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Alt 24.12.2003, 09:08
Federfuss
Gast
 
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Standard Weihnachten - Krieg und Frieden

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

der heilige Abend liegt vor uns und so manch Erlebtes hinter uns. Weihnachten - Zeit der Besinnung - Zeit der Erinnerung - Zeit der Wünsche. Es war ein ereignisreiches Jahr, so wie immer. Oder etwa doch nicht? Hat uns 2003 neues Leid, neues Glück oder neue Erfahrungen gebracht? Oder war das Neue nur vergessen, wurde wieder neu belebt? Von all unseren Gedanken pickt sich jeder das Seine heraus - Liebe und Hass - Trauer und Freud. Doch wir sind nicht allein.

Eine Weihnachtsgeschichte ???

Es war einmal ein Junge, dem schenkten seine Eltern zu Weihnachten einen Spielzeugpanzer. Seine Mutter hatte den Panzer ausgesucht.
Mama, wenn ich groß bin, werde ich Soldat! - Ja, ja mein Kind.

Der große Weihnachtsbaum stand in der Mitte des Zimmers, das Wachs tropfte langsam von den Kerzen auf die kleinen Auffangteller; manchmal tropfte das Wachs auch auf die kleinen, hölzernen blauen Tauben, die sich durch die aufsteigende Wärme der Kerzen langsam und friedlich bewegten.
Papa, warum hat der Mann im schwarzen Kittel in der Kirche von Rückbesinnung gesprochen? - Er meinte damit, daß wir auf das Heutige stolz sein sollen und nicht immer an das Vergangene erinnert werden müssen. Wir leben in einer friedliebenden Region.

Langsam brannten die schönen roten Kerzen nieder, und das heiße Wachs tropfte immer öfter auf die hölzernen Tauben.

Es war einmal ein Achtzehnjähriger, der meinte, er sei sehr glücklich. Der Vater sprach von Vaterland, Nationalstolz, Frieden und Friedensicherung.

Es war Weihnachten, die roten Kerzen brannten nur zögerlich nieder, es schien, als erstickten sie. Auch die Tauben hingen ruhig, in einer Art Spannung, am Baum. Unter dem Baum lag ein blauer Brief. Der Briefumschlag war maschinell und ordnungsgemäß mit der Anschrift des Achtzehnjährigen bedruckt. Der Brief war vom Wehr-Bund und enthielt einen Stellungsbefehl zur Musterung für den Achtzehnjährigen.

Es war Weihnachten, der blaue Brief lag unter den blauen Tauben und dem grüngrauen Baum. Es war ein glücklicher Tag für die Familie.

Es war einmal ein Neunzehnjähriger, der stellte sich zur Musterung. Die hohen Generäle begrüßten ihn militärisch.
- Alter? - Neunzehn Jahre.
- Geschlecht? - männlich.
- Nummer? - 25710
- ärztlicher Befund? - positiv.
- Herzlich Willkommen im Wehr-Bund!

Es war einmal ein junger Mann, der war neunzehn Jahre jung und hatte seine Persönlichkeit für eine Soldatenuniform gegeben. Er wollte Sicherheit, Abwechslung, Kameradschaft und ...Panzer.

Es war einmal ein Soldat, der spürte die Last der Uniform auf seinen Schultern nicht mehr. Er kannte alle militärischen Grundformationen, links zwei, drei, vier,... links zwei, drei, vier,... er wußte alles über Panzer. Ordnung muß sein. Der junge Soldat stand einmal vor einer Kaserne, in Reih und Glied, mit einigen Hundert anderen Soldaten. In der Kaserne befanden sich zwei Generäle. Sie kalkulierten über Verluste bei neuen Gebietseinsätzen.
Der junge Soldat stand stramm vor der Kaserne.
- Achthundert werden anfangs gleich draufgehen. Gib mir noch vierhundert.
- Gut. Für die Nation, für die neue Nation.

Es war einmal ein Mann zu irgendeiner Zeit, in irgendeinem Land, der hatte seine Persönlichkeit verloren, weil er Soldat geworden war. Er suchte sie später noch mehrmals, an der Front, im Gebrüll der liebgewonnenen Panzer, doch ein Geschoß, welches auch von einem Spielzeugpanzer hätte abgeschossen werden können, zerbrach seine Gedankengänge.

Es war Weihnachten. Die Kerzen brannten schlecht; wahrscheinlich, so vermutete die Mutter, habe sie die falschen gekauft. Ein Bild des Sohnes, an einer Ecke mit einer schwarzen Schleife bedeckt, stand neben dem Weihnachtsbaum; die blauen Tauben spiegelten sich im Glas des Rahmens wieder. Unter dem Baum lag ein schwarzer Brief vom Wehr-Bund.

Es war Weihnachten und die Generäle unterzeichneten das Friedensabkommen, welches auf blaues, gutmütiges Papier gedruckt war, und widmeten sich wieder beruhigt der Musterung.


Besinnliche Weihnacht
Horst
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