch dem Verband kann man inzwischen wohl kaum mehr Untätigkeit vorwerfen" wäre zu sagen das ich den Verband und ebenfalls die Klinik jeweils als selbstständige Institut ansehe.
Meine Kritik richtet sich aus schließlich an den Verband dieser hätte schon 2018 die Erkenntnisse zum "Rotavirus" etwas Unternehmen müssen, zum Beispiel von jeden reisenden Züchter eine Blutprobe seiner Tauben zur Untersuchung anfordern sollen.

In an betracht der Gefährlichkeit des "Rotavirus " in Sachen Übertragung und Organschäden bei den Tauben wäre das nicht zuviel verlangt.

Wünsch die noch einen schönen Tag.
Hallo Werner,

ich fürchte wir können hier noch lange hin und her schreiben, ohne so recht auf einen Nenner zu kommen. Immerhin bestätigt deine Antwort meinen Verdacht, dass deine Quellen nicht unbedingt auf den Stand unseres heutigen Wissens sind.

Noch einmal eine Klarstellung zur Rolle des Verbands:
Der Verband hat Anfang der 2000er Jahre sehr viel Geld in die Hand genommen, um ein dreijähriges Projekt mit zwei Doktorarbeiten an den Unis Leipzig und Gießen zur JTK zu finanzieren. Deren Erkenntnisse waren für lange Zeit die Grundlage für die Vermutung, dass es sich bei der JTK um eine Faktorenkrankheit handelt mit Beteiligung von Circoviren, E. coli und weiteren Erregern.
Als allmählich klar wurde, dass sich diese anfänglichen Vermutungen wissenschaftlich nicht weiter untermauern ließen, dass die fortdauernden Probleme damit auch nicht wirklich erklärbar waren und dass sie vor allem keinerlei Lösungsansatz liefern konnten, hat der Verband im Jahr 2013 erneut eine dreijährige, allerdings vom Umfang her etwas kleinere Studie finanziert. Diese wurde durch Dr. Lydia Mohr an der Geflügelklinik der TiHo Hannover initiiert und durchgeführt. Neben der Untermauerung der Erkenntnis, dass sich die JTK durch zuvor diskutierte Erreger wie Adenoviren, das Tauben-Circovirus oder E. coli, nur schwer erklären lässt, stand an ihrem Ende im Herbst 2016 der erste Nachweis des Tauben-Rotavirus aus einem JTK-Fall in Deutschland. Einige Monate später folgte dann zu Beginn des Jahres 2017 die Entdeckung dieses Virus im Rahmen der Seuchenzügen in Australien und schließlich wurde - als Folge dieser praktisch gleichzeitigen Funde in Deutschland und Australien – die Zusammenarbeit zwischen Forschern beider Länder gestartet.
Ab Frühjahr 2017 folgten dann in Freiburg, Hannover und später auch am FLI umfangreiche Arbeiten zur Rolle des Tauben-Rotavirus bei der JTK – alles mit Unterstützung der Taubenklinik. In dem von dir angesprochenen Jahr 2018 wurde eine Feldstudie gestartet, in der über drei Jahre lang die Jungtierbestände von pro Jahr jeweils 25 Schlägen vom Frühjahr bis Herbst wissenschaftlich begleitet wurden und in deren Rahmen auch die ersten Erfahrungen mit bestandsspezifischen Rotavirus-Impfstoffen und später dann mit Colvac-RP gesammelt wurden. Auch diese Arbeiten wurden durch den Prof. Dr. Kohaus-Förderverein finanziell und organisatorisch unterstützt.
Du siehst also, dass der deutsche Verband in den vergangenen 20 Jahren durchaus einiges zur Unterstützung der Forschung an der JTK getan hat. Es hätte sicher auch mehr sein können, aber andererseits muss man auch sagen, dass es im selben Zeitraum in unseren Nachbarländern überhaupt keine nennenswerten Initiativen gegeben zu der Problematik gegeben hat, zumindest keine von denen wir erfahren hätten.

Eine kurze Anmerkung zu deiner Idee, der Verband hätte 2018 von jedem Züchter Blutproben seiner Tauben anfordern sollen: dies hätte wissenschaftlich keinerlei Nutzen gehabt. Zu dem Zeitpunkt wussten wir bereits, dass das Virus in Deutschland seit vielen Jahren weit verbreitet ist und dass nach der Jungtierreise praktisch jede Taube mit dem Virus in Kontakt gekommen sein und Antikörper dagegen gebildet haben würde. Eine flächendeckende Blutuntersuchung hätte uns da keinerlei neue Erkenntnisse geliefert. Die Studien, die stattdessen in diesem Zeitraum tatsächlich gelaufen sind, waren da deutlich zielführender.

Ich bin mit Sicherheit niemand, der mit Kritik am Verband spart. Und auch in Sachen JTK habe ich z.B. den Kritikpunkt, dass „der Verband“ (d.h. von der Verbandsspitze bis hinunter zu den RVen) in den Jahren zuvor – als man die Ursache der JTK noch nicht kannte und noch über keinerlei gezielte Maßnahmen (Impfung) verfügte – kaum etwas unternommen hat, um durch organisatorische Maßnahmen während der Jungtierreise zumindest die Auswirkungen der unvermeidbar auftretenden JTK zu minimieren. In diesem Punkt hätten wir alle schon sehr lange sehr viel mehr zum Schutz der Tauben tun können. Deine Vorwürfe sind dagegen einfach nicht gerechtfertigt und zeugen lediglich davon, dass du zu diesem Thema schlichtweg sehr schlecht informiert bist.

Viele Grüße
Dennis
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