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RV Oberpfälzer Wald

Tag der Brieftaube zieht große Kreise

Der "Tag der Brieftaube" ist eine Initiative des Verbandspräsidiums zur Öffentlichkeitsarbeit.
Den Menschen sollen Brieftauben nähergebracht werden. Sie sollen neugierig gemacht werden und sich bestenfalls früher oder später für das Brieftaubenwesen und für eigene Brieftauben interessieren. Deshalb ist der Tag der offenen Tür jedes Jahr im Frühling, vor dem Start der Reisesaison, mittlerweile zu einem besonderen Highlight im Brieftaubenwesen geworden.

Die RV Oberpfälzer Wald hat den "Tag der Brieftaube" als Grundstein genommen, die Mitgliederwerbung weiter voranzutreiben und die Menschen in ihrer Umgebung über das schönste Hobby der Welt zu informieren.

Alles begann bei der Siegesfeier der Bayernmeister 2018, die Verbandspräsident Richard Groß besuchte, dort mit dem engagierten Züchter Josef Stahl ins Gespräch kam und mit ihm sogar einen TV-Beitrag des Bayrischen Fernsehens zusammen drehte. Themen wie Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit wurden in dem Kontext anschließen diskutiert und Josef Stahl versprach, den "Tag der Brieftaube" im kommenden Jahr auszurichten. Aber es blieb nicht bei der einfachen Öffnung eines Taubenschlages für die Öffentlichkeit. Josef Stahl hatte eine besondere Vision den "Tag der Brieftaube" so besonders wie möglich auszugestalten.
Nach einigen Gesprächen mit der Schulleitung der Grundschule Bodenwöhr stand der Termin für den "Tag der Brieftaube" fest. Die Grundschule plante einen Ausflug zum Taubenschlag der Familie Stahl  und verband dies kurzerhand mit einem Wandertag.
Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und evtl. einige Schüler vom Brieftaubenwesen zu überzeugen, sollte es etwas besonderes werden.
Also aktivierte Josef Stahl seine RV-Kollegen und zusammen stellten sie ein tolles Programm auf die Beine. Die ca. 70-80 angemeldeten Schüler, inkl. Lehrkräfte, wurden in kleine Gruppen aufgeteilt, die verschiedene Stationen anlaufen konnten. Jede Station hatte ein besonderes Thema und wurde von fachkundigen Züchtern betreut. Somit konnten den Kindern alle Bereiche des Brieftaubenwesens vorgestellt werden und alle Fragen der Kinder wurden sofort fachkundig beantwortet.

Die Stationen waren wie folgt eingeteilt:
- Einweisung/Erläuterung: Was sind Brieftauben,  Unterschied zu Stadttauben
- Aufzucht von Jungtauben: Vom Ei zum Schleimjungen bis zur Jungtaube in der Schale
- Absetzen der Jungtauben im Jungschlag: Erste Schritte zum Futter und Wasser
- Der Taubenschlag: Besichtigung und Erläuterung was einen guten Schlag ausmacht
- Fütterung der Brieftauben
- Einsetzen der Brieftauben
- Wettflug: Transport durch den Kabi ca. 200 Meter vom Schlag weg
- Ankunft: inkl. Konstatieren und Zeitauswertung
- Reiseleiter Arnold Chomek erläuterte Wetterkarte und Bericht über den Flugverlauf
- Besichtigung des Kabinenexpress inkl. Start der Tauben

Schüler und Lehrer sollten einen umfassenden Einblick in das Brieftaubenwesen bekommen und die Abläufe hautnah miterleben können. Streicheln der Brieftauben inklusive!

 

Die tolle Aktion blieb nicht unbeachtet! Auch der Bürgermeister und die Schuldirektorin nahmen am "Tag der Brieftaube" teil. Um diesen Tag nachhaltig festzuhalten, wurden er sogar vom regionalen Fernsehsender begleitet. Die Freude aller Beteiligten war riesengroß!

Einige Kinder zeigten besonders großes Interesse an Brieftauben, welches Josef Stahl direkt ausbauen wollte. Es dauerte nicht lange, bis er 8 Termine bei den einzelnen Schülern in seinem Kalender stehen hatte. Die Eltern waren zunächst verwundert über das neue Interesse ihrer Kinder, freuten sich aber dann mit ihnen. Eine Mutter antwortete sogar, dass sie sich freue, dass ihr Sohn endlich etwas gefunden habe, was sein Interesse weckt.
Nachdem einige Voruteile gegenüber Tauben aus der Welt geschaffen wurden, konnten von den 8 besuchten Familien insgesamt 3 überzeugt werden einen kleinen Taubenschlag inkl. Zubehör in ihrem Garten zu platzieren. 
Also taten sich die RV-Mitglieder zusammen und bauten aus alten Paletten einen Taubenschlag für 2 Paar Tauben. Nach Fertigstellung der 3 Schläge wurden diese mit einem Transporter, inkl. jeweils 2 Paar Tauben,  in die Vorgärten der Familien ausgeliefert. Dazu eine schriftliche Anleitung zur Versorgung der Tiere, sowie Futter und Grit für mehrere Tage.
Mit allen Familien wurden Besuchstage zur Kontrolle vereinbart. Weiterhin wurde vereinbart die Schläge und Tauben im Herbst wieder abzuholen, damit die Versorgung in den kalten Wintermonaten nicht zu eine große Last darstellt und evtl. der Spaß an den Tieren verloren geht. Als der Tag der vereinbarten Abholung der Schläge kam, war der Abschied der Tauben bei 2 der Familien sehr emotional. Nur unter Tränen wurden die Täubchen verabschiedet! Daher wurden für das Frühjahr 2020 direkt wieder zwei Schläge gebucht und aufgestellt.

Da kam Josef Stahl eine Idee. Was wäre, wenn ein Schlag am Schulhof stehen würde? So könnten alle Schulkinder freiwilligen Kontakt zu den Tieren finden.
Er besuchte daraufhin mehrere Schulen in seiner Nähe um die Schulleiter und Lehrkräfte von seiner Idee zu überzeugen. Nach einigen Ablehnungen konnte er doch einen Termin mit einer Schule vereinbaren, indem er der Schuldirektion, den Lehrkräften und Eltern in einem zweistündigen Vortrag seine Idee präsentierte. Alles kamen zu dem Schluss, das ein Brieftaubenschlag nicht nur eine große Freude für alle wäre, sondern dass die Beschäftigung mit den Brieftauben auch pädagogisch wertvoll für Kinder sei.

Es wurde also ein Vertrag über 5 Jahre abgeschlossen und das Projekt wird wie folgt ausgestaltet:
Jede Woche werden die Züchter der RV eine Unterrichtsstunde übernehmen und aktiv über das Brieftaubenwesen berichten. Die Züchter der RV Oberpfälzer Wald verpflichten sich zudem jedes Jahr mit einer Spende die Schule zu unterstützen, um den Brieftaubenschlag zu finanzieren.

Durch die Corona-Pandemie konnte dieses Projekt leider nicht wie geplant an den Start gehen. Umso schöner ist es, dass der Taubenschlag nun fertiggestellt ist. Die Schüler konnten es kaum noch erwarten, bis "ihre" Brieftauben in den Schlag einziehen.

Eine wunderschöne Aktion der RV Oberpfälzer Wald, die besonders durch den Initiator Josef Stahl, den RV-Vorsitzenden Alfred Hirmer mit Familie, Reiseleiter Arnold Chomek , alle RV-Kollegen, die Firma Röhnfried und zu guter letzt dem Prof. Dr. Kohaus Förderverein realisiert werden konnte und die zum Nachmachen einlädt.

Fortsetzung folgt