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Franz-Josef Göcke, RV Beckum

Sieger beim 2. Münsterlandflug ab Plattling am 12. Juli 2020

Nach dem ersten Münsterlandflug am 4. Juli 2020 ab Hemau (Sieger: Gebrüder Blum), dauerte es nicht einmal eine Woche, bis die Münsterlandflüge in ihre nächste Runde gingen. Beim zweiten gemeinschaftlich organisierten Wettflug der Regionalverbände 256 „Osnabrück“, 409 „Münsterland“ und 416 „Ems Werse“ am 12. Juli ab Plattling triumphierte eine einjährige Brieftaube des Beckumer Taubenzüchters Franz-Josef Göcke (RegV 416). Diese setzte sich gegen eine Konkurrenz von 12.579 Tieren von 509 Züchtern aus den besagten Regionalverbänden durch und sicherte sich mit vergleichsweise großem Vorsprung Platzierung eins der gemeinsamen Preisliste.


Am frühen Morgen des zweiten Münsterlandfluges dominierten in den Regionen rund um der niederbayerischen Stadt Plattling teilweise kräftige Nebelfelder mit tief hängenden Wolken, die die verantwortlichen Flugleiter Dieter Diekmann (Regionalverband 256 „Osnabrück“), Klaus Stieneker (409 „Münsterland“) und Frank Feldotto (416 „Ems Werse“) dazu zwangen, noch ein wenig mit dem Auflass zu warten. Nachdem sich der Nebel aber mit dem weiteren Anbruch des Tages immer weiter aufgelöst hatte, konnte das Flugleiterteam schließlich um 7.35 Uhr die Startfreigabe für die 12.579 Brieftauben geben. Auf der Flugstrecke herrschten sonnige Bedingungen, eine sehr gute Sicht und angenehme zwanzig Grad Celsius bei leichten östlichen bis umlaufenden Winden. Durchschnittlich mussten die Tauben 505 Kilometer zurücklegen, um ihre Heimatschläge zu erreichen.

Nach knapp fünf Stunden und 28 Minuten Flugzeit flog das einjährige Siegermännchen von Franz-Josef Göcke seinen Heimatschlag in Beckum an und wurde vom Konstatiergerät erfasst. Die Taube legte die Strecke mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 1435,14 Meter pro Minute (umgerechnet circa 86,11 Kilometer pro Stunde) zurück und belegte mit einem Vorsprung von mehr als zehn Metern pro Minute auf die zweite Taube unangefochten den ersten Patz. Für den Beckumer Landwirt Franz-Josef Göcke ist es innerhalb seiner Laufbahn als Brieftaubenzüchter bereits der zweite Sieg im Rahmen einer solch beachtlichen Konkurrenz. Denn am 18.06.2016, also vor mehr als vier Jahren, platzierte Sportfreund Göcke schon einmal eine seiner Tauben an der Spitze der Preisliste. Dieser Flug wurde damals ebenfalls in gemeinsamer Konkurrenz mit den Regionalverbänden 409, 412 und 416 durchgeführt und war als Nationalflug ausgewiesen. Bemerkenswert dabei ist, dass die Tauben vor vier Jahren, wie auch beim jetzigen zweiten Münsterlandflug, in Plattling aufgelassen wurden. Der Auflassort Plattling scheint Franz-Josef Göcke und seinen Tauben also schon öfters Glück gebracht zu haben.

Sportfreund Göcke betreibt den Brieftaubensport bereits seit seinem zwölften Lebensjahr. Damals kam der heute 54-Jährige Landwirt über einen Klassenkameraden, dessen Vater Brieftauben auf einem Dachboden hielt, mit den Tieren in Kontakt. Franz-Josef Göcke war damals direkt von dem Phänomen der Brieftaube fasziniert und beschloss darauf, selber im Taubensport aktiv zu werden. Mit der Unterstützung seines Klassenkameraden und dessen Vater konnte der Grundstein für das Reisen in der RV Beckum gelegt werden. Nach anfänglichen mäßigen Erfolgen begann im Jahre 2002 dann für Sportfreund Göcke ein Neuanfang. Durch gezielte Verstärkungen von Top-Züchtern, wie zum Beispiel Wolfgang Röper, Christian Harbeck und Dirk de Beer, gelang es ihm, sich im Laufe der Jahre unter den Spitzenzüchtern der RV Beckum und des RegV 416 „Ems-Werse“ zu etablieren und sich weit darüber hinaus einen Namen zu machen.

Die geräumige Schlaganlage von Sportfreund Göcke lässt keine Wünsche offen: Im oberen Dachbereich befinden sich die Witwerschläge für die Reisevögel, während unten rechts im Gartenschlag die Reiseweibchen untergebracht sind. Links davon grenzen die Zuchtabteile inklusive großer Volieren an. Gereist wird nicht mittels der totalen Witwerschaft.

Franz-Josef Göcke aus der RV Beckum ist der glückliche Sieger des zweiten Münsterlandfluges der RegV 256, 409 und 416. Wieder einmal legte er dar, dass bei großen Konkurrenzen mit ihm zu rechnen ist.

 

So sind auch in den Ahnen des Münsterlandflugsiegers mit der Ringnummer 01281-19-1653 zahlreiche As-Tauben und Supervererber zu finden. Der „Münsterländer 1653“ genannte Siegervogel vereint die Spitzengene aus den Tauben von Wolfgang Roeper, Leo Heremans, Fernand Marien und Jos Deno in einer Brieftaube. Väterlicherseits stammt der 1653 aus dem 16-40. Der 40 kommt aus einer Verpaarung eines Sohnes des B-6241 (Jahrgang 2010) von Wolfgang Roeper (dieser wird 2012 mit 13/13 Preisen und 987 As-Punkten zweiter As-Vogel des Verbandes und ist Abstammung L. Heremans) mal einer Tochter der 04-1241 W von W. Roeper. Mutter des „Münsterländer 1653“ ist die 15-790 W, die eine Tochter des „Gallas“ (klasse Reise- und auch Zuchttaube bei Jos Deno und Fernand Marien), gepaart an die „Emmeranske“ von F. Marien, darstellt. Die „Emmeranske“ ist wiederum eine hervorragende Zuchttäubin, die auch als Reisetaube super Leistungen erbrachte.

Bei dieser Abstammung, die nur so von guten Zuchttauben, die auch bereits als Reisetauben ihre Qualität unter Beweis stellten, trotzt, ist es also wenig überraschend, dass auch der „Münsterländer 1653“ wieder eine Ausnahmetaube verkörpert. Natürlich ist das Züchten an sich Glückssache und der Zufall hat in so manchen Situationen auch zum Dasein von Spitzentauben beigetragen, aber der Faktor Glück hat bei Weitem nicht mehr die Bedeutung, je mehr Spitzenflieger, As-Tauben und erste Konkurssieger in der Abstammung auftauchen. Diese Annahme bestätigt sich in dem dargestellten Fall des Münsterlandflugsiegers von Franz-Josef Göcke mal wieder sehr einleuchtend. 

Bericht von  Martin Feldotto

 

Das Team vom Internet-Taubenschlag gratuliert zu den Erfolgen!