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Alt 24.01.2014, 12:10
Benutzerbild von Alfred Weber
Alfred Weber Alfred Weber ist offline
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Standard Abstriche, Kotproben???

Hallo Sportfreunde,
Gestern hat sich ein Sportfreund hilfesuchend an mich gewandt.
Der Sportfreund ist erst seit 4 Jahren beim Taubensport und hat jedes Jahr fast die gleichen Probleme.
Frühjahrs-Chekup - 3 Tage Sammelkotprobe, Rachenabstrich, Kloakenabstrich, Augenabstrich.... alles in Röhrchen verpackt und ab zur bekannten deutschen Tierärztin Dr.Knie.
Der Befund jedes Jahr niederschmetternd. Waren es 2013 Pseudomonaden, sind es in diesem Jahr 2014 wieder Staphylokokken und Streptokokken wie schon in 2012.
Natürlich wird da dann auch gleich das entsprechende Medikament mitgeliefert.
Ob diese Praxis zielführend ist???
Ein Beispiel vom letzten Jahr bei diesem Züchter. Die Tauben sind für einen Anfänger bei Reisebeginn wieder sehr gut drauf und es konnten bei den ersten 5 Flügen von 99 gereisten Tauben noch 50 Preise 50,5% erzielt werden. Gewissenhaft wie der Sportfreund ist, hat er nach dem 4.Flug wieder seine Abstriche und Kotprobe gemacht um eventuelle Infizierungen gleich behandeln zu können. Der Befund war wieder ein mal Staphylokokken und Streptokokken....und Medizin war auch wieder mit dabei. Bis der Befund fest stand wurden natürlich die Tauben zum 5.Flug noch ohne Medis eingesetzt und dann während der Woche auf Anweisung vom Dr.Knie behandelt.
Damit ging leider der Schuß nach hinten los. So konnte in den noch ausstehenden 8 Flügen ziemlich konstant "nur" noch 32,2% Preise eingefahren werden... 118/38 war das Ergebnis.
Ich war erst vor einer Woche wie jedes Jahr um diese Zeit selbst bei dem Züchter und habe ein wenig seine Tauben angeschaut.
Sie machten wie immer einen sehr guten Eindruck und doch wieder die selbe Scheiße wie in jedem Jahr.
Der Züchter fliegt seit seinem Einstand in unserem Sport nicht nur gut, sondern für einen totalen Anfänger sehr gut. Er ist immer sehr gut bei seinen Tauben dahinter, damit ja keinen Krankheiten durch schlechte Hygenie Vorschub geleistet wird, umso verwunderlicher jedes Jahr diese Befunde.
Die Tauben sind den ganzen Herbst und Winter in einer außenvoliere die am Schlag vorgebaut ist. Also das Dach übergezogen so eine ca. 1.50 mtr tiefe und ca. 4 mtr breite Voliere angebracht werden konnte, die links und rechts mit einem Sitzregal bestückt ist.
Links und rechts wo die Tauben sitzen wurde bereits eine ca. 80 cm breite Plexiglasschreibe zum besseren Schutz der Tauben angebracht. War bis zu diesem Jahr der Boden nur ein Luftdurchlässiger Lattenrost, wurde auf diesem ein Plattenbelag angebracht, damit die vom Boden aufsteigende, kalte Luft abgeschirmt wird. Es wird täglich sauber gemacht und doch.... jedes Jahr wieder.
Wie ist das möglich das sich die Tauben jedes Jahr immer wieder trotz aller Versuche das zu unterbinden, mit den Geiseln Staphilokokken, Streptokokken oder Pseudomonaden verseuchen, so das behandelt werden muß?
Zur Praxis der Abstriche hätte ich hier mal eine Grundsatzfrage anzubringen.
Wie weit sind diese Befunde sicher, wo der Abtsrich in ein Röhrchen verpackt wird, dann 2 Tage auf dem Postweg unterwegs sind und dann erst ausgewertet werden?
Den Kotproben kann ich persönlich mehr Vertrauen abgewinnen, diesen Abstrichen eigentlich weniger.
Wie ist da Deine Erfahrung lieber Sportfreund?
Wird da vielleicht sogar von Tierärztlicher Seite des guten zuviel und doch zu unsicher gemacht?


Gruß
Alfred :-)


zur info
Stapylokokken sind grampositive Bakterien, die in der Umwelt überall vorkommen können (ubiquitär). Nicht alle Stämme sind krankmachend und können daher auch regelmäßig bei gesunden Vögeln nachgewiesen werden. Die größte Bedeutung als Krankheitserreger beim Vogel hat „Staphylococcus aureus“. Er kann Erkrankungen direkt verursachen oder andere Infektionen komplizieren. Betroffen können fast alle Organe sein. Staphylokokkeninfektionen spielen oft eine Rolle bei Gelenk- und Knochenentzündungen oder Hautveränderungen. Sie können auch an Erkrankungen der Nieren, der Leber oder des Atmungstraktes beteiligt sein.

Streptokokken sind grampositive Bakterien. Die Gattung „Streptococcus“ umfasst eine größere Zahl von Arten, die teilweise als normale Besiedler der Mundhöhle, der oberen Atemwege und des Darmes von Mensch und Tier (auch Vogel) vorkommen. Bei Störungen der Widerstandskraft können sie sekundär zu Infektionen von Gelenken u. ä. führen.


Pseudomonaden und Aeromonaden sind sich sehr ähnlich und werden deshalb gemeinsam beschrieben. Es gibt zahlreiche Arten, aber nur „Pseudomonas aeruginosa“ und „Aeromonas hydrophila“ sind häufig beim Vogel als Krankheitserreger anzutreffen. Auch bei gesund erscheinendenden Vögeln sind Pseudomonaden-Nachweise als gefährlich einzuschätzen. Die Erreger sind in der Umwelt sehr widerstandsfähig und im Boden und Wasser weit verbreitet. Eine häufige Infektionsquelle stellt das Trinkwasser dar. Die genannten Bakterien bilden Giftstoffe, die zu Zellschädigungen führen und für Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, Blutungen und sogar für ein Absterben von Gewebe verantwortlich sein können. Pseudomonaden und Aeromonaden können zu lebensbedrohlichen Erkrankungen vor allem bei Nestlingen und Jungtieren führen. „Pseudomonas aeruginosa“ ist gegen viele gebräuchliche Antibiotika resistent. Daher ist es möglich, dass durch einen unkritischen Antibiotika - Einsatz die empfindlicheren „Konkurrenzkeime“ wegbehandelt werden und es dadurch zu einer massiven Vermehrung von Pseudomonaden im Vogel und einer Verschlechterung der Situation kommt. Die Antibiotika - Behandlung sollte deshalb nur nach Resistenztest und über einen genügend langen Zeitraum erfolgen.

Mykoplasmose
Mykoplasmen besitzen keine Zellwand wie Bakterien, sondern lediglich eine Zytoplas­mamembran. Damit sind sie sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und Desinfektionsmitteln.Die Mykoplasmen sind bei Vögeln wahrscheinlich weltweit verbreitet. Bei Psittaziden, Tauben und Kanarienvögeln wurden im Zusammenhang mit Mykoplasmen chronisch verlaufende Erkrankungen der oberen Atemwege beobachtet.Zur Bekämpfung dienen in erster Linie hygienische Maßnahmen. Darüber hinaus können verschiedene Antibiotika mit eingesetzt werden.
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