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  #1  
Alt 12.07.2015, 09:34
Schumi Schumi ist offline
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Registriert seit: 07.08.2007
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Beiträge: 855
Standard "Apokalyptisches Artensterben"

Guten Tag,

am vergangenen Wochenende erschien in unserer Tageszeitung unter der Überschrift "Ausgestorben!" ein dramatischer zweiseitiger Beitrag über Singvögel
wie Hänfling, Lerche, Grauammer, Kiebitz, Uferschnepfe, Turteltaube und Rebhuhn und einen NABU- Aktivisten.
Kranich, Seeadler, Uhu und Wanderfalken gehe es aber sehr gut, sagte er.

Zitat: "Wir sind mitten im größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier, wir wissen nicht, wie es ausgeht. Es ist apokalyptisch." Zitat Ende.

Schuld ist für den Mann die intensive Landwirtschaft. Da mußte ich schmunzeln, denn in den vergangenen 25 Jahren haben sich dank strenger Gesetze
die Umweltbedingungen im Osten Deutschlands erheblich verbessert.

Wir Taubenzüchter kennen das wahre Problem, fast täglich werden wir mit dieser von Menschen gemachten Plage konfrontiert!

Aber die Förderer von Habicht, Wanderfalke und Co. - sie merken tatsächlich nicht, was sie tun ...

Freundliche Grüße und einen greifvogelfreien Sonntag
Schumi
__________________
"Wer nichts weiß, muß alles glauben." (Von Ebner-Eschenbach)
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  #2  
Alt 12.07.2015, 21:46
Benutzerbild von rudi1
rudi1 rudi1 ist offline
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Registriert seit: 17.04.2006
Ort: Nordhorn
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Standard

Hallo Reinhard,

so was ähnliches habe ich auch gelesen. Ich wollt erst was dazu schreiben, aber ich bin darüber weg gekommen, weil das Interesse wohl dafür nicht so groß ist. Ich habe Recht gehabt.

Wir haben einige Arten, die aus dem Ruder laufen: Kormorane, Rabenkrähen, Elstern, Fischreiher, Habichte, Wanderfalken, Sperber und Bussard. Alles Prädatoren!

Unsere Vogelschützer haben uns vor Jahren erklärt, Elstern brauche man nicht regulieren(schießen), die regulieren sich selbst. Wenn in der Feldflur kein ausreichender Futterbestand(Kleintiere, junge Hasen, junge Vögel und Eier) mehr sind, vermehren sie sich nicht mehr und der Bestand passt sich der Futtergrundlage an. Damit hat man uns ganz böse belogen!!! Als in der Feldflur nichts mehr zu holen war, also alle Vögel und auch die Hasen ausgerottet waren, packten die Elstern ihre Siebensachen und zogen um: In die Stadt. Und nun treiben sie ihr Unwesen hier. Sie vernichten in unseren Gärten die Singvögel. Die Hecken werden systematisch durchforstet und jedes Ei und jeder Jungvogel fällt ihnen zum Opfer. Junge Amseln, die ja noch viel zu sehen sind, werden im Ganzen runtergewürgt. Lebend!!!

Es ist ganz traurig. Vor Jahren gab es bei uns im Moor noch den Goldregenpfeiffer. Ich glaube, es war der letzte, den ich gesehen habe, wie er vom Habicht gegriffen wurde. Das tat mir unendlich leid.

Über die im Frühjahr zurückkommenden Kiebitze macht sich der Wanderfalke her und die, die es geschafft haben ein Nest zu bauen, werden schon Ende April ausgemäht. Weil dann das Gras so eiweißhaltig ist. Auch der große Brachvogel suchte vergeblich sein Nest. Ich war dabei.

Man kann nicht nur eine Gruppe von Tieren schützen und meinen, die anderen müssen diese ernähren. Die Vogelschützer haben sich zur Zeit auf Prädatoren „eingeschossen“, weil sie uns am nächsten sind. Die eine Krähe pickt der anderen kein Auge aus, sagt man so schön. Und deswegen kann man das psychologisch durchaus nachvollziehen.

Wenn man auf dem IJsselmeer segelt, kommen einen schon mal ein Schwarm Kormorane entgegen. Der ist oft eine halbe Stunde lang oder länger. Das ist ein gewaltiges Naturschauspiel. Aber die Äsche, ein seltener Fisch in der sogenannten Äschenregion, muss darunter leiden. An der Wisent, ein Flus in der fränkischen Schweiz, sind sie in einem Frostwinter, als das IJsselmeer zugefroren war, eingefallen und haben alle Äschen getötet. Die großen Äschen, die sie nicht schlucken konnten, haben sie so verletzt, dass sie starben und haufenweise vor den Sieben der Mühen angeschwemmt wurden. Aber unsere Naturschützer haben mit Fischen nichts am Hut, die kann man nicht durch das Swarovski Spektiv, was mal eben 3.000 Euro kostet, beobachten. Und wenn man sich sowas anschafft, will man auch was sehen.

Wir haben hier eine Kulturlandschaft und müssen damit leben, ob wir das gut finden oder nicht. Wir müssen das akzeptieren und regelnd eingreifen. Und dafür haben wir das deutsche Waidwerk. Aber die lassen sich auch schon von den Naturschützern teilweise weichspülen.

Gruß Rudi
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„Alkohol tötet langsam“, aber wenn man es nicht eilig hat, macht das nichts!!
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  #3  
Alt 12.07.2015, 22:19
Benutzerbild von haluter
haluter haluter ist offline
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Hallo Rudi,
ob du es glaubst oder nicht wir haben hier an der Emscher auch schon Kormorane,ich sehe sie noch vereinzelt vorbei fliegen ist schon verrückt das.

M.f.G. Achim
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Zum Reichtum führen viele Wege. Und die meisten sind Schmutzig" Marcus Tullius Cicero ( 106-43 v. Chr).
" Die Strafe zähmt den Menschen, macht ihn aber nicht besser" Friedrich Wilhelm Nietzsche
(1844-1900), deutscher Philosoph.

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